Wie man am Welthandel mit Rohstoffen profitieren kann

Silhouetten von Ölbohrtürmen und Anzugträgern hinter Börsenkurs
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Viele Investoren beobachten den Rohstoffmarkt mit Respekt: Einerseits fasziniert sie dessen Gewinnpotenzial, auf der anderen Seite schreckt sie die Volatilität ab. Wie sich der Wert von Gold und Silber, Öl und Aluminium entwickelt, hängt vor allem von globalen Ereignissen ab – doch das ist Risiko und Chance zugleich. Besonders letzterer Aspekt wird dabei allerdings häufig übersehen.

Fest steht: Der Rohstoffmarkt folgt ganz anderen Regeln als der Handel mit Aktien. Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass diese Regeln komplizierter oder komplexer sind. Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall. Welche Einflussfaktoren Anleger kennen sollten, wenn sie sich der Herausforderung Rohstoffhandel stellen wollen, wird im nachfolgenden Beitrag behandelt.

Diese Gruppen haben Interesse an Rohstoffen

Alle Marktteilnehmer, die mit Rohstoffen handeln, lassen sich einer von zwei Gruppen zuordnen: den Produzenten, die die Rohstoffe herstellen, und den Abnehmern, die einen Rohstoff aus verschiedenen Gründen kaufen möchten. Beim Handeln wollen die Produzenten einen möglichst hohen Preis erzielen, während die Abnehmer so wenig wie möglich für die Ware bezahlen möchten. Viele Menschen vergessen dieses grundlegende Prinzip, wenn sie an der Börse agieren. Es liegen also zwei verschiedene Interessen vor, die den Markt beeinflussen. Im Gegensatz dazu gibt es am Aktienmarkt unzählige Aspekte, die für Erträge und Defizite verantwortlich sind. Das Resultat sind mitunter unerwartete Gewinne – doch auch einschneidende Verluste sind nicht ausgeschlossen. Auch am Rohstoffmarkt sind Entwicklungen zu beobachten – diese sind hingegen vorhersehbarer als am Aktienmarkt. Auf Basis der Aktivitäten der Produzenten lässt sich daher oft voraussagen, in welche Richtung sich die Rohstoffpreise entwickeln werden. Deshalb eignet sich diese Form der Geldanlage gut für Einsteiger.

Diese Rolle spielen Produzenten bei der Preisentwicklung

Rohstoffproduzenten müssen regelmäßig Reporte, sogenannte Commitment of Trader Reports (COT), veröffentlichen, aus denen ihr Verhalten am Markt ersichtlich wird. Diese Daten sind für Trader höchst aufschlussreich, insbesondere wenn daraus hervorgeht, dass ein Produzent große Mengen seines eigenen Rohstoffs gekauft hat. Als Experte für das jeweilige Produkt sind die Hersteller besonders gut in der Lage, Preisentwicklungen abzuschätzen. Investiert nun ein Produzent in seinen eigenen Rohstoff, ist davon auszugehen, dass dessen Preis steigt. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass beispielsweise ein Unternehmen wie Coca-Cola, das Cola herstellt, plötzlich eine positive Rückkaufaktion durchführt und alle Flaschen zum gleichen Preis oder sogar zu einem höheren Preis zurückkauft. Ein weiterer Grund für einen Ankauf ist die Einhaltung von Verpflichtungen gegenüber der Industrie. Auch in diesem Fall sorgt der Rohstoffeinkauf unmittelbar für eine Preissteigerung. Das Verhalten der Produzenten ist demnach ein wichtiger Einflussfaktor auf die Preisentwicklung der Rohstoffe. Deshalb sind Prognosen über Entwicklungen des Rohstoffmarkts oft präziser, als sie es auf dem Aktienmarkt sind.

Hinzu kommt die jahrhundertealte Geschichte des Rohstoffhandels, die der Aktienmarkt nicht hat. Dank der langen Vergangenheit gibt es Unmengen an Aufzeichnungen, die belegen, wie sich der Markt unter bestimmten Einflüssen wie Ernten oder Naturkatastrophen entwickelt hat. Trends bei Rohstoffen sind sehr langlebig und unterliegen konstanten Bewegungen, die durch diese Bedingungen beeinflusst werden. Was in der Vergangenheit funktioniert hat, zeigt teilweise auch heute noch seine Wirksamkeit. Daraus lassen sich recht genaue Prognosen ableiten, die der Anleger als Grundlage nutzen kann. Im Gegensatz dazu ist der Aktienmarkt deutlich unberechenbarer, weil er häufig Trends wie der Investition in Kryptowährung oder Wasserstoff folgt.

Über Mattes Ehlert: Ein gutes finanzielles Polster aufbauen – das wünscht sich wohl jeder. Viele Berufstätige und Selbständige wählen dafür den Weg an die Börse. Die Wahl fällt dabei meist auf Methoden wie Investment-Fonds oder ETF-Sparpläne, die ganz allgemein als langfristige Anlagen gelten. Keine schlechte Idee, doch wer an der Börse anders agiert, kann deutlich höhere Renditen erzielen. Das Stichwort lautet aktiver Börsenhandel. Genau darauf hat sich auch Mattes Ehlert fokussiert – seit über 9 Jahren ist er an der Börse aktiv. Mit „Gedacht? Getan!“ gibt er Berufstätigen und Unternehmern im Rahmen einer Trading-Ausbildung sein Wissen weiter. Denn entgegen der verbreiteten Meinung, dass Börsenhandel hochspekulativ sei und vorwiegend Großinvestoren profitieren, können Sicherheit und ansehnliche Renditen beim Trading Hand in Hand gehen.