Welche Auswirkungen hat Grundsteuerreform auf Mieter und Vermieter?

Paragraf-Bauplan-195568990-FO-Andrey-PopovParagraf-Bauplan-195568990-FO-Andrey-PopovAndrey Popov / fotolia.com

Die CDU und die SPD haben sich auf eine Reform der Grundsteuer geeinigt, die in ihrer derzeitigen Form ab dem kommenden Jahr nicht mehr hätte erhoben werden dürfen. ARAG-Experten erläutern, was sich für Mieter und Eigentümer ändert.

Das ändert sich für Eigentümer

Das neue Steuermodell berechnet die fällige Grundsteuer für eine Immobilie nach anderen Parametern als bisher. Welche genau das sein werden, ist aber noch nicht bekannt. Mit den neuen Berechnungsgrundlagen soll erreicht werden, dass eine 120-Quadratmeterwohnung in München mit unverbaubarem Blick auf die Isar stärker belastet wird als eine gleichgroße Wohnung in Brandenburg. Allerdings musste Bundesfinanzminister Olaf Scholz einen Kompromiss eingehen: die „Öffnungsklausel“.

Diese ermöglicht es, dass jedes Bundesland seinen Kommunen unterschiedliche Parameter zur Steuerermittlung vorgeben kann. Es droht ein bundesweiter Flickenteppich. Das ist aber nicht neu: Jede Gemeinde konnte auch bisher schon den Steuerhebesatz autonom festlegen. Darum werden auch heute schon sehr unterschiedliche Steuersätze für sehr ähnliche Immobilien erhoben. Auch wenn sich nicht viel ändert, wird die Festlegung der Grundsteuer etwas komplizierter und damit auch bürokratischer.

Das ändert sich für den Mieter

An sich ändert sich für den Mieter durch die Reform der Grundsteuer gar nichts. Wie bisher wird die Grundsteuer vom Vermieter an die Mieter weitergegeben. Denn die Rechtslage ist in dieser Hinsicht klar: Ist im Mietvertrag vereinbart, dass die Nebenkosten vom Mieter zu tragen sind, kann laut ARAG-Experten in der Nebenkostenabrechnung die Grundsteuer als Posten aufgeführt werden.

LESEN SIE AUCH

Euro Geldscheine und ein Ordner mit dem Aufdruck GrundsteuerEuro Geldscheine und ein Ordner mit dem Aufdruck Grundsteuerstudio v-zwoelf – stock.adobe.com
Infothek 4 Wände

Auswirkungen der Grundsteuerreform

Die neue Grundsteuer soll zum 1. Januar 2025 in Kraft treten. Doch bereits dieses Jahr müssen Grundstückseigentümer aktiv werden. Denn der 1. Januar 2022 gilt als Stichtag für die Feststellungserklärung zur Ermittlung des Grundsteuerwerts. Dieser Grundsteuerwert wird zukünftig den Einheitswert bei der Berechnung der Grundsteuer ersetzen.
Imaginary cadastral map with buildings, land parcel and vacant plot - land and property registry and real estate property concept illustrationImaginary cadastral map with buildings, land parcel and vacant plot - land and property registry and real estate property concept illustrationFrancesco Scatena – stock.adobe.com
Infothek 4 Wände

Was bedeutet die neue Grundsteuerreform?

Wildwuchs Grundsteuer, denn bisher variierten die Preise schon in der Nachbarschaft. Damit ist nun Schluss: Ab 2025 gibt es neue Berechnungsgrundlagen. Um an Daten zu kommen, sind alle Eigentümer aufgerufen, aktiv zu werden.
Rauchmelder-61162540-AS-gopixaRauchmelder-61162540-AS-gopixagopixa – stock.adobe.com
Infothek 4 Wände

Rauchmelder-Kosten nicht auf Mieterinnen und Mieter umlegbar

Vermieter müssen den Wohnraum auf eigene Kosten mit gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmeldern ausstatten. Auch wenn Rauchmelder nicht gekauft, sondern gemietet werden, können anfallenden Kosten nicht als Betriebskosten auf Mieter umgelegt werden.

PolenPolenTom Bayer – stock.adobe.com
Infothek 4 Wände

Steht Mietern bei Realteilung des Grundstücks ein Vorkaufsrecht zu?

Wird ein Mietshaus in Wohneigentum umgewandelt, steht den Mietern nach Paragraph 577 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ein Vorkaufsrecht zu. Das bedeutet, dass dem Mieter (Vorkaufsberechtigter) die Gelegenheit eingeräumt wird, in den Kaufvertrag zwischen dem Vermieter (Vorkaufsverpflichteter) und dem Dritten einzutreten. Somit kann der Mieter anstelle des Dritten die von ihm bewohnte Wohnung zu denselben Konditionen erwerben, wie sie der Vermieter mit dem Dritten ausgehandelt ...
Frau-Balkon-Laptop-339526092-AS-Gabi-MoisaFrau-Balkon-Laptop-339526092-AS-Gabi-MoisaGabi Moisa – stock.adobe.com
Infothek 4 Wände

Corona-Pandemie verändert Wohnwünsche

Nach Corona-Lockdown Nummer eins im März dieses Jahres steckt Deutschland derzeit mitten im zweiten Lockdown. So verbringen die Deutschen – auch jahreszeitlich bedingt – noch mehr Zeit zu Hause. Ob und wie sich die Wohnwünsche bereits über den Sommer verändert haben, zeigt nun eine von LBS Research beauftragte Befragung von 20- bis 45-Jährigen. F
Richterhammer-Haus-265087637-AS--designer491Richterhammer-Haus-265087637-AS--designer491designer491 – stock.adobe.com
Infothek 4 Wände

Wann darf der Vermieter eine Untervermietung ablehnen?

Wenn der Mieter dem Vermieter nicht genügend Informationen über den Untermieter gibt, darf er die Erlaubnis zur Untervermietung der Mietwohnung verweigern. Ein Vermerk im Mietvertrag, dass der Mieter keine Untervermietung beabsichtigt, hat dagegen keine Auswirkungen. Dies urteilte das Amtsgericht München.