Kündigung von Lebensversicherungen: Deutsche verschenken 80 Millionen Euro

Geldscheine-Schnipsel-23112808-FO-Daniel-SchweinertGeldscheine-Schnipsel-23112808-FO-Daniel-SchweinertDaniel Schweinert / fotolia.com

Das Stornovolumen bei den Lebensversicherungen ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 laut GDV um 2,6 Prozent zurückgegangen und betrug 12,3 Milliarden Euro. Die Stornoquote, gemessen an der Zahl der Verträge ist mit 2,64 Prozent nahezu konstant geblieben.

Max Ahlers, Gründer und Geschäftsführer von Policen Direkt, erläutert:

„Die Deutschen verschenkten 2018 knapp 80 Millionen Euro, weil sie ihre Lebensversicherung stornierten, statt diese auf dem Zweitmarkt zu verkaufen. Führt man sich vor Augen, dass vorsichtig geschätzt rund 20 Prozent der stornierten Verträge zweitmarktfähig gewesen wären und bei Verkauf etwa drei Prozent mehr als bei der Kündigung erzielen würden, kommt man zu diesem Ergebnis.“

Im Zweitmarkt landen nur 2,2 Prozent gemessen am Stornovolumen.

Dabei würde ein Verkauf der Lebensversicherung neben mehr Geld dem Verkäufer ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz erhalten bleiben, der bei Kündigung und Widerruf des Vertrages verlorengeht.

Der Forderung des Bundesverbandes Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) eine gesetzliche Hinweispflicht auf den Zweitmarkt mit in das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) aufzunehmen, ist der Gesetzgeber bis jetzt nicht gefolgt. Dass sich viele Menschen wünschen, mehr über die Verkaufsmöglichkeit am Zweitmarkt zu erfahren, zeigt auch eine infas-quo-Umfrage im Auftrag von Winninger. Immerhin 83 Prozent halten es für wichtig, dass ihr Versicherer sie über dieses Thema aufklärt, da nur rund die Hälfte der Befragten zuvor schon von dieser Alternative gehört hatte.

Einzelne Versicherer weisen heute bereits freiwillig auf Alternativen zur Kündigung hin, was Policen Direkt im Rahmen der jüngsten Transparenzstudie festgestellt hat.

Neben dem Verkauf einer Police können Versicherte ihre Lebensversicherungen aber auch beleihen. Diese Variante eignet sich auch für fondsgebundene Lebensversicherungen und immer dann, wenn es darum geht, kurze Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

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