Grundrente ab 2021: BVR äußert sich zur Einigung im Kabinett

Tuer-Straße-start-127623431-AS-alphaspiritTuer-Straße-start-127623431-AS-alphaspirit

Ab 2021 wird es die Grundrente geben. Dafür hat heute die Bundesregierung im Kabinett den Weg freigemacht und den Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil beschlossen.

Von der Grundrente sollen ungefähr 1,3 Millionen Menschen mit kleinen Renten profitieren – vor allem Frauen. Einen Zuschlag zur Rente erhält, wer mindestens 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Pflegetätigkeit oder Kindererziehung nachweisen kann. Ab 35 Jahren Grundrentenzeiten gibt es dann die voll Höhe.

Bei einer Einkommensgrenze von monatlich 1.250 Euro für Alleinstehende und 1.950 Euro für Paare wird die Grundrente in voller Höhe gezahlt. Der höchstmögliche Zuschlag liegt nach Angaben des Arbeitsministeriums bei rund 404 Euro brutto.

Die Grundrente muss nicht beantragt werden. Die Einkommensprüfung wird über die Rentenversicherung automatisch durchgeführt, um den Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten. Die Daten werden von den Finanzämtern geliefert.

Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), erklärt:

„Dies ist ein wichtiger Zwischenschritt für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Grundrente, die für viele Bürger eine Hilfe im Alter darstellen soll. Wir lehnen es aber klar ab, daraus jetzt die Notwendigkeit einer nationalen Finanztransaktionssteuer zur Gegenfinanzierung herzuleiten. Diese würde die Bürger ausgerechnet bei der Bildung ihrer Altersvorsorge bestrafen. Für die Finanzierung der Grundrente muss vielmehr ein anderer, den Haushaltsgrundsätzen der Finanzierung aller Ausgaben durch alle Einnahmen entsprechender Weg gefunden werden. Hierfür steht genug Spielraum zur Verfügung.

Der heute gefundene Kompromiss sieht bei der Ermittlung möglicher Kapitalerträge im Rahmen der Einkommensprüfung einen Zugriff auf die Daten beim Bundeszentralamt für Steuern vor. Dieses Vorgehen findet unsere Unterstützung, denn es bürdet den Banken keine neuen administrativen Belastungen auf. Die mögliche stichprobenhafte Prüfung bei den Banken sollte allerdings auf Einzelfälle beschränkt sein. Nur in solchen Einzelfällen wäre es dann möglich, dass durch eine Kontrollmitteilung an das Kreditinstitut die tatsächlich erzielte Höhe der Kapitalerträge abgefragt werden kann.“

Bilder: © alphaspirit – stock.adobe.com

LESEN SIE AUCH

Anzugtraeger-Fragezeichen-110454752-FO-alphaspiritAnzugtraeger-Fragezeichen-110454752-FO-alphaspiritalphaspirit – fotolia.com
Politik

DIA: Umsetzung der Grundrente wird abenteuerlich

Ein Desaster bahne sich auch beim Verwaltungskostenaufwand für die geplante Grundrente an und auch sei der anvisierte Termin abenteuerlich, meint das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA).
Gliederpuppe-ueber-Abgrund-67573707-FO-C-SchueßlerGliederpuppe-ueber-Abgrund-67573707-FO-C-SchueßlerC. Schüßler / fotolia.com
Politik

Steigende Finanzierungslücke bei der Rente

Food cost rising concept. Shopping cart full of groceries and reFood cost rising concept. Shopping cart full of groceries and rehd3dsh – stock.adobe.com
Wirtschaft

BVR prognostiziert weiter erhöhte Inflationsrate

In seinem jüngsten Konjunkturbericht geht der BVR davon aus, dass die Inflationsrate Deutschlands auf 6,5 Prozent im Jahr 2023 leicht zurückgehen wird. Wichtige Voraussetzungen dafür sind ein Nachlassen der Lieferengpässe und geringere Energiepreisanstiege.

She is working till sundown. Mixed media . Mixed mediaShe is working till sundown. Mixed media . Mixed mediaSergey Nivens – stock.adobe.com
Wirtschaft

Trendwende bei Unternehmensinsolvenzen

In seinem am 29.03.2022 veröffentlichten Konjunkturbericht prognostiziert der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) eine Trendwende bei den Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. Diese werden auf moderatem Niveau zunehmen. Der BVR erklärt gezielte Hilfsmaßnahmen für notwendig.
Waitress with a face mask and gloves cleaning tables with disinfectant in a cafe.Waitress with a face mask and gloves cleaning tables with disinfectant in a cafe.Drazen – stock.adobe.com
Politik

Minijobs in Zeiten von Corona und Krisen

Die Bundesregierung will die Verdienstgrenze bei Minijobs anheben. Dabei erweisen sich Minijobs bereits in wirtschaftlich normalen Zeiten als Beschäftigungsform mit sehr schwacher sozialer Absicherung, bei der Niedriglöhne weit verbreitet sind.
Anxious businesswoman sitting inside of the car and looking at cAnxious businesswoman sitting inside of the car and looking at cBits and Splits – stock.adobe.com
National

Unzufriedenheit: coronabedingt neues Hoch

Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht die Unzufriedenheit unter Erwerbspersonen neue Höchststände, obwohl für eine große Mehrheit die Stabilisierungspolitik auf dem Arbeitsmarkt und bei den Einkommen offensichtlich weiter recht gut wirkt. Während Sorgen um den Job und die finanzielle Zukunft leicht zurückgehen, sind vor allem bei Eltern und insbesondere bei Müttern Belastungsgefühle, die Sorge um den sozialen Zusammenhalt und die Kritik am Umgang der Politik mit der ...