Investmentfonds: So kann die Provision vermieden werden

Euro-Muenzen-Boerse-271922051-AS-EisenhansEuro-Muenzen-Boerse-271922051-AS-EisenhansEisenhans – stock.adobe.com

Banken und andere Finanzvermittler verdienen durch die Vermittlung von Investmentfonds viel Geld. Das Nachsehen haben dabei schlecht informierte Kunden, für die nach Abzug aller Provisionen und Kosten nur oft nur dünne Renditen übrigbleiben. Die Vermögensaufbau-Plattform Rentablo erläutert deshalb, wie Verbraucher dabei sparen können.

Beim Kauf von Anteilen eines Investmentfonds fällt in der Regel ein Ausgabeaufschlag an, oft auch „Agio“ genannt. Der Ausgabeaufschlag beträgt bei Rentenfonds in der Regel drei Prozent, bei Aktienfonds sind es fünf bis sechs Prozent. Bei einer Einmalanlage von 10.000 Euro und einem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent würden beispielsweise nur 9.524 Euro tatsächlich angelegt. Das restliche Geld würde abgezogen. Vom Ausgabeaufschlag erhält der Vermittler bis zu 100 Prozent.

Neben dem Ausgabeaufschlag bezahlt der Anleger aber auch eine jährliche Verwaltungsvergütung. Diese wird jährlich in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes berechnet und dem Anleger von seinem Kapital abgezogen – und zwar unabhängig davon, ob die Geldanlage gerade Gewinne oder Verluste erwirtschaftet.

Je nach Fondstyp sind das zwischen 0,8 und 2,5 Prozent pro Jahr. Das bedeutet: Erwirtschaftet der Fonds zum Beispiel eine Rendite von drei Prozent, bleibt bei 1,5 Prozent Verwaltungsvergütung nur die Hälfte für den Anleger übrig.

Ein beträchtlicher Teil dieser Verwaltungsvergütung hat aber nichts mit der Fondsverwaltung zu tun, sondern resultiert aus der Bestandsprovision für den Vermittler - ob er dafür etwas in dem Jahr leistet oder nicht, ist egal. Teilweise macht die Bestandsprovision die Hälfte der jährlichen Verwaltungsvergütung aus.

Möglichkeiten, Provisionen zu vermeiden

Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten, wie private Anleger Provisionen vermeiden können.

Dies ist beispielsweise über unabhängige Fondsvermittler möglich. Hier lautet das Prinzip: Keine Beratung, dafür bis zu 100 Prozent Erstattung von Provisionen. Anleger profitieren bei unabhängigen Fondsvermittlern ohne Beratung von einem umfassenden Angebot von Investmentfonds verschiedener Fondsgesellschaften. Die fehlende Beratung können Kunden dabei ausgleichen, indem sie sich selbst informieren, beispielsweise beim Magazin Finanztest der Stiftung Warentest.

Wer Provisionen umgehen will, auf eine persönliche Beratung aber nicht verzichten möchte, kann sich auch an einen Honorarberater wenden. Die haben zwar ihren Preis, bieten aber genau wie freie Fondsvermittler ein uneingeschränktes Fondsangebot und erstatten die Provisionen.

LESEN SIE AUCH

(d4s43-36)(d4s43-36)Gudrun – stock.adobe.com
Finanzen

Ziel der EU-Kleinanlegerstrategie könnte konterkariert werden

Sowohl auf Anleger*innen als auch auf die Finanz- und Versicherungsbranche kommen erneut einige wesentliche Veränderungen zu. Gleichzeitig bleibt bei einigen Punkten weiterhin ein großer Interpretationsspielraum, der zu Rechtsunsicherheit führen könnte und weiterer Spezifizierung bedarf.

Mann-ahnungslos-214746202-AS-Drobot-DeanMann-ahnungslos-214746202-AS-Drobot-DeanDrobot Dean – stock.adobe.com
Finanzen

Deutsche Sparer unwissend bei Geldanlage-Kosten

Die Sparer in Deutschland verschenken jedes Jahr mehrere Milliarden Euro, da sie über die Kosten ihrer Geldanlage fast nichts wissen. Das ergab eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Finanzdienstleisters Rentablo.
Attractive real-estate agent shaking hands with young couple aftAttractive real-estate agent shaking hands with young couple aftnenetus – stock.adobe.com
Finanzen

Wie viel ist Lebensversicherungskunden die Beratung wert?

44 Prozent der aktuellen und potenziellen Versicherungskunden verlassen sich auf die persönliche Beratung durch einen Vermittler. Welche Erwartungen haben sie an eine Lebensversicherungsberatung und was sind sie bereit, für eine individuelle Beratung zu zahlen?

Kurve-US-Nicholas-CappelloKurve-US-Nicholas-CappelloNicholas Cappello – Unsplash
Finanzen

Trading: Ein Handwerk, welches gelernt sein will

Trading ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen - besonders bei den jüngeren Generationen. Aufgrund von fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten heißt es aber noch für angehende Investoren, dass sie sich den Handel im Selbststudium erarbeiten müssen. Tipps für ein dauerhaft profitables Trading.

Concept: European currency vulnerability. Balloon with euro symbConcept: European currency vulnerability. Balloon with euro symbHappyphotons – stock.adobe.com
Studien

Geplante Verschärfung der EU-Provisionsregeln: Eine Katastrophe durch die Hintertür?

Um Interessenskonflikte beim Vertrieb von Finanzanlageprodukten an Kleinanleger zu vermeiden, plant die EU-Kommission offenbar kein Provisionsverbot, aber eine Verschärfung der Regeln. Die kontinentaleuropäischen Versicherungskonzerne müssen selbst im Worst Case jedoch mit keinen dramatischen Folgen rechnen.

Money on fire - amount of burning money conceptMoney on fire - amount of burning money conceptIgor Link – stock.adobe.com
Finanzen

Mit Aktien gegen die Inflation, nur es fehlen die Mittel

Die Inflation macht sich im Geldbeutel bemerkbar und hat sich in den Köpfen vieler festgesetzt. Gleichzeitig ist die Betroffenheit zu den Auswirkungen der Inflation auf das Geldvermögen gering: Nur 13,3 Prozent der Deutschen steuern gesamtheitlich und aktiv dagegen.