Elektroindustrie ist kaum auf Cyberangriffe vorbereitet

Serverraum-Rotlicht-190065768-AS-vchalupServerraum-Rotlicht-190065768-AS-vchalupvchalup – stock.adobe.com

43 Prozent der Unternehmen in der Elektroindustrie haben laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft im Falle eines Cyberangriffs weder ein Notfallkonzept noch eine entsprechende Vereinbarung mit ihrem IT-Dienstleister.

Da die Abhängigkeit von einer funktionierenden IT ist in der Elektroindustrie hoch ist, kann dies im Ernstfall gravierende Konsequenzen haben. So könnten 70 Prozent der befragten Unternehmen bei einem Ausfall ihrer IT-Systeme kaum noch arbeiten.

Cyber-Elektro-Notfallkonzept-2020-GDVCyber-Elektro-Notfallkonzept-2020-GDV

Peter Graß, Experte für Cyberversicherungen im GDV, dazu:

„Angesichts der hohen Abhängigkeit müsste der Mittelstand in der Elektroindustrie viel mehr für den Schutz seiner IT-Systeme tun. Aktuell zeigen sich große Sicherheitslücken, die Cyberkriminelle konsequent ausnutzen.“

Jedes fünfte Unternehmen wurde bereits Opfer erfolgreicher Cyberattacken. Fünf Prozent waren sogar mehrfach betroffen.

Cyber-Elektro-Betroffenheit-2020-GDVCyber-Elektro-Betroffenheit-2020-GDV

Wegen der Attacken standen die meisten Betriebe zeitweise still.

Cyber-Elektro-Abhaengigkeit-2020-GDVCyber-Elektro-Abhaengigkeit-2020-GDV

Unternehmen erkennen Gefahr nicht

Für ihr eigenes Unternehmen gehen 49 Prozent der Befragten von einem geringen Risiko aus. Von ihnen halten die einen ihr Unternehmen für zu klein, um in den Fokus von Cyberkriminellen zu geraten, die anderen setzen darauf, dass bisher nichts passiert ist oder halten ihr Unternehmen für umfassend geschützt.

Cyber-Elektro-Risikoeinschaetzung-2020-GDVCyber-Elektro-Risikoeinschaetzung-2020-GDV

Umfassender Schutz eher Ausnahme als Regel

Dabei erfüllen nur 29 Prozent die wichtigsten Basis-Anforderungen an die IT-Sicherheit. So werden unter anderem Sicherungskopien nicht überall sicher aufbewahrt oder auch sehr einfache Passwörter zugelassen. In jedem zweiten Betrieb dürfen Mitarbeiter ihre privaten Geräte in der IT-Umgebung des Unternehmens nutzen.

Cyber-Elektro-Basissicherheit-2020-GDVCyber-Elektro-Basissicherheit-2020-GDV

Weit verbreitete Mängel zeigten sich auch bei einer Untersuchung der IT-Systeme 500 mittelständischer Betriebe mit Hilfe des Analyse-Tools Cysmo. So setzen vier Prozent der untersuchten Unternehmen aus der Elektroindustrie veraltete Software ein, für die es keine Sicherheitsupdates mehr gibt.

Cyber-Elektro-Alte-Software-2020-GDVCyber-Elektro-Alte-Software-2020-GDV

Im Darknet fanden sich Daten von mehr als der Hälfte der Unternehmen, darunter rund 10.500 E-Mail-/Passwort-Kombinationen von Mitarbeitern.

Cyber-Elektro-Darknet-2020-GDVCyber-Elektro-Darknet-2020-GDV

LESEN SIE AUCH

Anzugtraeger-verzweifelt-Server-78784449-AS-Arjuna-KodisingheAnzugtraeger-verzweifelt-Server-78784449-AS-Arjuna-KodisingheArjuna Kodisinghe – stock.adobe.com
Marketing & Vertrieb

Maschinenbauer unterschätzen IT-Risiken

Zu viele kleine und mittelständische Maschinenbauer wiegen sich in puncto IT-Risiken in falscher Sicherheit. Dies geht aus Analysen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft hervor.
Laptop-Schloss-171333341-AS-lassedesignenLaptop-Schloss-171333341-AS-lassedesignenlassedesignen – stock.adobe.com
Assekuranz

Daten von jedem zweiten KMU im Darknet

Cyberkriminelle können für Angriffe auf Unternehmen oft auf Informationen aus dem Darknet zurückgreifen. Denn von mehr als die Hälfte der mittelständischen Unternehmen in Deutschland finden sich dienstliche E-Mail-Adressen und Passwörter im Darknet.
Eisfabrik-294371129-AS-zyabichEisfabrik-294371129-AS-zyabichzyabich – stock.adobe.com
Marketing & Vertrieb

Lebensmittelindustrie: Im Visier der Cyberkriminellen

In der Lebensmittelherstellung wurden bereits 23 Prozent der Unternehmen Opfer einer Cyberattacke. Sechs Prozent waren schon mehrfach betroffen. Das zeigt eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Dunkler-Himmel-293064587-AS-lukjonisDunkler-Himmel-293064587-AS-lukjonislukjonis– stock.adobe.com
Marketing & Vertrieb

Besser nicht ohne Elementarschutz

Die regionale Naturgefahrenbilanz 2019 zeigt ein ums andere Mal, wie heftig Unwetter wüten können. Auf den Freistaat entfiel im Jahr 2019 mit 675 Millionen Euro fast ein Drittel des Gesamtschadens von 2,1 Milliarden Euro. Besonders verheerend wirkte sich Tief „Jörn“ im Juni aus.
Anzugtraeger-Smartphone-Paragraf-194277643-AS-Production-PerigAnzugtraeger-Smartphone-Paragraf-194277643-AS-Production-PerigProduction Perig – stock.adobe.com
Marketing & Vertrieb

Telefonische Rechtsberatung: Nachfrage so hoch wie nie

Während der Corona-Krise haben sich laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft so viele Kunden wie noch nie mit Rechtsfragen an ihren Rechtsschutzversicherer gewandt.
Einbrecher-Schatten-140050302-FO-PaoleseEinbrecher-Schatten-140050302-FO-PaolesePaolese – fotolia.com
Marketing & Vertrieb

Zahl der Wohnungseinbrüche 2019 gesunken

Im vergangenen Jahr zählten die deutschen Versicherer 95.000 Wohnungseinbrüche. Dies sind 10.000 weniger als 2018, teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit.