PKV-Verband: Zahl der Privatversicherten gestiegen

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Im zweiten Jahr in Folge haben im vergangenen Jahr mehr Menschen von der gesetzlichen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung gewechselt als umgekehrt. Zudem gab der Verband der Privaten Krankenversicherung auf einer Online-Pressekonferenz bekannt, dass Privatversicherte 1 Milliarde Euro zur Bewältigung der Corona-Pandemie beitragen und sie den Bundeszuschuss zur GKV überproportional mitfinanzieren.

Der Vorsitzende Dr. Ralf Kantak erklärt:

„Wir verzeichnen eine erfreuliche Trendwende. Das zweite Jahr in Folge wechseln wieder mehr Menschen aus der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die Private Krankenversicherung als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 17.400 Versicherten zu Gunsten der PKV (Saldo 2018: + 800).

Im Jahr 2019 entschieden sich 146.800 Versicherte für einen Wechsel aus der GKV in die PKV-Vollversicherung. Im selben Zeitraum wechselten 129.400 Personen in die GKV … .“

1 Milliarde Euro zur Bewältigung der Corona-Pandemie

Das Coronavirus ist laut Dr. Ralf Kantak in Deutschland auf eines der besten Gesundheitssysteme der Welt getroffen. Dass die Corona-Krise bislang im internationalen Vergleich so gut gemeistert werden konnte, beruht auch auf den besonders starken Ressourcen unseres Gesundheitssystems.

Dr. Ralf Kantak dazu:

„Dass dies so ist, verdanken wir auch dem dualen Gesundheitssystem mit seinem bewährten Nebeneinander aus privaten und öffentlich-rechtlichen Strukturen. Viele Voraussetzungen für die sehr gute Bewältigung der Pandemie hängen zudem unmittelbar von Leistungen der Privaten Krankenversicherung ab:

  • Ein wesentlicher Grund, warum die Ausbreitung des Virus so rasch gebremst werden konnte, lag in der Leistungsfähigkeit der medizinischen Labore, deren moderne Ausstattung überproportional durch die Finanzmittel aus dem PKV- Mehrumsatz ermöglicht wird.
  • Zur Isolierung von Corona-Infizierten verfügen die Krankenhäuser über eine ausreichende Zahl von Einbettzimmern, die es ohne die PKV gar nicht gäbe. Nur die PKV-Wahlleistungen machen für die Kliniken die Einrichtung von Einbett- und Zweibettzimmern wirtschaftlich finanzierbar.
  • Das Angebot von Video-Sprechstunden, die in der Corona-Pandemie stark gefragt sind, wäre ohne das Vorangehen der PKV nicht verfügbar. Schon 2015 gehörte die PKV zu den Unterstützern der ersten Stunde und erstattete diese Leistung für ihre Versicherten. Dadurch konnte die Telemedizin in Deutschland überhaupt erst Fuß fassen, was inzwischen auch den gesetzlich Versicherten zu Gute kommt.
  • Durch den PKV-typischen Mehrumsatz, der den Arztpraxen zu Gute kommt, wird eine im internationalen Vergleich einmalige fachärztliche ambulante Versorgung ermöglicht.
  • Die PKV leistet über ihre dauerhaften strukturellen Impulse hinaus beträchtliche zusätzliche Beiträge in der Corona-Krise. Die Privatversicherten, die PKV-Unternehmen und die Beihilfe tragen insgesamt in einer Größenordnung von 1 Milliarde Euro zur Bewältigung der Corona-Pandemie bei:
  • Bei den Krankenhäusern ist die PKV in vollem Umfang an allen krisenbedingten Zusatzentgelten beteiligt. Der Anteil der PKV an diesen Rettungsschirmen beträgt inzwischen mehr als 300 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere Preis-Aufschläge in beträchtlicher Höhe.
  • Zusatzkosten für Corona-Tests in Krankenhäusern bezahlt die PKV für ihre Versicherten ebenso wie die GKV.
  • An den Schutzschirmen für die Pflegeeinrichtungen ist die PKV entsprechend ihres Versichertenteils voll beteiligt. Das sind in Summe nochmals Kosten von über 60 Millionen Euro.
  • In der ambulanten Versorgung unterstützten Privatversicherte die Ärzte und Zahnärzte aktuell mit einem zusätzlichen Betrag von insgesamt deutlich über 300 Millionen Euro allein für Hygienemaßnahmen.“

Überproportionale Finanzierung des Bundeszuschusses zur GKV

Die Privatversicherten in Deutschland tragen auch zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen bei: als Steuerzahler. Über 3 Milliarden Euro jener Steuergelder, die der Gesundheitsfonds der GKV in diesem Jahr ursprünglich als Bundeszuschuss erhalten sollte, stammen nämlich aus Haushalten, in denen wenigstens eine privatversicherte Person lebt.

Bei einem geplanten Zuschuss von insgesamt 14,5 Milliarden Euro für den GKV-Fonds entspricht das immerhin fast 21 Prozent. Diesen Wert hat das RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung in Essen für eine Studie ermittelt, über die das Handelsblatt berichtet.

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