Sinkender Garantiezins: Minus bei Lebensversicherungen vergrößert sich

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Der gesetzliche Garantiezins beträgt derzeit 0,90 Prozent, aber die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) empfiehlt den Lebensversicherern, ab Anfang 2021 nur noch maximal 0,50 Prozent an jährlicher Verzinsung zu garantieren.

Schon bislang blieb die tatsächliche Garantieverzinsung weit unter dem nominellen Wert. Laut Partner in Life bringt schon der aktuelle Höchstrechnungszins von 0,90 Prozent bei großen Verträgen einen Verlust von 0,10 Prozent pro Jahr, bei kleinen sogar ein Minus von 0,30 Prozent.

Prognosen für Neuverträge, die Partner in Life für die Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ erstellt hat, zeigen, dass die zugesagten Leistungen für Lebensversicherte zur Jahreswende drohen, tiefer ins Minus zu rutschen.

Kleinsparer besonders betroffen

Der Mechanismus wirkt insbesondere bei Verträgen für Kleinsparer, da kleine Summen relativ mit höheren Kosten belastet sind und zudem einen geringeren Zinseszins-Effekt haben. Wer eine private Rentenversicherung über weniger als 20.000 Euro abschließt, würde im Durchschnitt ein jährliches Minus von 0,35 Prozent erwirtschaften. Bei größeren Summen gäbe es ein Minus von 0,30 Prozent.

Der Garantiezins ist die Untergrenze dessen, was Versicherte in einem bestimmten Jahr bekommen. Die Lebensversicherer haben in der Vergangenheit stets höhere Gesamtergebnisse erzielt. Abzulesen ist dies an dem, was die Kunden an Garantiezins plus zusätzlichen Gewinnanteilen erhalten. Diese sogenannte „laufende Verzinsung“ betrug zuletzt im Branchenschnitt für Neuverträge 2,23 Prozent.

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