Beratung für die Altersvorsorge: bevorzugt durch den Vermittler

Sprachassistent-291900007-AS-David-FerencikSprachassistent-291900007-AS-David-FerencikDavid Ferencik – stock.adobe.com

Wenn es um ihre Altersvorsorge geht, bleiben die Deutschen eher konservativ. Sie favorisieren in Zukunft die persönliche Beratung und Betreuung durch einen Vermittler und lehnen Unternehmen wie Google, Amazon und Co. als Anbieter ab.

Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Canada Life. Der Lebensversicherer untersuchte im zweiten Jahr in Folge, wie sich Verbraucher das Leben in der digitalen Gesellschaft von morgen vorstellen.

  • Vom Hinweis auf die Versorgungslücke bis zur Betreuung: Die Befragten bevorzugen bei der Beratung zur Altersvorsorge den persönlichen Vermittler
  • Die Mehrheit lehnt Beratung über einen Sprachassistenten ab
  • Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte ihre Altersvorsorge nicht bei Google, Amazon und Co. abschließen

Persönliche Expertise bleibt sehr gefragt

Die diesjährige Umfrage zeigte: Bei der entscheidenden Beratung zu den verschiedenen Absicherungsmöglichkeiten wählen auch künftig 28 Prozent der Teilnehmer ausschließlich den Vermittler, 38 Prozent entscheiden sich zusätzlich zumindest partiell für ihn (Werte 1 bis 4). Der Sprachassistent ist für die Wenigsten eine passende Option.

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Der persönliche Vermittler punktet auch bei den anderen Einzelaspekten der Beratung: Versorgungslücken aufzeigen sowie Abschluss und anschließende Betreuung. Bei diesen Schritten wählen 30 bis 35 Prozent der Befragten nur ihn. Den Weg ausschließlich über den Sprachassistenten können sich gerade mal 3 bis 4 Prozent vorstellen.

Lediglich bei der Informationsbeschaffung zeigen sich die Befragten einem Sprachassistenten gegenüber etwas offener. Dennoch würde auch hier die Mehrheit ausschließlich oder partiell den persönlichen Vermittler wählen. Insgesamt haben sich in allen Stufen der Beratung mehr Menschen für den persönlichen Vermittler entschieden als im Jahr zuvor.

Darüber hinaus gab es für alle Aspekte der Beratung einige Teilnehmer, die mit ihrer Antwort den Mittelweg wählten (Wert 5: 16 bis 21 Prozent). Möglicherweise wollten die Befragten keine der Beratungsoptionen für sich ausschließen oder sahen eine Kombination als einen guten Weg an.

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„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen: Kunden wollen auch in Zukunft den menschlichen Faktor in der Beratung. Jedoch bin ich mir sicher, dass sich die Art und Weise der Beratung ändern wird“, so Markus Drews, Managing Director von Canada Life.

„Die aktuelle Pandemie hat die Digitalisierung der Branche vorangetrieben und uns gezeigt, dass Online-Beratung aus der Ferne genauso zuverlässig sein kann wie die Beratung vor Ort. Und das passt auch zu den Erwartungen der Kunden. Denn diese setzen bereits heute voraus, dass Vermittler auch digital erreichbar sind.“

Altersvorsorge von Google und Co.

Unternehmen wie Google, Amazon und Co. kommen für einen Großteil der Menschen in Deutschland auch in Zukunft als Altersvorsorge-Anbieter eher nicht in Frage: 66 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, ihre Altersvorsorge bei einem dieser Unternehmen abzuschließen.

Bereits im Vorjahr wurde deutlich, dass die Bevölkerung einer Altersvorsorge von Google und Co. überwiegend skeptisch gegenübersteht. Die Umfrage-Ergebnisse aus diesem Jahr bestätigen diese konservative Haltung.

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Über die Studie: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der insgesamt über 2 Wellen 3077 Personen in Deutschland zwischen dem 17.04.2019 und 26.06.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind pro Welle repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Bilder: (1) © David Ferencik – stock.adobe.com (2-4) © Canada Life Assurance Europe plc Niederlassung für Deutschland

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