Robo-Advisory: Digitale automatisierte Vermögensanlage im Vergleich

Laptop-Roboterhand-161550600-AS-zapp2photoLaptop-Roboterhand-161550600-AS-zapp2photozapp2photo – stock.adobe.com

Robo-Advisory-Lösungen bieten Anlageberatung und Anlageverwaltungsdienste ohne die Komponente eines menschlichen Beraters. Genutzt werden dabei Algorithmen und Asset-Allokationsmodelle, die automatisiert und gleichzeitig individuell die Investitionsbedürfnisse eines Einzelnen abbilden sollen.

Getrieben durch die technologische Entwicklung hat sich diese Beratungsform in den letzten Jahren am Markt für Finanzdienstleistungen durchaus etabliert.

In der ibi-Studie "Robo-Advisory - Angebote zur digitalen Vermögensanlage im qualitativen Vergleich" wurden 18 Robo-Advisor von Banken, Sparkassen und FinTechs mit Hilfe von rund 70 Detailkriterien analysiert.

Um die Vergleichbarkeit der einzelnen Robo-Advisor-Anbieter zu gewährleisten und eine einheitliche Rating-Grundlage zu schaffen, wurde zudem ein Musteranleger definiert.

Die Ausgestaltung der einzelnen Robo-Advisory-Lösungen wurde dabei ausschließlich nach qualitativen Kriterien beurteilt, nicht jedoch nach quantitativen Aspekten wie zum Beispiel der hinterlegten Kostenstruktur oder der tatsächlichen Performance.

Große Spannweite bei der Umsetzung

Die Ergebnisse zeigen durchaus ein heterogenes Bild auf. In den vier Hauptkategorien "Onboarding des Kunden", "Kundenprofilierung", "Anlageempfehlung" und "Abschließendes Serviceangebot" ergibt sich eine zum Teil beträchtliche Spannweite von den besten bis zu den schlechtesten Umsetzungen.

Die analysierten Anbieter erreichen ein durchschnittliches Ergebnis von 66 Prozent. Im Mittelfeld unterscheiden sich die Lösungen dabei nur geringfügig voneinander, die Werte liegen dicht beieinander. Am oberen und am unteren Ende des Rankings allerdings zeigen sich größere Abstände der Anbieter zueinander.

Die beiden Spitzenreiter setzen fast 80 Prozent der Kriterien um, ebenfalls zwei Anbieter können hingegen nicht einmal die Hälfte der geforderten Kriterien nachweisen.

Grundanforderungen werden erfüllt

Auch wenn es sich hier nur um einen ausgewählten Teil der am deutschen Markt aktiven Robo-Advisor handelt, lässt sich erkennen, dass die grundsätzlichen Anforderungen in den Hauptkategorien durchaus erfüllt werden. Dies lässt sich auch für weitere Anbieter vermuten, da ein gewisser Anteil der umzusetzenden Kriterien als gegeben angesehen werden kann.

Neben dieser Pflicht gilt es aber, in der Kür die Feinheiten und Eigenarten eines rein digitalen Angebots zu beachten. Eben dies gelingt den Anbietern, die jeweils die vorderen Plätze belegen. Anhand von Best Practices wird im Rahmen der Analyse aufgezeigt, wie ausgewählte Einzelkriterien optimal umgesetzt werden.

Die Studie dient damit sowohl als Leitfaden zur Prüfung eines Robo-Advisors als auch als Überblick über die Vielfältigkeit der Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.

LESEN SIE AUCH

Meeting-Business-295116643-AS-fizkesMeeting-Business-295116643-AS-fizkesfizkes – stock.adobe.com
Finanzen

Finanzdienstleister und ihr Wettlauf um die Zukunftsfähigkeit

Drei von vier Finanzdienstleistern durchlaufen gerade eine Neuorganisation oder haben diese bereits abgeschlossen. Weitere 18 Prozent planen aktuell den organisatorischen Umbau. Obwohl damit fast alle Banken und Versicherer an ihrer Zukunftsfähigkeit feilen, bleibt die Anspannung nach wie vor groß.
Cyborg hand holding a Data binary cloud 3d renderingCyborg hand holding a Data binary cloud 3d renderingProduction Perig – stock.adobe.com
Digitalisierung

Steigendes Vertrauen in Robo-Advisors auch im Krisenjahr 2022

Knapp ein Fünftel der Nicht-Nutzer*innen sehen Robo-Advisors positiver als im Vorjahr. Nutzer*innen vertrauen der digitalen Vermögensverwaltung mittlerweile 30 Prozent ihres Anlagevermögens an - ein Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Grafik World Fintech Report 2020 Capgemini.jpgGrafik World Fintech Report 2020 Capgemini.jpgobs/Capgemini
Finanzen

World FinTech Report 2020: Für Banken ist Zusammenarbeit mit FinTechs jetzt noch wichtiger

Der World FinTech Report 2020 von Capgemini und Efma zeigt, dass traditionelle Banken Wachstumschancen auf dem heutigen Markt haben, indem sie einen erweiterten Open Banking Ansatz - Open X genannt - angehen und gemeinsam mit FinTech-Partnern spezielle Rollen in einem offenen Finanzdienstleistungsökosystem übernehmen.
Business young man explaining terms of contract to his client inBusiness young man explaining terms of contract to his client innenetus – stock.adobe.com
Finanzen

Trendstudie von Simon-Kucher: Kundenbindung wird im Privatkundengeschäft für alle Institute immer wichtiger

Die vergangenen zwei Jahre seit Beginn der Zinswende waren nachweislich von einer hohen Dynamik geprägt. Die rund 40 Millionen privaten Haushalte in Deutschland dürften in den vergangenen zwei Jahren überdurchschnittlich viele Finanzentscheidungen getroffen haben. Die Beziehung zwischen Kunde und Bank wird also immer wichtiger - doch wie intensiv ist sie nach zwei Jahren Zinswende?

Frau-Laptop-skeptisch-730471580-DP-GaudiLabFrau-Laptop-skeptisch-730471580-DP-GaudiLab
Finanzen

Geldanlagen im Internet - Verbraucher sind skeptisch

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) wollte im Rahmen seiner halbjährlichen Befragung wissen, wie die Menschen zu Angeboten im Internet stehen und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben.

modern background abstract designmodern background abstract designwetzkaz – stock.adobe.com
Finanzen

Wie realistisch ist der Gesetzesvorschlag zum digitalen Euro?

Kern der politischen Vorschläge ist, den digitalen Euro als Zahlungsmittel in Ergänzung zum Bargeld sowie als zusätzliches Zahlverfahren neben dem bestehenden Zahlungsverkehr auszugestalten. Welche Konsequenzen hätte die Umsetzung für die verschiedenen Marktteilnehmer? Wie praxistauglich sind die Vorschläge?