'German Angst' vor autonomen Autos

Die Sparkassen DirektVersicherung (S-Direkt) ist neugierig auf die Meinung der Menschen. Deshalb wendet sie sich jedes Jahr mit mehreren Umfragen an Verbraucher*innen um ein aktuelles Stimmungsbild zu verschiedenen Themen zu erheben.

Aktuell wurde eingeladen, nach fünf Jahren sich nochmals zum Thema „Selbstfahrende Autos“ zu positionieren. In diesem Feld hat sich viel getan, doch es haben sich überraschende Tendenzen abgezeichnet: Die Deutschen sind heute skeptischer.

„Was halten Sie von selbstfahrenden Autos?“ war die Frage, die die S-Direkt Anfang 2016 und nun im Frühjahr 2021 allen Website-Besuchern stellte. Dr. Jürgen Cramer, Vorstand der S-Direkt, zieht Bilanz:

Ich persönlich fand die Auswertung überraschend und auch erschreckend. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Deutschen zunehmend innovationsmüde werden.

Wenig(er) überzeugt

Während 2016 noch 39 Prozent der Befragten antworteten „Gut! Unfälle/Verkehrsverstöße werden reduziert.“, sank der Anteil nun auf 33 Prozent. Auf der anderen Seite sagten 28 Prozent „Unsinn. Entmündigend. Ich fahre lieber selbst.“ Vor fünf Jahren meinten dies 25 Prozent. Die Zahl der Indifferenten stieg von 19 Prozent auf 25 Prozent. Cramer kommentiert die Umfrage:

Das zeigt, dass den selbstfahrenden Autos insgesamt weniger Vertrauen entgegengebracht wird als noch vor fünf Jahren. Die ‚German Angst‘, also das oft als typisch deutsch bezeichnete zögerliche Verhalten, scheint hier voll durchzuschlagen, und die Technikfeindlichkeit in der breiten Bevölkerung zuzunehmen.

Mit Technik in die Zukunft

Das ist ein alarmierendes Zeichen – in anderen Ländern sieht es völlig anders aus. Nach einer Capgemini-Studie haben 53 Prozent der Chinesen positive Emotionen zum Thema selbstfahrende Autos, 12 Prozent negative.

Acht der zehn aktivsten Patentanmelder rund um die Themen Datenverarbeitung, Informationsgewinnung und Erkennen von Zeichen im Kontext des autonomen Fahrens kommen aus China. Dort werden autonome Autos intensiv getestet, wie auch in den USA.

Die Google-Tochter Waymo testete beispielsweise 239 autonome Fahrzeuge, die weit über 500.000 Meilen selbstfahrend zurückgelegt haben – und die Testfahrer mussten nur 21mal eingreifen. Bei Cruise von General Motors wurden mit 137 Kfz fast 800.000 Meilen autonom zurückgelegt bei 27 händischen Eingriffen.

Die deutschen Autobauer hinken diesen Zahlen – im wahrsten Sinne des Wortes – „meilenweit“ hinterher: BMW ließ nur einen Wagen 122 Meilen fahren. Mercedes immerhin zehn Fahrzeuge mit knapp 30.000 Meilen – aber 1167 händischen Eingriffen.

Dabei ist Deutschland als Exportnation und Land ohne Rohstoffe doch auf Innovationen angewiesen – gerade auch im Automobilsektor.

Sichere und effiziente Fahrt

Es ist nicht aufzuhalten. Die weltweiten Entwicklungen sprechen eine deutliche Sprache und Deutschland ist keine Insel. VW-Chef Herbert Diess erwartet, dass es zwischen 2025 und 2030 marktreife autonom fahrende Autos geben werde.

Die Zeichen der Zeit werden von den deutschen Automobilherstellern durchaus erkannt: Sie beschäftigen schon heute etwa 12.000 IT-Experten. Die Zulieferer Bosch, Continental und ZF weltweit sogar 60.000 – natürlich bei weitem nicht alle im Bereich der selbstfahrenden Fahrzeuge.

Der deutsche Autofahrer wird sich über kurz oder lang mit dem autonomen Fahren anfreunden müssen. Und es hätte einige positive Effekte: Laut Fraunhofer-Institut könnten bis zu 30 Prozent Kraftstoff eingespart werden, was die Klimabilanz verbessern würde.

Und auch die Zahl der Verkehrsunfälle würde deutlich sinken, denn menschliches Fehlverhalten ist verantwortlich für etwa 95 Prozent der Unfälle. Cramer ergänzt:

Weitere gute Gründe sind, dass ältere Menschen, die sich nicht mehr zutrauen mit ihrem Auto in der Stadt oder auf der Autobahn zu fahren, einen Teil ihrer Unabhängigkeit zurückbekommen könnten.

Außerdem können Pendler ihre Zeit im Auto sinnvoller nutzen, als durch den Stau zu steuern. Und durch gleichmäßiges und vorausschauendes Fahren könne der Verkehrsfluss verbessert werden – was Zeit einspare, die man dann nicht im Auto verbringen muss.

Die S-Direkt unterstützt den Weg zum autonomen Fahren durch handfeste monetäre Vorteile. Denn sie belohnt als erster deutscher Versicherer seit 2016 den Einbau von Fahrsicherheitssystemen als Vorstufe zum autonomen Fahren mit Rabatten.

Für jedes der Systeme (Abstandhalter, Alarmanlage, Spurwechsel- beziehungsweise Toter-Winkel-Warner, Notbremsassistent, Parklenkassistent, Head-up-Display und/oder Verkehrszeichenerkennung) räumt die S-Direkt Rabatte ein, in Summe maximal sechs Prozent.

LESEN SIE AUCH

Mann-umarmt-Auto-277246932-AS-Nomad-SoulMann-umarmt-Auto-277246932-AS-Nomad-Soul(1) Nomad_Soul – stock.adobe.com © (2) HUK-Coburg
Flotte Fahrzeuge

Gängigen Mobilitätskonzepten fehlt die Akzeptanz

Zielen Mobilitätskonzepte für die Zukunft, die vor allem ein Zurückdrängen des Autos beinhalten, nach den Erfahrungen der Corona-Zeit noch in die richtige Richtung? Erhebliche Zweifel daran ergibt jetzt eine bundesweit erstmalige repräsentative Bevölkerungsbefragung zeitgleich in allen 16 Bundesländern.
Auto_Reparatur_216745728-AS-xreflexAuto_Reparatur_216745728-AS-xreflexxreflex – stock.adobe.com
Assekuranz

Deutsche Autofahrer wechseln nur selten die Kfz-Versicherung 

Deutsche Autofahrer fühlen sich zunehmend finanziell belastet. Dabei spielen insbesondere steigende Spritpreise eine Rolle. Der Wechsel der Kfz-Versicherung kann Kosten sparen. Besonders die Autofahrer, die auf ihren Pkw im Alltag angewiesen sind, verschenken häufig Sparpotential, da sie nur selten bis nie ihre Kfz-Versicherung wechseln.Im aktuellen Auto-Report stellt Allianz Direct die Kfz-Versicherung in den Fokus. In der repräsentativen Befragung wurde das Wechselverhalten von 1.000 deutschen ...
Frau-Fahrerin-287093816-AS-VitaliiFrau-Fahrerin-287093816-AS-VitaliiVitalii – stock.adobe.com
Flotte Fahrzeuge

Kfz-Versicherer: Wechselbereitschaft trotz hoher Kundenzufriedenheit

Um eine Kfz-Versicherung kommen Autobesitzer nicht herum und jeder kann von persönlichen Erfahrungen berichten. Dabei schneiden die Versicherer aus Sicht der Kunden aktuell gut ab, wie eine Befragung des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Nachrichtensenders ntv zeigt. Dennoch ist ein Anbieterwechsel für viele Versicherten eine Option.
CosmosDirekt_Zahl-der-Woche_Neuanschaffung_fuer_die_Umwelt_Grafik.jpgCosmosDirekt_Zahl-der-Woche_Neuanschaffung_fuer_die_Umwelt_Grafik.jpgobs/CosmosDirekt
Flotte Fahrzeuge

Zahl der Woche: Umstieg auf Hybrid- oder Elektroantrieb - der Umwelt zuliebe

Gerade hat die Bundesregierung einer Aufstockung des schon bestehenden Umweltbonus um eine zusätzliche Innovationsprämie von 3.000 Euro zugestimmt - zur Stützung der Konjunktur und um die Transformation der Mobilität hin zu umweltfreundlicheren Antrieben zu beschleunigen.
Autos-78752452-AS-kichigin19Autos-78752452-AS-kichigin19(1) kichigin19 – stock.adobe.com (2) © Check24.de
Flotte Fahrzeuge

Kfz-Versicherung: Gleiche Stadt, andere PLZ - Beitrag variiert bis zu 21 Prozent

Die Postleitzahl des Wohnorts beeinflusst den Preis der Kfz-Versicherung. Innerhalb derselben Stadt variiert die Beitragshöhe um bis zu 21 Prozent: In Berlin-Grünau zahlt ein Pkw-Halter für die Haftpflichtversicherung seines Golf VII durchschnittlich 302 Euro. Im teuersten Postleitgebiet in Berlin-Wedding werden im Schnitt 365 Euro fällig. Und das bei sonst identischen Tarifmerkmalen.*
Vet examining dogVet examining dogRido – stock.adobe.com
Assekuranz

Haustier-Umfrage 2024 der Uelzener

76 Prozent der Haustierbesitzer gehen mit ihrem Vierbeiner zum Gesundheitscheck: Acht von zehn Katzen- und Hundehaltern lassen ihre Tiere regelmäßig impfen, denn die jährliche Vorsorgeuntersuchung erhöht die Heilungschancen bei Haustieren.