Müdigkeit am Steuer ist so gefährlich wie Alkohol

Fahrer-muede-276604490-AS-kleberpicuiFahrer-muede-276604490-AS-kleberpicuikleberpicui – stock.adobe.com

Ununterbrochenes Gähnen, brennende Augen, schwere Lider: So kündigt sich der Sekundenschlaf an. Bei langen Fahrten ist die Übermüdung am Steuer ein großes Risiko - und führt oft zu vielen tödlichen Unfällen

Viele Autofahrer kennen es: Eine lange Autobahnstrecke liegt vor ihnen, die Mitfahrer sind eingeschlafen. Da sei es kein Wunder, dass auch der Fahrer irgendwann müde werde und im schlimmsten Fall kurz einnicke. Das Auto fährt in dieser Zeit weiter - unkontrolliert.

Bei einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern sind das in drei Sekunden mehr als 100 Meter. Das Risiko eines schweren Unfalls ist extrem hoch, wenn der Wagen bei hoher Geschwindigkeit von der Straße abkommt.

Bei Übermüdung: 20 Minuten schlafen

Anzeichen für Übermüdung müssen ernst genommen werden. Dazu gehören ständiges Gähnen, schwere Augenlider und innere Unruhe, aber auch ein unkonzentrierter Fahrstil. Wer die Spur nicht halten kann oder sich nicht mehr an die letzten gefahrenen Kilometer erinnert, sollte schnellstmöglich anhalten. Das passiere vor allem im Dunkeln und in typischen Müdigkeitsphasen, also zwischen ein und fünf Uhr nachts oder nach einem reichlichen, oft zu schweren Mittagessen.

Kurzfristig hilft es, durchzulüften, einen Kaffee zu trinken, etwas Leichtes zu essen oder auch einen Kaugummi zu kauen. Die Wirkung ist sehr kurz und kann keinesfalls eine Pause ersetzen.

Übermüdete Autofahrer sollten deshalb 20 bis 30 Minuten schlafen - aber nicht länger, weil der Körper sonst in eine Tiefschlafphase kommt. Danach helfen Lockerungsübungen und frische Luft, damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt.

Lange Fahrten gut vorbereiten

Eine gute Vorbereitung hilft das Risiko eines gefährlichen Sekundenschlafs zu minimieren. Ein R+V Experte weiß darum, wie wichtig das ist, denn Müdigkeit ist am Steuer genauso gefährlich wie Alkohol. Empfehlenswert ist deshalb, alle zwei Stunden eine Pause zu machen und sich - wenn möglich - mit dem Beifahrer abzuwechseln. Zudem sollten alle Fahrer gut ausgeruht sein und nicht zu schwer essen. Auch viel trinken helfe, konzentriert zu bleiben.

Tipps für eine gute Fahrt

  • Nachtfahrten widerstreben der inneren Uhr und machen schneller müde. Wer Staus vermeiden möchte, kann alternativ in den frühen Morgenstunden aufbrechen. Auch Ablenkung hilft gegen Müdigkeit. Das können Gespräche mit den Mitfahrern oder ein spannendes Hörbuch sein.
  • Der Beifahrer sollte versuchen, selbst wach zu bleiben, um den Fahrer zu warnen, wenn er unkonzentriert fährt. Außerdem ist die Gefahr größer, dass den Fahrer die Müdigkeit überkommt, wenn andere ein Nickerchen halten.
  • Fahrassistenzsysteme in modernen Autos schützen vor einem schweren Unfall. Sie schlagen beispielsweise bei unkontrollierten Lenkbewegungen Alarm.
  • Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, etwa gegen Schlaflosigkeit oder Allergien, sollte vorab mit seinem Arzt sprechen. Eventuell beeinflussen die Mittel das Fahrvermögen.

LESEN SIE AUCH

Mann-Autoanhaenger-87010630-AS-Gerda-LehnerMann-Autoanhaenger-87010630-AS-Gerda-LehnerGerda Lehner – stock.adobe.com
Produkte

Unfall mit Anhänger: Zugfahrzeug haftet

Welche Versicherung zahlt bei einem Unfall mit Anhänger? Hier sorgt der Gesetzgeber ab 17. Juli mit einer Neuregelung für mehr Klarheit: Zuständig ist in der Regel die Versicherung der Zugmaschine. Die R+V Versicherung senkt deshalb die Haftpflicht-Tarifbeiträge für Anhänger.
Frau-Autounfall-Handy-222933200-AS-HalfpointFrau-Autounfall-Handy-222933200-AS-HalfpointHalfpoint – stock.adobe.com
Assekuranz

Autounfall mit Tieren: Auf die Tierart kommt es an

Mit Tempo 100 auf der Landstraße und plötzlich springt ein Reh vors Auto: Zusammenstöße mit Tieren gehören zu den häufigsten Autounfällen. Ob die Kfz-Versicherung den Schaden übernimmt, hängt von der Art des Tieres ab - und vom Versicherungsvertrag. 
Management

Nach Corona-Tiefpunkt wieder mehr Autounfälle

Ein Blick in die Statistiken der R+V Versicherung zeigt: Die Zahl der Autounfälle hat sich in der Corona-Krise nur kurzfristig verringert. Nach einem Tiefpunkt im April gibt es aktuell fast so viele Schäden wie im Vorjahr.
Man driving sport carMan driving sport car
Presseportal

Cabrio: Im Zweifelsfall beim Parken das Dach schließen

Knapp 2,2 Millionen Cabrios sind auf Deutschlands Straßen unterwegs. Damit der Zweisitzer nicht zur leichten Beute für Diebe wird, sollte darauf geachtet werden, wo man parkt. Mehr als 2,6 Millionen Euro zahlt Deutschlands größte Autoversicherung jedes Jahr für gestohlene Cabrios beziehungsweise für Diebstähle aus dem Cabrio.

A sharp dressed man finding himself caught in a rush hour and slA sharp dressed man finding himself caught in a rush hour and sldusanpetkovic1 – stock.adobe.com
Assekuranz

Verkehrssünden im Ausland schmälern die Reisekasse

Wer im Ausland mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich vorab über die dortigen Verkehrsregeln informieren. Denn diese unterscheiden sich auch in den europäischen Ländern zum Teil erheblich. Bei Verstößen drohen oft saftige Bußgelder, die auch in Deutschland vollstreckt werden können.

Winterdienst-Autos-242763762-AS-Wellnhofer-DesignsWinterdienst-Autos-242763762-AS-Wellnhofer-DesignsWellnhofer Designs – stock.adobe.com
Assekuranz

Räumfahrzeuge überholen: erlaubt, aber gefährlich

Schnee, Matsch und Glatteis: Die Räum- und Streudienste sind im Winter im Dauereinsatz. Auch wenn erste Sonnenstrahlen bereits den Frühling ankündigen. Bis Ende März muss noch immer mit  Schnee und Glätte gerechnet werden.