Digital Natives über Altersvorsorge aufklären

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Einer GfK-Studie unter jungen Erwachsenen zufolge, halten 87,6 Prozent der Befragten das Thema „Altersvorsorge“ für wichtig. Um eine eigenständige Vorsorge kümmern sich jedoch nur wenige. Die Generationen X und Y fühlen sich nicht ausreichend informiert - eine Erkenntnis, an der Versicherer ansetzen können und müssen.

Claudius Tadesse, Head of Marketing bei the prosperity company beantwortet die wichtigsten Fragen, wie man am besten junge Menschen für das Thema Altersvorsorge begeistern kann.  

Wieso sollten sich junge Menschen so früh wie möglich mit dem Thema „Altersvorsorge” auseinandersetzen?

Die Altersvorsorge spielt bereits für junge Menschen eine große Rolle. Das zeigt eine Studie der GfK unter 18- bis 32-Jährigen. Die Umfrage offenbart, dass 65 Prozent der Teilnehmenden sich sorgen, im Alter arm zu sein. Jungen Menschen ist bewusst, dass die gesetzliche Rente allein den bisherigen Lebensstandard im Alter nicht absichern werden kann.

87,6 Prozent der Befragten geben an, dass sie das Thema „Altersvorsorge“ für wichtig halten, während jedoch die wenigsten jungen Menschen eigenständig vorsorgen. Woher kommt dieser Widerspruch? In erster Linie ist hier das geringe Gehalt ein Faktor. Junge Menschen verdienen als Berufseinsteigende oftmals weniger als Arbeitnehmende in höherem Alter - zumindest geben das Generation Y und Z als Begründung an.

Fakt ist jedoch, dass sie für Handyverträge und Streaming-Portale monatlich beachtliche Summen ausgeben. So mag der Eindruck entstehen, es sei lediglich eine Frage der Priorisierung. Dabei ist aber vor allem zu beachten, dass auch das Informationsdefizit eine entscheidende Rolle spielt.

Gerade junge Leute fühlen sich weder von der Politik noch von den Medien ausreichend informiert und verstanden - eine Erkenntnis, an der Versicherer ansetzen können und müssen.

Welche Möglichkeiten gibt es für Makler, junge Leute zu erreichen?

Für die Versicherungsbranche ergeben sich verschiedene Herausforderungen. Neben verschärftem Wettbewerb, erklärungsbedürftigen Produkten, Strukturwandel und digitaler Kommunikation, fällt der Branche insbesondere die Ansprache der jungen Zielgruppe nicht leicht.

Dabei bieten die technologischen Neuerungen im Zuge der Digitalisierung auch Versicherungsvermittlern beste Möglichkeiten für eine zielgruppenspezifische Kommunikation. Mit am effektivsten lassen sich junge Menschen über Social Media-Plattformen durch Influencer Marketing erreichen. Influencer und Influencerinnen sind oftmals Meinungsführer, insbesondere, wenn sie in einer Nische tätig sind – so auch in der Versicherungsbranche.

Das bietet eine Reihe von Möglichkeiten: Zum einen schaffen sie den Zugang zu einer jungen Zielgruppe, zum anderen die Möglichkeit, Glaubwürdigkeit und Expertenwissen zu vermitteln. Junge Menschen halten Versicherungen und die Altersvorsorge oftmals für sehr abstrakte und komplexe Themen und scheuen davor, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Es braucht also Transparenz und Verständnis. Influencer können ihr branchenspezifisches Wissen, je nach Kanal unterschiedlich aufbereitet, in einfach formulierten Beiträgen weitergeben.

Hinzu kommt, dass insbesondere junge Menschen als Digital Natives, Apps und Online-Plattformen als Informationsquellen nutzen. Die Digitalisierung und der Einbezug von Social Media spielen also auch in der Versicherungsbranche eine entscheidende Rolle, um die jungen Generationen zu erreichen.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Social Media-Portale?

Relevante Social Media-Portale sind neben Facebook, Instagram und YouTube auch immer stärker TikTok. Die verschiedenen Kanäle bieten individuelle Potenziale und Möglichkeiten, Inhalte an Follower und potenzielle Kunden weiterzugeben. Denn Plattformen wie Instagram dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern auch als Informations- und Bildungsquelle.

Gleichzeitig liegt der Fokus weiterhin auf Inspiration und Spaß - Versicherungsexperten müssen also einen Weg finden, um den Spagat zwischen informierenden wie unterhaltenden Inhalten zu schaffen und ihr Unternehmen entsprechend zu positionieren.

So sind YouTube-Videos zwar mit einem hohen Vorbereitungsaufwand verbunden, schaffen jedoch einen langfristigen Nutzen. Erklärende Videos behandeln spezifische Themen im Detail und werden über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg aufgerufen.

Wie wird sich die Altersvorsorge in Zukunft entwickeln?

Aktuell kann man in Deutschland mit 67 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen, wenn man nach dem 01.01.1964 geboren wurde. Die Zukunft ist jedoch aufgrund andauernder Debatten ungewiss, die Regelaltersgrenze um 2050 noch nicht prognostizierbar.

Unbestritten ist allerdings, dass der Anteil an Senioren, die unterhalb der Armutsgrenze leben, in den kommenden Jahren steigen wird und die Notwendigkeit alternativer Vorsorgewege weiter zunimmt.

Themen wie private Rentenversicherungen, die betriebliche Altersvorsorge, Aktien und Fonds oder Immobilienkäufe sind für eine junge Zielgruppe jedoch weitestgehend uninteressant, während die Themen massiv an Bedeutung gewinnen.

Daher wird es immer wichtiger, sich als Vermittler vermehrt digital zu positionieren, um so auch junge Menschen zu erreichen und damit zur Altersvorsorge zu animieren.

Kostenloses Whitepaper zum Thema:

Für weitere Informationen rund um das Thema "Finanzberatung für die junge Zielgruppe" stellt Ihnen die Liechtenstein Life, Anbieter von fondsgebundenen Renten- und Lebensversicherungen sowie Teil der digitalen Finanzgruppe the prosperity company, ein kostenloses Whitepaper zur Verfügung: Eine Junge Zielgruppe Erreichen - Liechtenstein Life

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