Nach Corona: Kosten für Behandlung psychischer Krankheiten absetzen

vlh_nach_corona_kosten_psychische_krankheiten_absetzen.jpgvlh_nach_corona_kosten_psychische_krankheiten_absetzen.jpgVereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. - VLH

Die Inzidenzwerte sind viele Wochen lang gesunken, seither befassen sich etliche Medien mit den möglichen Folgen der Corona-Krise - darunter auch die Behandlung psychischer Krankheiten.

Der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. (VLH) zeigt, in welchen Fällen Betroffene die Kosten für die psychologische oder psychotherapeutische Hilfe von der Steuer absetzen können.

Die Coronapandemie hat weltweit zu psychischen Belastungen in der Bevölkerung geführt. Dazu zählen einer 2021 erhobenen Metaanalyse der Zeitschrift Globalization and Health zufolge vor allem Angststörungen und Depressionen, wie das Ärzteblatt am 4. Mai 2021 berichtete.

Für Betroffene ist es zunächst am Wichtigsten, professionelle Hilfe durch eine Psychologin / einen Psychologen oder eine Psychotherapeutin / einen Psychotherapeuten zu erhalten, die oder der zu einem passt und schnell freie Termine hat.

Doch irgendwann stellt sich auch die Frage, wer die Kosten einer solchen Behandlung trägt - und in welchen Fällen die Ausgaben von der Steuer abgesetzt werden können.

Fall 1: Krankenkasse zahlt einen Teil, der Rest ist absetzbar

Krankenkassen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten für eine psychologische Behandlung, sofern es sich um eine ärztlich diagnostizierte psychische Störung mit "Krankheitswert" handelt - zum Beispiel Angststörungen oder Depressionen.

Trägt die Krankenkasse die kompletten Kosten, lassen sich zumindest die damit zusammenhängende Nebenkosten wie zum Beispiel die Fahrtkosten zur Therapie von der Steuer absetzen.

Anders verhält es sich, wenn die Krankenkasse nur einen Teil der Behandlung zahlt, was je nach Dauer, Behandlungsverfahren oder Diagnose variieren kann. Sind die Kosten höher als der Zuschuss der Krankenkasse, dann spricht die Bezuschussung durch die Krankenkassen dafür, dass es sich um Krankheitskosten im steuerlichen Sinn handelt.

Fall 2: Krankenkasse zahlt nichts, mit Attest können Kosten abgesetzt werden

Es gibt Erkrankungen, deren Behandlung von den gesetzlichen Krankenkassen bisher nicht bezahlt oder bezuschusst werden. Dazu gehört zum Beispiel die Behandlung des Burnout-Syndroms.

Betroffene können die Kosten für eine solche, von der Krankenkasse nicht getragene Behandlung dann von der Steuer absetzen, wenn vor der Behandlung ein amtsärztliches Attest oder eine Bescheinigung des Medizinischen Diensts der Krankenversicherungen (MDK) eingeholt wurde.

Betroffene sollten dazu am besten mit ihrem behandelnden Arzt sprechen.

Krankheitskosten: Kürzung um die "zumutbare Belastung"

Krankheitskosten zählen steuerlich zu den außergewöhnlichen Belastungen. Bei diesen Kosten rechnet das Finanzamt eine zumutbare Eigenbelastung an.

Diese Belastungsgrenze richtet sich individuell nach der Höhe Ihrer Einkünfte, Ihrem Familienstand und der Anzahl Ihrer Kinder.

Wer mit all seinen außergewöhnlichen Belastungen - dazu zählen neben den Krankheitskosten beispielsweise auch Pflegekosten - die eigene zumutbare Belastungsgrenze überschreitet, der kann im Prinzip unbegrenzt seine Kosten absetzen. Ein Beitrag der Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. - VLH im Original über news aktuell.

Bild: © Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. - VLH

LESEN SIE AUCH

PKV-Impfkampagne_Auffrischen_Motiv Rose.jpgPKV-Impfkampagne_Auffrischen_Motiv Rose.jpgVerband der privaten Krankenversicherung e.V.
Assekuranz

Private Krankenversicherung startet Informationskampagne zur Booster-Impfung

Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat eine eigene Informationskampagne zu den Schutzimpfungen gegen Covid-19 gestartet.

Frau-Augen-208947327-AS-Patrick-DaxenbichlerFrau-Augen-208947327-AS-Patrick-DaxenbichlerPatrick Daxenbichler – stock.adobe.com
Assekuranz

Corona kränkt die Seele und wirkt sich auf Fehlzeiten aus

Im Corona-Jahr 2020 waren psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 19,6 Prozent die zweithäufigste Ursache aller Fehltage von Mitgliedern der hkk Krankenkasse. Dies ist ein Anstieg von 1,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (2019: 18,2 Prozent).
World Mental Health Day.jpgWorld Mental Health Day.jpgBits and Splits – stock.adobe.com
Assekuranz

Jeder zweite Deutsche durch Corona mental belastet

Angst, Stress, Überforderung - psychische Beschwerden können viele Ursachen haben. In diesem Jahr kommt die Corona-Pandemie als zusätzlicher Belastungsfaktor hinzu. Eine neue bevölkerungsrepräsentative Studie zum Thema psychische Gesundheit, präsentiert von dem InsurTech CLARK;  zeigt: Für mehr als jeden zweiten Deutschen (60 Prozent) hat Corona eine Auswirkung auf sein geistiges Wohlbefinden.
20220713_Dr_Matthias_Brake_TSC6198-1.jpg20220713_Dr_Matthias_Brake_TSC6198-1.jpgVorstandsvorsitzender Dr. Matthias Brake
Unternehmen

LKH finanziert Zukunftsprogramm aus Gewinnrücklage

Neue, ausgezeichnete Zusatztarife, die Einführung der betrieblichen Krankenversicherung und ein komplettes Rebranding der Marke: Die Landeskrankenhilfe (LKH) blickt mit einem positiven Geschäftsabschluss zufrieden auf das Jahr 2023.

Handsome Caucasian Man Having a Video Call with Female Doctor onHandsome Caucasian Man Having a Video Call with Female Doctor onGorodenkoff – stock.adobe.com
Produkte

LKH bietet Telemedizin durch Kooperation mit MD Medicus

Videosprechstunde, Long- und Post-COVID-Beratung, Gesundheitshotline und Arzttermin-Service: viele Kunden der LKH profitieren rund um die Uhr von der telemedizinischen Versorgung durch die Kooperation mit MD Medicus. .

Thomas Brahm_Debeka.jpgThomas Brahm_Debeka.jpgDebeka Versicherungsgruppe
Unternehmen

Debeka macht sich für Gesundheitsversorgung stark

Die Debeka-Versicherungsgruppe setzt sich für eine Verbesserung des Gesundheitssystems ein. Eine Stärkung sieht der Krankenversicherer durch die Weiterentwicklung der privaten Krankenversicherung, zum Beispiel durch den Ausbau der betrieblichen Krankenversicherung.