Generation Ü50 wechselt viel zu selten Verträge

Businessman tearing contract.Businessman tearing contract.andranik123 – stock.adobe.com

Wer einen neuen Vertrag abschließt, bekommt bei vielen Anbietern attraktive Konditionen. Bestandskunden hingegen bezahlen oft mehr und bekommen mitunter sogar weniger Leistung. Allein bei den Themen Strom, Handy und Kfz-Versicherung entstehen einem Standardkunden so Mehrkosten von jährlich bis zu 460 Euro.

Eine repräsentative Studie von Finanztip zeigt: Knapp jeder Dritte über 50 hat noch nie den Stromanbieter gewechselt. Wer schon immer Strom bei einem Anbieter bezieht, hänge in der teuren Grundversorgung. Für Betroffene ist das Sparpotential groß – laut einer aktuellen Beispielrechnung von Finanztip bringt der Wechsel in einen günstigen Tarif bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch (3.000 KWh) knapp 150 Euro im Jahr. Aber auch wer vor Jahren schon einmal seinen Stromanbieter gewechselt hat, sollte regelmäßig Tarife vergleichen.

In der Beispielrechnung sparte man knapp 40 Euro bei einem Wechsel von einem älteren in einen günstigen Tarif. Genau dieser Fall kommt bei Älteren besonders oft vor: Mehr als jeder zweite über 50 hat vor Jahren zwar schon mal den Stromanbieter gewechselt, vergleicht aber nicht regelmäßig Tarife. Für die Anbieter ist es lukrativ, dass die besonders geburtenstarken Jahrgänge nicht wechseln.

Ältere Handyverträge sind deutlich zu teuer

Im Mobilfunkbereich fallen die Preise seit Jahren fallende Preise – erst im E-Netz, jetzt zunehmend auch im hochwertigen D-Netz. Die Folge: Je älter ein Tarif ist, desto teurer ist er im Vergleich zu neuen Angeboten. Vor allem die Generation 50plus telefoniere besonders häufig zu hohen Kosten, denn jeder dritte Handyvertrag von ihnen sei älter als fünf Jahre. Besonders im D-Netz geht das in Geld.

Eine Beispielrechnung von Finanztip zeigt: Besteht hier der Vertrag schon seit zehn Jahren zahlen die Inhaber 264 Euro im Jahr zu viel, bei 5 Jahre alten Verträgen immerhin noch 192 Euro. Handyverträge sollten mindestens alle zwei Jahre überprüft werden. Oft reiche es schon, dem Anbieter mit der Kündigung zu drohen, um deutlich bessere Konditionen zu erhalten.

Viele Ältere scheuen den Kfz-Tarifvergleich

Dass mit zunehmendem Alter die Autoversicherung teurer wird, ist hinlänglich bekannt. Dennoch fassen 40 Prozent der über 50-Jährigen grundsätzlich ihren aktuellen Tarif nicht an –vor allem, weil sie mit ihrer Versicherung zufrieden sind. Doch diese Treue kostet. In der Beispielrechnung sparte man im Schnitt bis zu 50 Euro im Jahr durch den Wechsel in einen preiswerteren Tarif.

Vor dem Hintergrund, dass Versicherungen mit dem Thema Alter sehr unterschiedlich umgehen würden und auch Typ- und Regionalklassen jedes Jahr neu berechnet werden, sollten Versicherte ab 50 jedes Jahr Tarife vergleichen. Mache die eigene Versicherung ein faires Angebot, sei die Treue verdient. Andernfalls solle man unbedingt wechseln. Das gehe mit Tarifrechnern im Netz sehr einfach und dauere maximal eine halbe Stunde.

LESEN SIE AUCH

Kopf-Fragezeichen-285477991-AS-alphaspiritKopf-Fragezeichen-285477991-AS-alphaspiritalphaspirit – stock.adobe.com
Finanzen

Fehlanzeige, wenn es um Finanzwissen geht

Egal ob bei Krediten, Versicherungen oder bei der Geldanlage - wer Finanzprodukte verstehen will, benötigt dafür praktisches Finanzwissen. Das ist jedoch bei einem großen Teil der Bevölkerung nur mangelhaft ausgeprägt, wie eine aktuelle repräsentative Studie der Finanztip Stiftung zeigt.
A close up of a person with blue eyes looking at the cameraA close up of a person with blue eyes looking at the camerariakhinantonUkraine – stock.adobe.com
Finanzen

Sind Geldanlagen (k)eine Frauensache?

Finanzen gelten gemeinhin nicht als Frauensache. Gender Pay Gap, Gender Wealth Gap und Gender Pension Gap sind nur einige Schlagworte, wenn es um Vermögen und Finanzen von Frauen und Männern geht.

Image of Euro coin stacks on calender indicating pay dayImage of Euro coin stacks on calender indicating pay dayAlex – stock.adobe.com
Assekuranz

Versicherungen: Deshalb lohnt sich eine jährliche Zahlweise

Können Verbraucher den Rechnungsbetrag in der Kfz-, Hausrat-, Privathaftpflicht- Risikoleben- oder BU-Versicherung auf einmal begleichen, lohnt sich die jährliche Zahlweise. Denn viele Versicherungsunternehmen erheben für die monatliche Zahlweise einen Zuschlag.

Schirm-Kreditkarte-117196537-AS-lucid-dreamSchirm-Kreditkarte-117196537-AS-lucid-dream
Finanzen

Zufriedenheit mit Restkreditversicherung wächst

Verbraucher, die zur Anschaffung eines Konsumguts eine Finanzierung nutzen, können die Rückzahlung ihrer Raten bei Arbeitslosigkeit oder im Todesfall mit einer Restkreditversicherung (RKV) absichern.
Abstract creative financial diagram and upward arrow hologram on flag of Germany and blue sky background, growth and development conceptAbstract creative financial diagram and upward arrow hologram on flag of Germany and blue sky background, growth and development conceptPixels Hunter – stock.adobe.com
Finanzen

Deutscher Geldanlage-Index Sommer 2024: Wenig Aufregung in unruhigem Markt

Attraktive zinsbasierte Geldanlagen, ein hoher Goldpreis, kaum finanzierbare Immobilienpreise und nervöse Börsen: Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) wollte vor diesem Hintergrund wissen, ob und wie sich dies auf die Anlagepräferenzen der Privatanleger auswirkt.

Coin with plant growing on top for business, saving, growth, economic conceptCoin with plant growing on top for business, saving, growth, economic conceptSondem – stock.adobe.com
Finanzen

Sachwert-Investments bieten den größten nachhaltigen Hebel

Eine neue bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov und Pangaea Life zeigt die Einstellungen und Präferenzen zum Thema nachhaltige Geldanlage. Als Sektoren mit dem effektivsten Hebel nennen die meisten Befragten Energie, Technologie sowie Wohnungsbau. Sicherheit und Rüstung sehen nur Wenige als nachhaltig an.