Millennials und Altersvorsorge: Viele haben Angst vor Altersarmut

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Sinkende Renten vom Staat und kaum mehr Zinsen fürs Sparbuch: Wer heute jung ist, muss privat vorsorgen und neue Wege finden, um im Alter über die Runden zu kommen.

Dennoch legen viel zu wenige Deutsche bereits in jungen Jahren etwas fürs Alter an. Das liegt auch daran, dass sich die Generation Z und die Millennials schlecht informiert fühlen, wenn es um Vorsorgemöglichkeiten geht.

Mehr als die Hälfte sorgen sich um ihr Auskommen als Ruheständler

Eine Studie der GfK im Auftrag der Generali Deutschland AG aus diesem Jahr bringt es an den Tag: 65 Prozent der befragten 18- bis 32-Jährigen haben Angst, nach dem Ende ihrer Erwerbstätigkeit in die Altersarmut zu rutschen.

Mehr als zwei Drittel sind der Meinung, dass die gesetzliche Rente für sie als finanzielle Lebensgrundlage später nicht reichen wird. 19 Prozent fühlen sich beim Thema Altersvorsorge überfordert. Sie wissen nicht, was sie zu tun haben, um Armut im Alter zu vermeiden.

In Bezug auf Informationen zum Thema sieht es noch schlechter aus: Mehr als die Hälfte der Befragungsteilnehmer haben grundsätzlich ein Informationsdefizit und drei Viertel von ihnen fühlen sich von den Medien und der Politik schlecht beraten.

Nur wenige Millennials sorgen privat vor

Trotz der Sorge, im Alter zur Haltung des eigenen Lebensstandards nicht genug auf dem Konto zu haben, wird nur wenig vorgesorgt.

Wie die Generali-Studie zeigt, haben fast 52 Prozent der 18- bis 21-Jährigen noch keine Vorsorgemaßnahmen getroffen, unter den 30- bis 32-Jährigen sind es noch fast 37 Prozent. Gleichzeitig geben 79 Prozent aller Befragten an, dass ihnen das Thema Altersversorgung wichtig ist.

Bei den Gründen für diese Zurückhaltung liegt Geldmangel mit 31 Prozent an erster Stelle. Fast 20 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich für die Altersvorsorge noch zu jung fühlen. Für über 19 Prozent hat sich die Gelegenheit noch nicht ergeben, um privat vorzusorgen.

Ratschläge von Eltern, Freunden und Kollegen

Wenn es um Infos über Finanzprodukte und Know-how für die eigene Altersvorsorge geht, betreiben über 44 Prozent der Befragten selbst Recherche. Mehr als 41 Prozent holen sich Rat bei ihren Eltern, und über 30 Prozent beraten sich mit ihren Freunden.

Knapp über 22 Prozent kontaktieren einen Versicherungsberater, und fast ebenso viele sprechen mit ihren Arbeitskollegen über mögliche Vorsorgemaßnahmen. Etwas mehr als 15 Prozent der befragten 18- bis 32-Jährigen gaben an, sich zum Thema Altersvorsorge Gedanken zu machen – gezielt informiert haben sie sich aber bisher nicht.

Finanzwissen im Netz

Im Internet gibt es für junge Sparer viele nicht-kommerzielle Seiten, die Altersvorsorge-Themen einfach erklären – zum Beispiel Finanztipp.de, oder der Altersvorsorgecheck von Test.de

Dort finden Anleger fundiertes Know-how für ihr Portfolio. Daneben gibt es viele Autoren und Unternehmen, die mit ihren Podcasts über unterschiedlichen Aspekte der privaten Vorsorge informieren.

Ein Beispiel ist die Podcast-Serie des Finanzdienstleisters tecis, der junge Anleger in Sachen Finanzwissen fit machen will.

Ein wesentlicher Beweggrund für die genannten und ähnliche Angebote ist, dass es an den Schulen für diesen Bereich kein Fach gibt: Wenn junge Menschen ins Berufsleben einsteigen und erste Entscheidungen in puncto Altersversorgung treffen sollen, sind sie mangels Wissen oft überfordert.

Hier kommt der Podcast von tecis ins Spiel: Er will den Hörerinnen und Hörern mit einfachen Worten Finanz-Know-how beibringen, damit sie selbstbestimmt ihre private Altersvorsorge gestalten. Themen sind unter anderem der Aufbau von Kapital und die Folgen der Inflation fürs Ersparte. Den tecis-Podcast können sich Interessierte hier anhören.

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