Nürnberger Versicherung zieht positive Bilanz

Die Corona-Pandemie und die Unwetter im Sommer 2021 haben auch das Geschäft der Nürnberger Versicherung im vergangenen Jahr geprägt. Während das Neugeschäft in der Lebensversicherung deutlich gesteigert werden konnte, schlugen in der Schadenversicherung die hohen Ausgaben wegen „Bernd“ zu Buche. Vor allem deswegen sank das Konzernergebnis von 78,5 Mio. auf 64,3 Mio. EUR. In Anbetracht der äußeren Umstände bewertet der Vorstand das Geschäftsjahr insgesamt dennoch als gut.

Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie haben man die Kundenberatung weiter optimiert, und das habe sich gerade in der zweiten Jahreshälfte positiv bemerkbar gemacht, so Dr. Armin Zitzmann Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung. Dazu seien neue Produkte aus dem Kerngeschäft − dem Einkommensschutz − gekommen, die vom Vertrieb und den Kunden sehr gut angenommen wurden. Hier setze man die Strategie um, nicht nur im Schadenfall für die Kunden da zu sein, sondern ihnen schon präventiv zur Seite zu stehen, betont der Vorstandsvorsitzende.

Im Hinblick auf spürbar unsicherer gewordene Zeiten nimmt das Thema Nachhaltigkeit bei der Nürnberger eine immer bedeutendere Rolle ein. Zitzmann führt aus:

Unser Geschäftsmodell ist per se nachhaltig. Wir stärken die Resilienz unserer Kunden bei kleinen und großen Schicksalsschlägen. Das hat sich nicht nur zuletzt bei der Regulierung der Hochwasserschäden gezeigt.

Darüber hinaus entwickele man nachhaltige Produkte. So enthalte der neue Einkommensschutz (EKS) nachhaltige Services wie die Gesundheits-App Coach:N oder den medizinischen Expertenservice BetterDoc.

Die Unternehmenszentrale in Nürnberg wurde als CO2-neutral zertifiziert. Und seit Herbst 2021 ist die Nürnberger Versicherung Unterzeichner der Principles for Responsible Investment (PRI), einer von den Vereinten Nationen unterstützten internationalen Finanzinitiative.

Die Nürnberger hat im vergangenen Jahr 3,32 Mrd. EUR für Versicherungsfälle und Beitragsrückerstattungen ausgezahlt. Das waren 14,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Armin Zitzmann betont:

Diese Zahl belegt anschaulich, dass wir unseren Kunden ein verlässlicher Partner sind. 

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

Die gebuchten Bruttobeiträge bewegen sich mit 3,634 Mrd. Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die Neu- und Mehrbeiträge stiegen von 629,4 Mio. auf 658,5 Mio. Euro.

Der Konzernumsatz aus gebuchten Bruttobeiträge, Erträgen aus Kapitalanlagen und Provisionserlösen stieg um 4,2 Prozent von 4,568 Mrd. auf 4,761 Mrd. Euro.

Lebensversicherung

Im Lebensversicherungsgeschäft erzielte die Nürnberger ein Segmentergebnis von 49,6 Mio. gegenüber 37,2 Mio. Euro – deutlich mehr als erwartet. Die Neubeiträge stiegen um 5,8 Prozent auf 510,1 (482,2) Mio. Euro. Die gebuchten Beiträge bewegten sich mit 2,501 Mrd. EUR auf Vorjahresniveau. 

Krankenversicherung

Im Krankenversicherungsgeschäft wurde das prognostizierte Segmentergebnis von 7,0 (6,2) Mio. Euro erreicht. 

Schadenversicherung

Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft ergab sich ein negatives Segmentergebnis von 14,2 Mio. Euro nach einem Überschuss von 18,6 Mio. Euro im Vorjahr – vor allem wegen der immensen Belastungen aus den Elementarereignissen im Juni und Juli. Diese trugen zu einem Anstieg der Brutto-Schaden-Kosten-Quote auf 107,1 (94,9) Prozent bei. Neu- und Mehrbeiträge blieben mit 134,2 Mio. Euro stabil. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich um 4,1 Prozent von 838,0 Mio. auf 872,6 Mio. Euro. 

Bankdienstleistungen

Bei den Bankdienstleistungen wurde das Segmentergebnis deutlich verbessert: von 6,1 Mio. auf 11,1 Mio. EUR. Dies liegt vor allem an dem gestiegenen Provisionsergebnis von 37,8 (27,9) Mio. Euro.

Personal

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im gesamten Nürnberger Konzern ist mit 4.628 konstant geblieben. Darin ist die von 133 auf 150 gewachsene Zahl der Auszubildenden enthalten.

Aktie und Dividende

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie hat sich die Aktie der Nürnberger Beteiligungs-AG als stabiler und verlässlicher Wert behauptet. Sie lag am letzten Tag des Berichtsjahres mit einem Kurs von 79,00 Euro (XETRA-Handel) 9,7Prozent höher als im Vorjahr. Damit hat sie über die vergangenen beiden Jahre deutlich besser performt als der DAX und der Versicherungs-Index. Der Börsenwert der Nürnberger Beteiligungs-AG betrug zum Jahresende 910,1 Mio. Euro bei einem Grundkapital von 40,3 Mio. Euro.

Die Aktionäre sollen auch 2022 wieder eine Dividende von unverändert 3,30 Euro je Stückaktie erhalten. Das entspricht auf Basis des Jahresschlusskurses einer Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Die Hauptversammlung findet virtuell am 27. April statt.

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