Goldpreis könnte auf 50.000 US-Dollar steigen

Geöffneter Tresorraum mit GoldbarrenGeöffneter Tresorraum mit Goldbarrenlassedesignen – stock.adobe.com

Die historisch beispiellosen Sanktionen des Westens haben gezeigt, dass Währungsreserven von Zentralbanken kurzerhand weggenommen respektive eingefroren werden können. Das Wall Street Journal hält den Einschnitt für fundamental: „Wenn russische Währungsreserven kein wirkliches Geld sind, steht die Welt vor einem Schock", wie aus einem Bericht vom 3. März hervorgeht. Weshalb dies eine Goldpreisrallye wahrscheinlicher macht, und welche Entwicklungen noch für das begehrte Edelmetall sprechen, das geht aus einem neuen Handelskontor-Beitrag hervor.

Der in Diensten der Schweizerischen Bank Credit Suisse Group stehende Manager Zoltan Pozsar hält es für möglich, dass die Sanktionen eine Spirale in Gang gesetzt haben, die letztlich dazu führt, dass der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung verliert. So seien sich Währungsmanager bewusstgeworden, dass es keinen Sinn ergebe, die Geldspeicher mit Dollars zu füllen, da diese just dann konfisziert werden können, wenn sie am dringendsten benötigt werden. Wenig überraschend stößt der russische Präsident ins selbe Horn. Am 16. März 2022 lautete Wladimir Putin Prognose:

Viele Länder könnten in naher Zukunft beginnen – ich bin mir sicher, dass dies passieren wird – ihre Papier- und digitalen Vermögenswerte in echte Reserven an Rohstoffen, Land, Nahrungsmitteln, Gold und andere realen Vermögenswerten umzuwandeln, was nur zu weiteren Engpässen auf diesen Märkten führen wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der Gold in die Karten spielen könnte, sind die hohen Staatsverschuldungen. Gemäß L2 Capital Partners ist eine weltweite Neubewertung von Gold möglich und realistisch, um der gigantischen Schuldenblase Herr zu werden. US-Analyst James Rickards hält einen Goldpreise pro Feinunze zwischen 10.000 US-Dollar und 50.000 US-Dollar für möglich. Die Goldreserven der Zentralbanken würden massiv an Wert gewinnen und unterm Strich zu einer Entschuldung führen. Gemäß den Deutschen-Wirtschafts-Nachrichten kann den südeuropäischen Staaten kein Schuldenerlass gewährt werden, solange der Goldpreis nicht neu bewertet wird.

Auch entsprechend hohe Inflationsraten können zu einem relativen Abbau der Staatsschulden führen. Gleichzeitig jedoch, und auch das scheint Goldanlegern in die Karten zu spielen, untergräbt eine Inflationsspirale das Vertrauen der Bürger in Fiatwährungen wie den US-Dollar oder Euro. Eine mögliche Antwort hierauf: der Goldkauf.

Die Gemengelage – wirtschaftliche und fiskalpolitische Schieflagen, geopolitische Instabilitäten, nie dagewesene Sanktionen und mehr – lassen weitreichende Reformen und ein Umdenken der Geldmanager und Anleger immer realistischer erscheinen, womöglich mit fulminanten Auswirkungen auf den Goldpreis. Dass es hierzu kommt, ist freilich nicht sicher. Manche Experten sind gar der Auffassung, dass die Zeit der Fokussierung auf Gold vorbei sein könnte. Wohin die Reise geht, vermag letztlich nur die Zeit zu zeigen.

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