Anlagestrategie: 8 Fakten für turbulente Zeiten

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Die Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten bleibt hoch. Häufig zweifeln Anleger an ihrer Anlagestrategie und agieren unüberlegt. Vermögensverwalter Christian Dagg nennt acht „Leitplanken“, an denen sich Investoren stets orientieren sollten.

Der Krieg in der Ukraine sorgt weiterhin für große Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Schwankungen der Aktienkurse innerhalb weniger Tage sind zum Teil immens. Die Stimmung der Investoren schwankt zwischen Angst und Panik auf der einen sowie Zuversicht, dass der Krieg bald endet, auf der anderen Seite.

Schon davor hatte mit Covid-19 ein bis vor kurzem unvorstellbares Ereignis die Börsen weltweit in Atem gehalten und Investoren zu unüberlegtem Handeln getrieben. Dabei sind gerade in schwierigen Marktphasen das Verhalten und die Einstellung eines Anlegers entscheidend für Erfolg oder Misserfolg.

„In dieser Welt, die sich gefühlt immer schneller dreht, suchen Menschen Sicherheit und bestimmte Fixpunkte. Zumindest für die Finanzmärkte lassen sich diese finden“,

sagt Christian Dagg, geschäftsführender Gesellschafter der Brilliant Vermögensverwaltung für den Mittelstand GmbH aus Düsseldorf. Der Anlageprofi erinnert deshalb daran, was wichtig ist und woran Investoren ihr Handeln auch in schwierigen Zeiten ausrichten können:

  1. Wenn sich an der Ruhestandsplanung nichts geändert hat, besteht nach Überzeugung des Vermögensverwalters überhaupt kein Grund, die sorgfältig geplante und langfristig ausgerichtete Anlagestrategie über den Haufen zu werfen. „Wer jetzt in Anlagen flüchtet, die auf Dauer keine Erträge bringen, macht aus temporären Wertschwankungen dauerhafte Verluste und stellt sicher, dass die ursprünglichen Anlageziele nicht mehr erreicht werden“, sagt Dagg.
  2. Auch wenn es hart klingen mag. Trotz Covid-19 und ungeachtet des Ukraine-Krieges dreht sich die Welt irgendwie weiter. „Wir werden weiter leben, essen, wohnen, arbeiten, telefonieren und Auto fahren“, betont der Honorarberater. Und, wie bei allen Krisen zuvor, werden die Börsen sich von möglichen Crashs auch wieder erholen.
  3. Die Aktienmärkte schwanken, aber sie schwanken sich nach oben. Durch radikale Käufe und Verkäufe verpassen Anleger zwangsläufig immer die besten Börsentage. Von den Aufwärtsbewegungen an den Börsen profitiert nur derjenige, der auch die Abwärtsphasen aushält.
  4. „Gehen Sie niemals ohne Torwart ins Spiel. Keiner unserer Kunden investiert nur in Aktien“, sagt Dagg. Ein gesunder Anteil ist stets in risikoarmen Positionen aus Staatsanleihen und erstklassigen Unternehmensanleihen investiert. Aus Renditesicht mag das unsinnig erscheinen, aber dieser Anteil ist wichtig, um zu günstigen Kursen Aktien nachkaufen zu können, erläutert der unabhängige Finanz- und Honorarberater, der über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Finanzbranche verfügt.
  5. In Krisen lieber ganz aus Aktien raus? Diese Gedanken haben wohl viele Anleger. Doch erstens weiß niemand, wann sich die Lage tatsächlich beruhigt. Denn bekanntlich wird an der Börse weder zum Ausstieg noch zum Einstieg geklingelt. Und zweitens kommt der Wiedereinstieg in der Regel viel zu spät, weil die Börsen die Beruhigung schon längst antizipiert haben.
  6. Statt Einzeltitel sollten risikoaverse Anleger lieber breit diversifizierte Investmentfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) halten. Fonds und ETFs haben in der Regel nach Krisen das gleiche Erholungspotential wie Einzeltitel. Im Gegensatz zu Einzeltiteln haben sie aber kein Pleiterisiko.
  7. In Jahren stetig steigender Börsenkurse ohne große Schwankungen können Anleger wenig falsch machen. Doch die Welt wird komplexer. Investieren auf eigene Faust ohne professionelle Unterstützung kann langfristig negative Folgen haben. Falsche Entscheidungen können die Altersvorsorge gefährden. Professionelle und vor allem unabhängige Beratung zahlt sich aus.
  8. „Halten Sie sich an das ABC des erfolgreichen Anlegers: Always Be Cool! Behalten Sie Übersicht, Klugheit, Geduld, Bescheidenheit und etwas Humor, dann werden wir jedes Börsental erfolgreich durchschreiten“, zieht Dagg ein zuversichtliches Fazit.

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