Wertpapier-Sparpläne im DISQ-Test

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Zahlreiche Risikofaktoren sorgen an den Börsen für Unruhe. Anlegerinnen und Anleger, die wegen der Minizinsen auf Tages- oder Festgeldkonten auf Aktien setzen, brauchen derzeit starke Nerven. Eine langfristig risikoärmere Alternative können Wertpapier-Sparpläne sein: Durch das regelmäßige Sparintervall ist der Einstiegszeitpunkt weniger entscheidend, die Sparrate ist individuell festlegbar und das Angebot vieler Banken umfangreich.

Welche Anbieter mit ihren Produkten überzeugen, zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches die Sparpläne von 16 Finanzinstituten und Online-Brokern untersucht hat.

Geringe Einstiegshürden, hohe Flexibilität

Ob für Indexfonds (ETFs), aktiv gemanagte Fonds, Zertifikate oder Aktien – das Angebot an Sparplan-Produkten ist bei vielen Banken groß. Selbst für Kleinanleger, die langfristig sparen möchten, etwa für die Altersvorsorge, sind diese Produkte interessant: Bei elf der 16 untersuchten Finanzinstitute sind Sparraten schon ab 25 Euro oder weniger möglich; einen Mindestsparbetrag, der über 50 Euro hinausgeht, setzt lediglich ein Anbieter – und zwar nur bei Aktien-Sparplänen – voraus. Oft flexibel wählbar ist auch das gewünschte Sparintervall: Den Kundinnen und Kunden stehen hier meist drei bis fünf Varianten zur Auswahl, etwa monatlich, zweimonatlich oder quartalsweise.

Gebühren als Renditekiller

Sparpläne bieten als langfristiges Anlageprodukt relativ gute Renditechancen, aber die unterschiedliche Gebührenstruktur der Anbieter ist hier ein wichtiger Einflussfaktor. Beispiel ETF-Sparpläne: Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro variieren die Kosten pro Ausführung je nach Anbieter und Produkt zwischen 0 Euro und 2,75 Euro. Dies summiert sich auf lange Sicht: Allein an Order-Gebühren beträgt hier der Unterschied bei einem Anlagehorizont von fünfzehn Jahren 495 Euro. Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität, empfiehlt: Die Regelmäßigkeit des Sparens führe selbst bei geringen Beträgen für einen Vermögensaufbau, der etwa gegenüber dem Einzelkauf von Aktien auf lange Sicht deutlich risikoärmer sei. Gebühren schmälern aber das Ergebnis – ein Vergleich, etwa der Depot- und Ordergebühren, sei ratsam.

Die besten Sparplan-Anbieter

Fonds-Sparpläne

Testsieger in der Kategorie Fonds-Sparpläne ist Smartbroker. Das Finanzinstitut verfügt über mehr als 1.000 sparplanfähige Fonds, die allesamt ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden. Die Mindestsparrate liegt bei 25 Euro; Kosten für das Depot fallen nicht an.

Die drei ersten Plätze im Test:

  1. Smartbroker
  2. Consorsbank
  3. Flatex

ETF-Sparpläne

Den ersten Rang im Bereich der ETF-Sparpläne belegt Flatex mit dem größten Angebot: über 1.300 entsprechende Produkte, für die auch keine Ordergebühr anfallen. Für Neukunden ist das Depot in den ersten zwei Jahre kostenfrei (regulär: jährlich 0,10 Prozent des Wertpapierkurswerts). Für Fonds und ETFs wird generell keine Depotgebühr erhoben.

Die drei ersten Plätze im Test:

  1. Flatex
  2. ING
  3. Consorsbank

Zertifikat-Sparpläne

Platz eins im Bereich der Zertifikate-Sparpläne sichert sich die Comdirect. Die Commerzbank-Marke punktet mit einer niedrigen Mindestsparrate von monatlich 25 Euro, einem großen Portfolio von über 150 Zertifikate-Sparplänen und vergleichsweise niedrigen Kosten.

Die drei ersten Plätze im Test:

  1. Comdirect
  2. 1822direkt
  3. Consorsbank

Aktien-Sparpläne

In der Kategorie Aktien-Sparpläne positioniert sich die Consorsbank auf Rang eins. Ausschlaggebend sind ein sehr großes Angebot, das auch Sparpläne auf ausländische Aktien umfasst, moderate Kosten sowie eine niedrige Mindestsparrate von 10 Euro.

Die drei ersten Plätze im Test:

  1. Consorsbank,
  2. ING
  3. 1822direkt

Weitere Finanzinstitute im Test (alphabetisch): Commerzbank, DKB Deutsche Kreditbank, GLS Bank, Hypovereinsbank, Maxblue, Onvista Bank, Postbank, S Broker, Santander und Targobank.

Fakten zum Test

Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die Sparpläne von 16 Finanzinstituten und Online-Brokern. Im Fokus standen dabei die Produktkategorien Fonds, ETFs, Zertifikate sowie Aktien. Grundlage der Untersuchung waren definierte Anlegerprofile. In das Gesamtergebnis flossen neben den Resultaten der Kostenanalyse auch Angebots- und Leistungskriterien ein. Die Erhebung erfolgte über Unternehmensanfragen; die Daten wurden validiert und vergleichend bewertet (Stand Ausstattungsdaten: 01.03.2022; Stand Kostendaten: 01.06.2022).

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