Immobilienkredite: Um fünfzigtausend Euro höher als im Vorjahr

3d render: Rising stacks of Euro coins topped with model houses made from acrylic glass. Seamless dark background and reflections. Concept for extreme rise of housing prices.3d render: Rising stacks of Euro coins topped with model houses made from acrylic glass. Seamless dark background and reflections. Concept for extreme rise of housing prices.Andreas Prott – stock.adobe.com

Hamburger*innen benötigen im Schnitt 450.000 Euro, in Sachsen-Anhalt genügen 193.000 Euro Kredit. Die Bauzinsen haben sich seit Jahresstart mehr als verdreifacht. Bau- und Anschlussfinanzierungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent gestiegen.

Deutsche brauchen immer höhere Kredite, um ihre Immobilien zu finanzieren. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern sind die Kreditsummen vergleichsweise stark gewachsen. Neben Mecklenburg-Vorpommern (+28 Prozent) stiegen die durchschnittlichen Baufinanzierungssummen in Thüringen (+27 Prozent), Sachsen (+26 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+23 Prozent) im Vorjahresvergleich am stärksten.

Im Bundesländervergleich benötigen Verbraucher*innen aus Hamburg die höchsten Baufinanzierungssummen. Im Schnitt haben CHECK24-Kund*innen dort 450.000 Euro für den Kauf oder Bau eines Hauses oder einer Eigentumswohnung angefragt. Dagegen benötigen Haus- oder Wohnungskäufer*innen in Sachsen-Anhalt die niedrigsten Summen von der Bank (193.000 Euro). Im Bundesdurchschnitt wurden für die Immobilienfinanzierung Darlehen in Höhe von 297.000 Euro benötigt. Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei CHECK24, ordnet ein:

In allen Regionen sind Finanzierungssummen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Besonders in Ostdeutschland ist eine außergewöhnliche Dynamik am Immobilienmarkt zu erkennen. Im vergangenen Jahr waren die Bauzinsen niedrig, deshalb haben sich Kund*innen hohe Summen geliehen.

Bauzinsen: Seit Jahresstart mehr als verdreifacht

Aktuell nähere man sich der Drei-Prozent-Marke für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung schneller als erwartet, sagt Ingo Foitzik berichtet, dass die durchschnittlichen Zinsen sich ausgehend von 0,8 Prozent zum Jahresstart mehr als verdreifacht haben. Sprunghafte Zinserhöhungen innerhalb von wenigen Wochen um 0,15 bis 0,3 Prozentpunkten seien keine Seltenheit. Historisch gesehen sei das Niveau auf dem von vor sieben Jahren. Verbraucher*innen wollen jetzt noch handeln und sich verhältnismäßig niedrige Zinsen sichern, meint der Experte:

Daher sehen wir derzeit eine hohe Zahl neuer Anfragen für Immobilienkredite. In den ersten vier Monaten des Jahres verzeichnen wir etwa 40 Prozent mehr Anfragen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Neben klassischen Baufinanzierungen suchen viele Verbraucher*innen nach einer günstigen Anschlussfinanzierung, so Foitzik abschließend.

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