Best Ager verbinden Ruhestand mit Geldknappheit

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Mit dem Rentenalter sind nach wie vor viele positive Assoziationen verbunden: 47 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger ab 50 Jahren betrachten den Ruhestand als Belohnung für jahrzehntelanges Arbeiten. Etwas mehr als ein Viertel freut sich darauf, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und alle Freiheiten zu haben für die Erfüllung von Lebensträumen.

Mehr als jeder fünfte Best Ager möchte die gewonnene Zeit für andere Aufgaben, zum Beispiel ein Ehrenamt, nutzen. Doch die Lebensphase nach dem aktiven Arbeitsleben ist auch mit Sorgen verbunden: "Viele Menschen, die kurz vor oder bereits im Ruhestand sind, machen sich Gedanken um ihre finanzielle Situation", so Christian Kuppig, Geschäftsführer der EV LiquidHome GmbH.

Zukünftige Ruheständler haben Angst vor Altersarmut

Die Studie zeigt: Je jünger die Befragten, desto größer die Sorge vor finanziellen Engpässen im Alter. So geben 34 Prozent der Teilnehmenden im Alter von 50 bis 54 Jahren an, Angst vor Altersarmut zu haben - bei den über 70-Jährigen sind es 12 Prozent. Auch der Familienstand spielt eine Rolle: Von den befragten ledigen Personen sagen 35 Prozent, dass sie sich vor Armut im Alter fürchten. Bei den Verheirateten sind es mit 17 Prozent nur halb so viele.

Unterschiede mit Blick auf die finanzielle Situation im Alter zeigen sich auch nach Bundesländern. In Bremen* (11 Prozent), Hamburg (15 Prozent) sowie Mecklenburg-Vorpommern (16 Prozent) sorgen sich vergleichsweise wenige Befragte vor Altersarmut. Anders sieht es hingegen im Saarland* (35 Prozent), in Thüringen (31 Prozent) sowie in Berlin und Bayern (jeweils 25 Prozent) aus, wo mindestens jeder bzw. jede Vierte davor Angst hat.

Menschen mit Immobilieneigentum weniger sorgenvoll

"Ein wesentlicher Faktor, ob Menschen im Alter finanzielle Sorgen haben oder nicht, ist der Besitz von Immobilieneigentum", stellt Kuppig fest. So haben zwar 29 Prozent der Mieterinnen und Mieter Angst vor Altersarmut, aber lediglich 14 Prozent der Eigentümerinnen und Eigentümer. Dass der Ruhestand zwar schön, das Geld dann aber knapper sei, gibt mehr als jede bzw. jeder Zweite (53 Prozent) ohne Wohneigentum an - bei den Menschen mit Eigenheim sind es nur 39 Prozent. "Ein Drittel der befragten Mieterinnen und Mieter sagen, dass sie mit dem Ruhestand fehlende finanzielle Mittel verbinden würden, um sich Wünsche zu erfüllen. Von den Eigentümerinnen und Eigentümern geben dies mit 17 Prozent nur halb so viele an", so Kuppig weiter.

Ganz überraschend sind diese Ergebnisse nicht: Für viele Menschen ist eine Immobilie ein wichtiger Bestandteil ihrer Altersvorsorge. Mietfreies Wohnen im Ruhestand soll die finanzielle Liquidität sichern, wenn das Einkommen aus der Berufstätigkeit entfällt und durch die Rentenzahlung ersetzt wird. Was aber, wenn diese dennoch nicht reicht, um sich größere Wünsche zu erfüllen oder schlicht den Lebensstandard zu halten? "Mit einer Immobilienrente wie dem Teilverkauf haben Eigentümerinnen und Eigentümer die Möglichkeit, eingemauertes Vermögen in freie Liquidität umzuwandeln - ohne ihr Zuhause verlassen zu müssen", sagt Kuppig. Beim Teilverkauf können bis zu 50 Prozent der Immobilie zum aktuellen Marktwert verkauft werden. Über den veräußerten Anteil erhalten die Verkaufenden ein Nießbrauchrecht und zahlen für die Nutzung eine Gebühr analog einer anteiligen Miete.

"Wer Immobilieneigentum besitzt, kann seinen Ruhestand genießen - auch wenn beispielsweise die Lebenshaltungskosten stark steigen. Durch die Möglichkeiten der Immobilienverrentung besteht immer die Option, finanzielle Mittel zu generieren", resümmiert Kuppig.

Über die Umfrage: Die repräsentative Studie "Lebensträume im Alter" wurde im Februar 2022 unter 1.500 Menschen im Alter ab 50 Jahren im Auftrag von Engel & Völkers LiquidHome durchgeführt. Die Befragung erfolgte bundesweit über das Online-Tool Toluna.

*geringe Fallzahlen

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