GKV-Strukturprobleme sind nicht vorübergehend

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Das Defizit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll mit einem Bündel aus Einzelmaßnahmen für ein Jahr gedeckt werden. Doch die Strukturprobleme der GKV brauchen dringend bessere, langfristig tragfähige Lösungen.

Eine Erklärung von Florian Reuther, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung anlässlich der ersten Lesung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes im Bundestag

Die Folgen der auch jetzt wieder vorgesehenen Steuerzuschüsse für die Staatsfinanzen verdeutlicht ein aktuelles Gutachten der Professoren Thiess Büttner und Martin Werding, die beide den wissenschaftlichen Beratungsgremien des Bundesfinanzministers angehören. Demnach müssten die Beitragssätze für die gesetzliche Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherungen schon in dieser Wahlperiode auf insgesamt 42,8 Prozent steigen.

Bis zum Jahr 2030 zeigt die Projektion sogar einen Anstieg auf 45,2 Prozent der beitragspflichtigen Einkommen. Gleichzeitig steigen die jährlichen Bundeszuschüsse aufgrund bereits bestehender Leistungszusagen von heute 137 Milliarden auf 189 Milliarden Euro.

Das Gutachten zeigt deutlich: Die Defizite in der Sozialversicherung sind kein vorübergehendes Problem. Bundeszuschüsse schaffen neue Schulden und rauben den Spielraum für Investitionen in die Zukunft.

Die PKV weist mit kapitalgedeckter Vorsorge einen Ausweg aus diesem Demografie-Problem. Sie ist das richtige Modell, um die nachfolgenden Generationen zu entlasten. Die Möglichkeit zu dieser Vorsorge sollte ausgeweitet und darf auf keinen Fall – wie etwa durch eine Anhebung der Versicherungspflichtgrenze – eingeschränkt werden.

Zum Gutachten: Sozialversicherungen am Limit: Wie steigende Beiträge und Steuerzuschüsse Zukunftsinvestitionen gefährden (pkv.de)

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