PKV-Beitragserhöhung steht erneut vor der Tür: Was Versicherungsnehmer jetzt tun können, um ihren Betrag zu senken

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Schon seit Jahren steigen die Beiträge für die private Krankenversicherung - auch 2022 reißen entsprechende Anpassungen vielen Menschen ein Loch ins Budget. "Statt etwas dagegen zu unternehmen, finden sie sich größtenteils mit den Beitragserhöhungen ab", weiß Dieter Homburg. Doch was steckt dahinter?

Dieter-Homburg-2022-Fachzentrum-FinanzenDieter-Homburg-2022-Fachzentrum-FinanzenFachzentrum Finanzen AG & Co.KG

Die meisten privaten Krankenversicherer arbeiten ähnlich wie Strom-, Gas- oder Telekommunikationsanbieter. Regelmäßig werden neue Tarife aufgelegt und Neukunden bekommen die besseren Konditionen. Anders als bei einem Telefonanbieter kann ein privat Krankenversicherter jedoch nicht einfach seinen Anbieter kündigen und wechseln. Stattdessen würde man bei einem Versicherer-Wechsel große Teile seiner Ansparungen verlieren. Zudem müsste man eine neue Gesundheitsprüfung durchlaufen und würde noch in das höhere, teurere Eintrittsalter eingestuft werden, was ein großer Nachteil für die Versicherten ist.

"Zum Glück kann man aber per Gesetz innerhalb der Versicherung, in der man schon ist, jederzeit die Tarife wechseln. Und da auch der eigene Versicherer sehr wahrscheinlich schon längst neuere, günstigere Tarife im Angebot hat, sollten Verbraucher das auf jeden Fall prüfen", so der Experte. Das geht auch mit Vorerkrankungen und in jedem Alter.

Wichtig ist nur, besonders sorgfältig dabei vorzugehen: "Hier geht es um die eigene Gesundheit und darum, dass die Versicherung auch weiterhin zahlt, wenn's drauf ankommt!"

Zuletzt hat Dieter Homburg zusammen mit dem Focus über 1.500 Privat-Krankenversicherten im Schnitt 2.500 Euro pro Jahr eingespart. Im Folgenden gibt der Bestsellerautor einige Tipps, was Versicherungsnehmer jetzt tun können, um ihren jetzigen Beitrag intelligent und sofort um 2.000 bis 5.000 Euro im Jahr zu senken.

1. Neue Tarife suchen

Im ersten Schritt sollten Versicherte ihren Versicherungsvertrag und vor allem das Kleingedruckte sorgfältig durchlesen: Was genau ist versichert, welchen Selbstbehalt haben sie und was ist ihnen besonders wichtig, auch weiterhin zu behalten? Danach sollten sich Versicherte erkundigen, welche neuen Tarife ihr Versicherer im Laufe der Zeit aufgelegt hat, die ihrem derzeitigen Schutz am nächsten kommen. Helfen kann hier das Internet oder auch ein versierter Berater, der auf Stundenbasis honoriert wird.

"Keinesfalls darf ein externer Berater ausschließlich an einer möglichen Ersparnis verdienen, weil er für Versicherte sonst nur einen möglichst billigen Tarif raus sucht", klärt Dieter Homburg auf. Anschließend sollten die Wechselbeiträge der interessantesten Alternativen beim Versicherer angefragt werden. Sobald dann die Antworten und Preise der möglichen Alternativtarife vorliegen, können sie verglichen werden - und in vielen Fällen so auch zu Ersparnissen führen. Übrigens: Versicherte sollten sich nicht bei einem Tarifwechsel von den Abhalte-Strategien der Versicherer verunsichern lassen. Dieter Homburg: "Natürlich wollen sie nicht, dass Versicherte für gleiche Leistungen und ähnliche Selbstbehalte künftig weniger bezahlen."

2. Überflüssige Tarife streichen

Zudem sollten Versicherte prüfen, ob sie gegebenenfalls überflüssige oder zu teure Zusatztarife in ihrer Krankenversicherung haben. Das könnte zum Beispiel ein teures Krankenhaustagegeld sein, das sie nahezu nie brauchen, aber immer mit bezahlen. Oder auch zusätzliche Pflegetarife, die aber kein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.

Im schlimmsten Fall zahlen Versicherte sogar einen Risikozuschlag für eine Erkrankung mit, die sie schon längst nicht mehr haben. Auch hier winken Einsparpotenziale, erklärt der Experte Dieter Homburg. Er zeigt, dass es sich lohnt, den eigenen Tarif auf diese teuren Extras abzuklopfen.

3. Steuern sparen

Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung sind ein erheblicher Kostenfaktor, bei dem es sich lohnt, ihn steuerlich geltend zu machen. Wie Experte Homburg zeigt, lassen sich die größten Potenziale ausnutzen, wenn auch der Turnus der Beiträge optimiert wird.

Eine monatliche Zahlung beschränkt nicht nur die Steuererstattung - auch lassen sich die Versicherten dadurch die Vergünstigungen entgehen, welche von den meisten Versicherern für die jährliche Zahlung angeboten werden.

4. Leistungen vollständig abrufen

Zu einem guten Verhältnis von Preis und Leistung zählt auch, dass die angebotenen Leistungen vollumfänglich beansprucht werden. Im Kleingedruckten nimmt sich mancher Versicherer jedoch oftmals das Recht heraus, die Leistungen stark einzuschränken.

So, wenn etwa eine Absprache mit dem Versicherten im Vorfeld einer Behandlung ausgeblieben ist oder ein bestimmter vorgegebener Weg vom Versicherten nicht eingehalten wurde. Aus diesen Gründen rät Dieter Homburg seinen Kunden, die Mitwirkungspflichten stets genau zu prüfen, um solche Einschnitte zu vermeiden. Oftmals lauern erhebliche Tretminen im Kleingedruckten. "Wenn Sie die nicht kennen und sich im Leistungsfall richtig verhalten, geben Sie Ihrem Versicherer die Legitimation, teure Behandlungskosten gar nicht oder nur eingeschränkt zu übernehmen", so der Experte.

Über Dieter Homburg: Dieter Homburg ist der Inhaber des Fachzentrums Finanzen und Bestsellerautor des Buches "Altersvorsorge für Dummies". Er schreibt für den Focus und war schon mehrfach bei RTL zu sehen. In den letzten 20 Jahren hat er bereits über 5.000 Unternehmern, Freiberuflern und leitenden Angestellten dabei geholfen, über 100.000 Euro bei ihrer eigenen Altersvorsorge und Krankenversicherung einzusparen. Weitere Informationen unter: https://pkv-beitragsheilung.de/?utm_source=homepage

Ein Beitrag im Original von: Fachzentrum Finanzen AG & Co.KG über news aktuell.

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