Euro Stoxx 50: Hürden voraus oder etwa doch nicht?

Euro-Stoxx-50-Silhouetten-Candlesticks-362467935-AS-FuntapEuro-Stoxx-50-Silhouetten-Candlesticks-362467935-AS-FuntapFuntap – stock.adobe.com

Der Euro Stoxx 50 steigt, als wäre das Umfeld dafür ideal. Was es nicht ist, aber das hält die Bullen bislang nicht davon ab, weiter zu kaufen. Jetzt nahen massive Charthürden – werden sie die Hausse stoppen? Nicht unbedingt, denn dass da Hürden sind, ist Ansichtssache.

Ein Marktkommentar von Ronald Gehrt, Marktexperte des Online-Brokers LYNX

Basierend auf dem Schlusskurs des 17. Februar 2023 würden dem europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 nur noch 3,3 Prozent fehlen, um das Hoch aus dem Herbst 2021 zu überwinden. Bis zum Hoch vom Herbst 2007, über das der DAX längst gelaufen war, würden noch 7,0 Prozent fehlen.

Auch das wirkt, als könnte man das schaffen. Denn wenn man die grundsätzlich kritischen bis bärischen Rahmenbedingungen schon ignoriert, weil man sich sagt, dass die hier gelisteten 50 Großunternehmen imstande sein werden, den Druck, der auf der Gesamtwirtschaft lastet, abzuschütteln, kann man auch einfach weiter kaufen. Irgendwann kommt er jedoch auch dort an.

Und wer auf diesen so stetig und leichtfüßig wirkenden Anstieg des Euro Stoxx 50 schaut, sieht nur das, was diejenigen tun, die zuletzt aktiv waren. Das, was diejenigen denken und vorhaben, die gerade abwarten, weiß man nicht.

Wer hier Long ist, sollte das besser immer im Hinterkopf haben. Aber ob diese alten Hochs bei 4.415 Punkten (Herbst 2021) und 4.573 Punkten (Sommer 2007) die Käufe stoppen, ob da Abgaben einsetzen oder sich die Bären zurückmelden, ob sie das bereits vorher tun oder es sogar an das tatsächliche Rekordhoch weitergeht, das im Frühjahr 2000 bei 5.464 Punkten erreicht wurde, ist vor allem aus einem anderen Grund völlig offen.

Eigentlich sind diese Hochs nämlich Ansichtssache, denn sie gelten nur für den Euro Stoxx 50 Kursindex. Bei dieser Berechnungsweise werden die Dividenden nicht berücksichtigt. Daher kommt er nicht so stark voran wie der DAX Performanceindex.

Aber auch der Euro Stoxx 50 wird alternativ als Performanceindex berechnet, man sieht ihn eben nur fast nie als solchen. Und würde man sich das ansehen, würde man feststellen: Als Performanceindex hätte er das Hoch vom Herbst 2021 am Donnerstag bereits intraday überwunden, an den Hochs von 2007 und 2000 ist er in dieser
„Dividenden inklusive“-Berechnung schon lange vorbeigezogen.

Die vollständige Analyse ist hier abrufbar.

LESEN SIE AUCH

VideoFlow – stock.adobe.com
Finanzen

Stürzt das Tech-Kartenhaus wieder ein?

Die Kursrallye und hohe Bewertungen machen speziell US-Tech-Aktien anfällig für Gewinnmitnahmen. Für die Eurozone bleibt die Kernaussage aber dieselbe: Der konjunkturelle Gegenwind nimmt zu, was durch die fallenden Frühindikatoren – wie Ifo, ZEW und Sentix – bekräftigt wird.

Trader looking at computer screen analyzing trading chart reflecting in glasses.Trader looking at computer screen analyzing trading chart reflecting in glasses.insta_photos – stock.adobe.com
Finanzen

Aktienmarkt mit verhalten positiven Aussichten

Aktieninvestments zeigten sich im Kapitalmarktjahr 2023 ertragreicher als es wohl die meisten erwartet hatten - waren doch die Voraussetzungen zu Jahresbeginn keineswegs rosig. So dürften noch viele Anleger mit nicht ausgelasteten Aktienquoten auf eine günstige Einstiegsgelegenheit warten.

Trading concept with business chart screen with green growing arrow and red falling arrowTrading concept with business chart screen with green growing arrow and red falling arrowWho is Danny – stock.adobe.com
Finanzen

Warum europäische Aktien derzeit US-Titeln überlegen sind

Der DAX konnte im noch jungen Börsenjahr bereits 8,5 Prozent zulegen. Beim Euro Stoxx 50 schlägt das Plus sogar mit 9,4 Prozent zu Buche. Ein anderes Bild zeigt sich bei US-Titeln. Weshalb das so ist, und welche Prioritäten Finanzprofis dieser Tage setzen.

Worried senior woman using laptopWorried senior woman using laptopRido – stock.adobe.com
Finanzen

Deutsche Anleger sind relativ krisenfest

Trotz des jüngsten Ausverkaufs an den Börsen verhalten sich deutsche Anleger*innen relativ krisenfest. Infolge der aktuellen Turbulenzen trennten sich nur 9 Prozent von ihren Investments, 59 Prozent hielten ihre Anlagen und 32 Prozent nutzten die günstigen Kurse sogar zum Nachkaufen.
Diagram of rising food prices. Increase in the price of wheat seDiagram of rising food prices. Increase in the price of wheat seBillionPhotos.com – stock.adobe.com
Finanzen

Weizen-ETF: Kursanstieg von 114,6 Prozent

Die Weizenpreise gehen im Angesicht des Ukraine-Krieges durch die Decke – beim WisdomTree Wheat (Weizen-ETF) steht im 12-Monats-Rückblick ein Plus von 114,6 Prozent. Auch andere Sachwerte gehen dieser Tage durch die Decke, wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht.
Customer service and Satisfaction concept ,Businessman pressingCustomer service and Satisfaction concept ,Businessman pressingA Stockphoto – stock.adobe.com
Digitalisierung

Geschäftsklima in der Digitalbranche wieder auf Vor-Corona-Niveau

Gute Stimmung zum Jahresauftakt: Das Geschäftsklima in der Digitalbranche hat sich im Januar 2022 deutlich verbessert. Der Index für die aktuelle Geschäftslage stieg um 3,6 auf 41,8 Punkte. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate nehmen noch stärker zu und steigen um 7,0 auf 18,9 Punkte.