Plansecur-Chef begrüßt die Aktienrente

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Zu den bisher bekannt gewordenen Eckpfeilern der Ausgestaltung des vom Bundesfinanzminister sogenannten Generationenkapitals gehört die Planung, über einen Zeitraum von 15 Jahren jährlich 10 Mrd. Euro am Kapitalmarkt anzulegen. "Dies ist ein richtiger Schritt", befindet Heiko Hauser. Die heute Berufstätigen benötigen dennoch zusätzlich eine private oder betriebliche Altersvorsorge.

„Aktien stellen auf lange Sicht eine solide Grundlage für die Altersvorsorge dar. Es ist daher gut und richtig, dass die Bundesregierung zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung auf den Kapitalmarkt setzt“, erklärt Heiko Hauser, Geschäfts­führer der Finanzberatungs­gruppe Plansecur.

Hauser verweist darauf, dass der DAX über 30 Jahre hinweg im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 8,8 Prozent aufzuweisen hatte. Selbst im schlechtesten 30-Jahre-Intervall habe die jährliche Rendite noch 6,8 Prozent betragen, im besten sogar 10,9 Prozent.

„Daher empfehlen wir un­serer Kundschaft schon lange, soweit dies individuell sinnvoll ist, einen für sie persönlich zusammen­gestellten Mix aus Aktienfonds als eine unter mehreren Kapitalanlagen für die Altersvorsorge. Es ist gut, dass der Gesetzgeber diese Anlageklasse endlich auch für die gesetzliche Rente erkannt hat“, befindet der Plansecur-Chef.

Die bisher bekannt gewordenen Eckpfeiler der Ausgestaltung des vom Bundesfinanzminister so genannten „Generationenkapitals“ hält Heiko Hauser für sinnvoll. Dazu gehört die Planung, über einen Zeitraum von 15 Jahren jährlich zehn Milliarden Euro am Kapitalmarkt anzulegen, um vom Ende der 2030er Jahre an das gesetzliche Rentensystem zu stabilisieren.

Das entspreche dem Konzept von Wertpapiersparplänen, wie sie je nach Kundensituation schon seit langem empfohlen werden, zieht Hauser den Vergleich zu persönlichen Anlagestrategien.

Wertpapiersparplan als private Altersvorsorge

Bei einem Wertpapiersparplan beteiligt man sich jeden Monat mit einem festgelegten Betrag an Fonds. Das funktioniert schon mit kleinen Summen, ist jedoch auch bei großen Vermögen ein gutes Mittel, um Wachstum und Sicherheit zu verbinden.

Durch ein sinnvoll zusammengestelltes Fondsportfolio profitiert man einerseits von der Entwicklung an den Aktienmärkten und minimiert andererseits das Risiko, wie es bei der Investition in nur einen einzigen Fonds oder gar einen einzigen Aktientitel bestünde.

Nach Einschätzung des Plansecur-Chefs stelle die staatliche Aktienrente zwar einen Schritt in die richtige Richtung dar, sei jedoch keinesfalls ausreichend für die heutige berufstätige Generation. Denn ohne eine zusätzliche private oder betriebliche Altersvorsorge oder am besten beides lasse sich ein auskömmliches Einkommen im Alter nicht erreichen.

Das Horten von Bargeld oder auf Sparkonten im Übermaß, um davon im Alter leben zu wollen, sei nicht sinnvoll, stellt Hauser klar. Die monetären Besitztümer aller deutschen Privathaushalte von über 7 Billionen Euro verteilen sich zu etwa 40 Prozent auf Bargeld, Sichteinlagen und Sparkonten. „Diese Sparformen werden von der Inflation aufgezehrt“, warnt der Plansecur-Geschäftsführer.

Drei Erfolgsfaktoren für die Aktienrente

Für den langfristigen Erfolg der staatlichen Aktienrente hält Heiko Hauser drei Vorgaben für ausschlaggebend:

  1. Ist ein ausreichend langer Vorlaufzeitraum einzukalkulieren, um nicht vorzeitig Erträge zu entnehmen. Die vom Finanzminister vorgegebene Jahreszahl 2037 ist als frühester Zeitpunkt hierfür anzusehen.
  2. Sollten alle Investitionsentscheidungen von neutralen Institutionen unabhängig von der Politik gefällt werden.
  3. Dürfen die individuellen Rentenzahlungen nicht vom Auf und Ab der Börsen abhängen.
  4. „Rente bedeutet Sicherheit im Alter. Die Risiken, die sich durch Schwankungen an den Finanz­märkten ergeben, dürfen daher nicht zu Lasten der Rentenbezieher gehen“, fordert Heiko Hauser.

    Er stellt ebenfalls klar: „Es ist streng darauf zu achten, dass politische Erwägungen keinen direkten Einfluss auf die Anlagestrategie haben. Heute spielen Nachhaltigkeitskriterien glücklicherweise eine große Rolle, aber in zehn oder 20 Jahren könnten weitere Überlegungen hinzukommen. Diese langfristige Perspektive ist die Politik den Menschen, die auf eine sichere Rente im Alter vertrauen, schuldig.“

    Der Plansecur-Geschäftsführer zieht nochmals den Vergleich zur privaten Altersvorsorge: „Wer sich bei uns für einen Wertpapiersparplan entscheidet, darf schließlich auch darauf vertrauen, dass sein Geld von Fachleuten bestmöglich angelegt wird. Dieses Vertrauen darf nicht erschüttert werden, weder bei der privaten noch bei der staatlichen Wertpapierrente.“

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