Deutsche (Krypto-)Anlegerinnen auf dem Vormarsch

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Kurz vor dem Internationalen Frauentag zeigt der Retail Investor Report der Social-Investing-Plattform eToro die wichtigsten Trends bei weiblichen Investitionen in Deutschland. Besonders zeigt sich, das weibliche Investoren sich zunehmend in Kryptoassets engagieren.

Die eToro-Studie zeigt auf, dass Frauen aller Einkommensschichten investieren - nicht nur die wohlhabendsten. So verdienen 62 Prozent der deutschen Anlegerinnen 30.000 Euro pro Jahr oder weniger. Im Vergleich dazu verdienen Männer lediglich 50 Prozent der Anleger 30.000 Euro pro Jahr oder weniger. Außerhalb der Studie geben die Nutzerdaten von eToro in Deutschland Anlass zur Hoffnung: Ende 2022 sind 14 Prozent der Konten von Frauen finanziert, gegenüber 11 Prozent Ende 2020.

Weiter ergibt die Studie, dass Deutsche Anlegerinnen eher eine langfristige Strategie verfolgen: 46 Prozent geben an, dass sie mit dem Ziel investieren, langfristige wirtschaftliche Sicherheit zu erreichen.

Krypto: ein Bereich, für den sich Anlegerinnen weiterhin interessieren

Das Interesse von Frauen an Kryptoassets bleibt bestehen. Laut dem Retail Investor Report, einer vierteljährlich von der Social-Investment-Plattform eToro durchgeführten Umfrage unter Privatanleger*innen, waren im vierten Quartal 2022 29 Prozent der deutschen Frauen in Kryptowährungen investiert. Zum Vergleich: im vierten Quartal 2021 waren es noch 15 Prozent.

Für die Frauen, die in Krypto investieren, sind die Hauptgründe dafür die Attraktivität der Anlageklasse (44 Prozent), das Potenzial für hohe Renditen (40 Prozent), die Annahme, dass Krypto eine revolutionäre Anlageklasse ist (36 Prozent) und deutlich pragmatischer: eine Möglichkeit, sich gegen Inflation abzusichern (32 Prozent).

Tatsächlich halten sogar mehr Frauen als Männer Kryptowährungen für eine attraktive Anlage (39 Prozent). Hingegen liegen die Ergebnisse in Bezug auf das Potenzial für hohe Renditen und die Absicherung gegen die Inflation recht nahe beieinander (37 Prozent beziehungsweise 31 Prozent).

Eine langfristige Strategie für wirtschaftliche Sicherheit

Das Verhältnis zur Inflation ist in der Tat bei Männern und Frauen unterschiedlich, wobei die Frauen stärker betroffen sind. Dies spiegelt sich in der Zuversicht hinsichtlich der Entwicklung von Einkommen und Lebensstandard wider: Während 12 Prozent der Männer mit “nicht zuversichtlich” oder “überhaupt nicht zuversichtlich” antworteten, sind es bei den Frauen 19 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit der deutschen Wirtschaft: 28 Prozent der Frauen sind “nicht zuversichtlich”, gegenüber 22 Prozent der Männer.

Es überrascht nicht, dass Frauen in den letzten drei Monaten bei ihren Investitionen vorsichtiger waren: 33 Prozent der männlichen Anleger gaben an, ihre Investitionen deutlich erhöht zu haben, während es bei den Frauen nur 24 Prozent sind.

Abgesehen von der kontextuellen Perspektive beleuchtet diese Zahl jedoch einen grundlegenden Trend: Sowohl Frauen als auch Männer scheinen bei ihren Investitionen einen eher langfristigen Ansatz zu verfolgen. Über den längsten Zeitraum hinweg investieren 63 Prozent der Frauen über mehrere Jahre oder Jahrzehnte, gegenüber 71 Prozent der Männer.

Darüber hinaus geben 46 Prozent der weiblichen Anleger an, dass sie investieren, um langfristige wirtschaftliche Sicherheit zu erreichen, im Vergleich zu 45 Prozent der Männer.

Diese Daten werden auch durch die eigenen Nutzer*innendaten von eToro bestätigt.

Methode

Diese Ausgabe basiert auf einer digital (via Appinio) durchgeführten Umfrage unter 10.000 Privatanleger*innen in 13 Ländern und drei Kontinenten, darunter 1.000 Befragte aus Deutschland.

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