KI versus Metaverse: Profis und Laien sehen gigantisches Potenzial

A humanoid cyber girl with a neural network think. Copy Space foA humanoid cyber girl with a neural network think. Copy Space foConcept Killer – stock.adobe.com

Spätestens seit der Veröffentlichung des Bots ChatGPT Ende des vergangenen Jahres ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. Wie aus einer neuen Infografik hervorgeht, überwiegt dieser Tage der Optimismus. Allerdings hat die jüngste Vergangenheit gezeigt, dass Trendthemen nicht unbedingt langlebig sein müssen, Stichwort: Metaverse.

Wie groß das Interesse ist, das zeigen auch Google-Suchmaschinendaten. Der Trend-Score, der das relative Suchvolumen angibt, notiert im Falle von “KI” aktuell auf einem Wert von 86, wobei der Maximalwert von 100 für das größtmögliche Suchaufkommen steht.

Im Falle des “Metaverse” notiert ebenjener Score in der zweiten Aprilwoche lediglich bei 26. Wie die Infografik von Business2Community aufzeigt, verringerten sich die Suchanfragen zum Thema Metaverse gerade dann abrupt, als das Interesse der Bevölkerung an KI sprunghaft anstieg. Ist der Hype rund um KI auch nur temporär?

Profis und Laien gleichermaßen scheinen der Technologie zumindest durchaus ein großes Potenzial zu attestieren – und sind dabei optimistisch. 26 Prozent der Deutschen sehen KI “ausschließlich als Chance”, wohingegen 47 Prozent “eher” von einer Chance sprechen. Der Anteil derer, die vor allem das Gefahrenpotenzial sehen, ist deutlich geringer.

Auch IT-Expertinnen und Experten räumen KI und maschinellem Lernen eine immer höhere Priorität für ihr Unternehmen ein: konkret stimmten dieser Aussage im Jahr 2021 54 Prozent aus der besagten Gruppe zu, wohingegen der Anteil in diesem Jahr auf 69 Prozent angestiegen ist. Marktbeobachter sprechen auch davon, dass die Technologie als Schlüssel zur Effizienzsteigerung in wirtschaftlich unsteten Zeiten angesehen wird.

Gemäß einer Umfrage unter Marketern – Erwerbstätige in Kommunikation, PR, Medien und Online-Marketing – liegt das größte Potenzial von KI in der Automatisierung von Routinearbeiten, zumindest sind 45 Prozent dieser Auffassung. Am zweithäufigsten wurden allgemeine Kostensenkungen genannt, gefolgt von Impulsen bei der Entwicklung neuer Tools sowie der Verbesserung des Kundendialogs.

Allerdings gab auch knapp die Hälfte der Befragten an, dass die KI-Möglichkeiten überschätzt würden. Diese Einschätzung steht in diametralem Gegensatz zu Aussagen zahlreicher Branchenkenner, die davon ausgehen, dass KI-Entwicklungen massive Veränderungen nach sich ziehen.

Einer hiervon: Bitkom-Präsident Achim Berg. Er prognostiziert. “In den kommenden Jahren wird die KI die Welt stärker verändern, als es eine so große Innovation wie das Smartphone getan hat."

Bisher jedenfalls kommt man nicht umhin, von einer Erfolgsgeschichte zu sprechen. Es dauerte nach Veröffentlichung nur 2 Monate, ehe die Applikation ChatGPT die 100-Millionen-Nutzer Marke knackte – bisher führte TikTok dieses Ranking an (9 Monate). Es verwundert daher wenig, dass auch Anleger von diesem Momentum profitieren möchten. Deutlich wird dies beispielsweise bei einem Blick auf den Krypto-Markt.

So stieg beispielsweise der Kurs der KI-Kryptowährung SingularityNET binnen des letzten Jahres um 163 Prozent an. Auch andere Cyberdevisen des Sektors konnten Zugewinne verbuchen, während es bei Metaverse Kryptowährungen (unter anderem The Sandbox, Decentraland) vor allem in eine Richtung ging: nach unten.

Hieraus zu schlussfolgern, dass das Metaverse Schnee von gestern ist, könnte sich jedoch als Fehler erweisen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass Anleger – zumal hochspekulative, von FOMO getriebene – häufig monothematisch investiert sind, und ihr Kapital dann wieder umschichten, wenn sich ein neuer Trend abzeichnet.

„Kurzfristig orientierte Anleger neigen dazu, auf Trendthemen aufzuspringen, und ihr Kapital rasch umzuschichten“, so Dennis Buchbauer von Business2Community. „Der Metaverse-Hype fand ein jähes Ende, und mündete in die Begeisterung für Anlagen rund um das Thema KI."

Dabei konkurrieren die Technologien und Konzepte nicht miteinander, so Buchbauer weiter. Vielmehr könnten ausgereifte künstliche Intelligenzen unterschiedlichen Metaversen in absehbarer Zeit wieder Auftrieb geben und die noch weitestgehend leeren digitalen Welten mit Leben füllen, und somit auch Nutzern tatsächlichen Mehrwert bieten.

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