Auf Dividenden setzen: Eine tragfähige Einkommensquelle?

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Der Gedanke, von den Erträgen des eigenen Vermögens leben zu können, ist verlockend. Viele Menschen setzen dabei auf Aktien mit regelmäßigen Dividendenausschüttungen. Doch wie sinnvoll ist diese Anlagestrategie tatsächlich?

Ein Beitrag von Michael C. Jakob, Gründer und Geschäftsführer von AlleAktien und Eulerpool Research Systems

Eine solide Einkommensquelle aus Dividenden erfordert ein beachtliches Vermögen in der Höhe von mehreren Millionen Euro, um bei einer Dividendenrendite von zwei bis fünf Prozent dauerhaft davon leben zu können.

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Passive Einkommensquellen haben viele Vorteile, insbesondere wenn es um Dividenden geht. Im Gegensatz zu vermieteten Immobilien, die nach wie vor Zeit und Kosten für Verwaltung und Instandhaltung erfordern, entstehen beim Aktieninvestment keine derartigen Kosten für den Anleger. Stattdessen wird ein bestimmter Prozentsatz des Gewinns eines Unternehmens an jeden Aktionär ausgeschüttet – oft jährlich oder sogar vierteljährlich. Kurz gesagt: Aktionäre profitieren indirekt vom Umsatz, den das Unternehmen erwirtschaftet.

Darüber hinaus sind Aktieninvestments nicht an einen bestimmten Standort gebunden. Unabhängig davon, wo ein Aktionär lebt – der Wert und die Rendite seiner Aktien bleiben gleich. Das bedeutet, dass Investoren mit ausreichendem Aktienvermögen den Traum vom vorzeitigen Ruhestand im Urlaubsparadies verwirklichen können. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kapitalerträge nur in dem Land versteuert werden müssen, in dem der Investor lebt.

Der Schlüssel zur besten Rendite

Langfristige Investments sind der Schlüssel zur Erzielung der besten Rendite. In der Regel liegt die Dividendenrendite von Aktien bei etwa zwei bis drei Prozent des Aktienwerts, kann jedoch unter den richtigen Bedingungen höher sein. Mit einer Million Euro Investment kann eine Rendite von 30.000 Euro pro Jahr erzielt werden – ausreichend, um davon leben zu können. Wie viel Aktienvermögen benötigt wird, hängt jedoch von den finanziellen Bedürfnissen des Anlegers und den ausgeschütteten Dividenden ab.

Daher ist es ratsam, langfristig zu denken und in Qualitätsunternehmen zu investieren, deren Aktien sich positiv entwickeln, anstatt auf Unternehmen zu setzen, die eine hohe Dividendenrendite von fünf Prozent oder mehr versprechen. Letztere haben oft schwerwiegende Probleme. Die Wahl eines Qualitätsunternehmens ist daher ein wichtiger erster Schritt bei der Entwicklung einer erfolgreichen Anlagestrategie.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auf Kapitalerträge Steuern anfallen – ein Faktor, der oft von Privatanlegern und Experten übersehen wird. Diese Steuern müssen vom Anleger selbst gezahlt werden. Die effektive Rendite ist daher immer etwas niedriger als der Prozentsatz, der Aktionären versprochen wird. Um von den Dividenden ihres Aktienvermögens bequem leben zu können, sollten Anleger sich daher nicht nur auf grobe Schätzungen verlassen, sondern die Situation gründlich prüfen.

Vorteile von Dividenden-Aristokraten

Um hohe Renditen zu erzielen, ist eine langfristige Anlagestrategie in der Regel am besten geeignet. Die Dividendenrendite von Aktien beträgt normalerweise etwa zwei bis drei Prozent des Aktienwerts und kann unter den richtigen Bedingungen höher sein. Die benötigte Menge an Aktien hängt jedoch von den finanziellen Bedürfnissen des Anlegers und den ausgeschütteten Dividenden ab.

Günstig ist es, in Unternehmen mit geringerer, aber konstanter Rendite zu investieren. Besonders interessant sind dabei Aktien von sogenannten Dividenden-Aristokraten. Das sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren jährlich die Dividenden erhöht haben. Diese bieten eine hohe Sicherheit für langfristige Investments, da sie wirtschaftlich sehr stabil aufgestellt sind. Eine umfangreiche Liste von Dividenden-Aristokraten kann auf hier gefunden werden.

Sicherheit durch Diversifikation

Insgesamt ist es wichtig, nicht das gesamte Vermögen in eine geringe Anzahl von Aktienposten zu investieren, um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. Der Schlüssel zum Erfolg ist vielmehr die Diversifikation: Wenn ein Unternehmen zeitweise schlechter abschneidet und weniger Dividenden auszahlt, lässt sich dies leichter abfangen, je weiter das Portfolio diversifiziert ist.

Idealerweise sollten Anleger Aktien von mindestens 25 leistungsstarken Unternehmen aus verschiedenen Branchen besitzen. Dadurch können sie krisensicher passives Einkommen erzielen. Um mögliche Risiken zu minimieren, sollten Anleger dabei auf Diversifikation, wirtschaftlich stabile Investments und langfristige, genaue Rechnungen mit Unterstützung von Experten setzen. Das schafft die Grundlage dafür, dass das Aktienvermögen stetig wächst und fortwährend Dividenden abwirft.

Zum Autor

Michael C. Jakob ist der Gründer und Geschäftsführer von AlleAktien und Eulerpool Research Systems, einer führenden Plattform für Aktienanalysen. Mit AlleAktien möchte er Privatanlegern eine sichere und rentable Anlagestrategie im Aktienmarkt ermöglichen. Mit zehnmal so vielen positiven Bewertungen auf Trustpilot wie andere Anbieter ist die Plattform der Marktführer für Aktienanalysen in Deutschland.

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