Mobilität heute und morgen: flexibel, bezahlbar, nachhaltig

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Die Frage nach funktionaler und bezahlbarer Mobilität beschäftigt die Menschen hierzulande immer mehr. Denn nach der jüngsten und auch anhaltenden Energiepreiskrise fordern nun fast zwei Drittel der Deutschen, die bisherigen Konzepte zu überdenken und an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Auffällig ist hier, dass das Auto keinesfalls an Beliebtheit eingebüßt hat.

Zum dritten Mal in Folge fragt die HUK-Coburg bei über 4.000 Personen ab dem 16. Lebensjahr in allen Bundesländern zeitgleich nach, welche Anforderungen Mobilitätskonzepte der Zukunft erfüllen müssen.

Mobilität muss funktionieren

Insbesondere weil junge Menschen ein Auto als Fortbewegungsmittel klar als Nummer eins ansehen – trotz der immer häufigeren politischen Diskussionen, das Auto zurückzudrängen. Durch die Möglichkeit, neue Technologien wie Wasserstoff oder auch E-Fuels in Zukunft nutzen zu können, ist der Wunsch, sich mit einem Pkw fortzubewegen, im letzten Jahr nochmals gewachsen – und das verstärkt bei jungen Leuten. Den größten Beliebtheitszuwachs erlebt das Auto dabei unter jungen Bundesbürgern zwischen 16 und 24 Jahren.

Eine Entwicklung, die nachdenklich stimmt, denn trotz des Neun-Euro-Tickets im Jahr 2022 verbuchen Bahn und Bus dagegen keine zusätzlichen Sympathiepunkte. Und auch die Beliebtheit des Zufußgehens und Radfahrens hat gegenüber dem Corona-Jahr 2021 schon um mehr als ein Viertel abgenommen.

Sorgenthema Nummer eins sind und bleiben die weiter steigenden und kaum kalkulierbaren Kosten für die eigene Mobilität. Die zweitgrößte Sorge hinsichtlich der kontrovers geführten Diskussionen rund um die Mobilitätsplanungen ist die sehr einseitige Konzentration auf batteriebetriebene Elektroantriebe und die daraus resultierende Vernachlässigung weiterer klimaneutraler Techniken wie etwa Wasserstoff oder E-Fuels. Ein Paradoxon. Der Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose, doch überwiegend „öko“ ist dieser noch lange nicht, wie aktuelle Marktdaten zur Stromerzeugung zeigen.


Stromerzeugung 2022

Insgesamt wurden in Deutschland 509 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und eingespeist. Das sind 1,9 Prozent weniger als im Jahr 2021. 53,7 Prozent stammten mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Allerdings sank die Stromerzeugung aus diesen Quellen wegen der geringeren Erzeugung aus Erdgas- und Kernkraftwerken gegenüber 2021 um 8,7 Prozent. Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien stieg um 7,3 Prozent auf nun 46,3 Prozent. Neben der stärkeren Stromerzeugung aus Windkraft trug ein deutlicher Zuwachs beim Solarstrom dazu bei. Kohle war, wie in den Vorjahren, der wichtigste Energieträger der Stromerzeugung in Deutschland.

Vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts (Destatis) nach kam ein Drittel des hier erzeugten und in das Netz eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken. Ein Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die zweitwichtigste Energiequelle war Windkraft. Deren Anteil an der Stromerzeugung stieg nach einem windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent) an.


Energiepreis-Schock zeigt nachhaltige Wirkungen

Die größten Bedenken gegenüber zukünftigen Mobilitätskonzepten korrespondieren mit der Erfahrung, dass Energie nur eingeschränkt zur Verfügung stehen könnte und die Kosten dafür nur nach oben klettern. Hinzu kommt, dass bei einem Umstieg auf Elektromobilität steigende Strompreise und ein knappes Strom-Angebot nicht ausreichend beachtet und berücksichtigt werden.

Im Grunde sind die Ergebnisse ein klarer Appell an alle, die diese Themen politisch verantworten. Die Bevölkerung will mit dem Auto individuell, umweltschonend und bezahlbar unterwegs sein. Das gilt für Menschen in ländlichen Regionen umso mehr, da sie häufig darauf angewiesen sind.

Einflüsse auf die persönliche Mobilität

Den größten Einfluss auf das jeweilige Mobilitätsverhalten hatten der Ukrainekrieg und die Energiekrise im Jahr 2022 allerdings nicht. Die rund 4.000 Befragten der HUK Mobilitätsstudie erklärten, dass die Corona-Pandemie sowie die allgemein gestiegenen Inflationsraten ihr Mobilitätsverhalten etwa um die Hälfte stärker beeinflusst haben.

Erstmals wäre jeder zweite Deutsche jetzt auch bereit (50 Prozent), freiwillig 130 Stundenkilometer auf Autobahnen zu fahren, wenn dies zur Einhaltung von Klimazielen notwendig würde. Ein gesetzlich vorgeschriebenes Tempolimit als Erstmaßnahme bei Mobilitätskonzepten fordert knapp ein Drittel (28 Prozent).

Mobilitätskonzepte: wenig Vertrauen in die EU

Die höchste Kompetenz bei Mobilitätskonzepten für die Zukunft wird mit 23 Prozent den Autoherstellern und der Autoindustrie zugesprochen, knapp dahinter belegt die deutsche Bundesregierung mit 22 Prozent Platz zwei.

In den Bundesländern Bayern, Bremen, Hamburg, NRW, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt dreht sich die Reihenfolge jedoch um. Durchgängig schlecht schneidet dagegen die EU ab. Mit nur neun Prozent liegt sie bundesweit auf Rang acht von 15 der zur Wahl stehenden Institutionen.

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