Fast jeder zweite Bundesbürger privatversichert

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Schon das fünfte Jahr in Folge wechseln mehr Menschen aus der GKV in die PKV Krankenversicherung als umgekehrt. Im Saldo ergab sich 2022 ein Plus von 30.300 Versicherten zu Gunsten der PKV. Das ist sogar noch etwas mehr als im Vorjahr. Insgesamt stieg die Zahl der Voll-, Zusatz- und Pflege-Versicherungen auf 37,8 Millionen.

Eine Erklärung von Thomas Brahm, Vorsitzender des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) anlässlich der PKV-Jahrestagung 2023

Im vergangenen Jahr ist die Private Krankenversicherung erneut gewachsen. Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg um mehr als 600.000 auf 37,8 Millionen. Damit ist fast jeder zweite Bundesbürger privatversichert. Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg um 2,2 Prozent auf insgesamt 29,1 Millionen. Der Trend ist demnach ungebremst: Immer mehr Menschen wollen die private Vorsorge nutzen, um die Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufzustocken.

Ähnlich erfreulich ist die Entwicklung in der Vollversicherung. Schon das fünfte Jahr in Folge wechseln mehr Menschen aus der GKV in die Private Krankenversicherung (PKV) als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 30.300 Versicherten zu Gunsten der PKV (Saldo 2021: +23.300).

Jeder-Zweite-privatversichert-2023-PKVJeder-Zweite-privatversichert-2023-PKVVerband der Privaten Krankenversicherung e.V.

2022 entschieden sich 146.500 Personen für einen Wechsel aus der GKV in die PKV. Umgekehrt wechselten 116.200 Personen, wobei diese Abgänge meist unfreiwillig erfolgen. So mussten tausende seit Geburt privatversicherte junge Leute beim Eintritt ins Berufsleben gezwungenermaßen in die GKV wechseln. Derselbe Effekt betraf tausende Selbstständige beim Wechsel in eine Festanstellung.

Die Daten zeigen: Viele Menschen wollen in die PKV wechseln. Daher ist es völlig falsch, dass einige Parteien diesen Zugang erschweren und die Versicherungspflichtgrenze massiv erhöhen wollen. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Wettbewerb zwischen GKV und PKV um die Versicherten. Das ist eine Triebfeder für Qualität und Wirtschaftlichkeit, weil damit beide Säulen des dualen Systems um eine möglichst gute und effiziente Versorgung wetteifern.

Wechsel-in-PKV-2023-PKVWechsel-in-PKV-2023-PKVVerband der Privaten Krankenversicherung e.V.

Der Versichertenbestand in der PKV-Vollversicherung bleibt unter dem Strich stabil. Nach Abzug der Sterbefälle belief sich die Anzahl im vergangenen Jahr auf 8,7 Millionen. Das ist ein leichtes Minus von 0,1 Prozent.

Starker Anstieg der Pflegeleistungen

Die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung sind auch 2022 gewachsen. Sie erhöhten sich um 3,7 Prozent auf 47,1 Milliarden Euro. Knapp 42 Milliarden Euro (plus 2,4 Prozent) entfallen davon auf die Krankenversicherung sowie 5,1 Milliarden Euro (plus 15,3 Prozent) auf die Private Pflegepflichtversicherung.

Die Versicherungsleistungen stiegen 2022 um 4,7 Prozent auf 33,3 Milliarden Euro. Auf die Krankenversicherung entfallen davon 31 Milliarden Euro (plus 4,6 Prozent), auf die Pflegeversicherung 2,3 Milliarden Euro (plus 5,6 Prozent).

Erfolgsmodell betriebliche Krankenversicherung

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) verzeichnete auch 2022 erneut ein starkes Wachstum. Immer mehr Unternehmen in Deutschland bieten mittlerweile ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung (bKV). Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg um 12,1 Prozent von 1,58 Millionen (2021) auf 1,77 Millionen Personen (2022).

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie im Rechenschaftsbericht 2023 des PKV-Verbandes.

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Die private Krankenversicherung entwickelte sich auch im Geschäftsjahr 2022 sehr stabil. Die Prämieneinnahmen stiegen weiter. Zusammen mit den gleichzeitig gestiegenen Leistungsausgaben verbuchte die Branche jedoch einen Rückgang des versicherungsgeschäftlichen Ergebnisses.

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Die PKV ist auch 2022 weiter stabil gewachsen. 2022 entschieden sich 145.500 Personen für einen Wechsel aus der GKV in die PKV. Umgekehrt wechselten 115.900 Personen in die GKV, wobei diese Abgänge in der Regel häufig nicht freiwillig erfolgten.

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