Sommerumfrage: private Altersvorsorge ist dringlichstes Verbraucherthema

a1f7cda1-619e-4903-9dcc-74715cce0de5a1f7cda1-619e-4903-9dcc-74715cce0de5Sergey Nivens – stock.adobe.com

Nach der Sommerpause müssen Verbraucherschutzthemen politisch Priorität haben. Wichtiges Thema aus Verbrauchersicht ist die private Altersvorsorge. Das zeigt eine repräsentative forsa-Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Für 83 Prozent der Befragten ist eine sichere und kostengünstige private Altersvorsorge das mit Abstand dringlichste der abgefragten Themen.

„Die schwelende Sorge, nicht ausreichend für das Alter vorsorgen zu können, treibt viele Menschen um. Die Bundesregierung muss sich nach der Sommerpause endlich ernsthaft für eine verlässliche und kostengünstige private Altersvorsorge einsetzen“, sagt vzbv-Vorständin Ramona Pop.

Das Bedürfnis der Verbraucher und Verbraucherinnen nach einer sicheren privaten Altersvorsorge muss dabei über eine langfristige, breit diversifizierte Anlage am Kapitalmarkt umgesetzt werden. Dafür braucht es einen öffentlich organisierten Fonds, der das Geld kostengünstig und renditestark anlegt.

Das Thema drängt seit Jahren: Bereits vor der Bundestagswahl im September 2021 sahen 88 Prozent der befragten Menschen in einer Befragung im Auftrag des vzbv die Stärkung der Verbraucher*innen im Bereich private Altersvorsorge als sehr oder eher wichtig an (vgl. Verbraucherreport 2021).

Regulierung von Lebensmittelwerbung gefordert

Annähernd sieben von zehn Verbraucher*innen (69 Prozent) geben an, dass es ihnen wichtig ist, dass Werbung, die sich an Kinder richtet und bei der es um Lebensmittel geht, die zu viel Fett, Salz oder Zucker enthalten, nach der Sommerpause reguliert wird. Bei den über 65-jährigen halten es sogar 78 Prozent der Befragten für sehr oder eher wichtig, dass das Thema nach der politischen Sommerpause angegangen wird.

„Lebensmittel mit bunten Bildchen, Tieren oder Comicfiguren finden sich in praktisch jedem Supermarkt. Die Mehrheit der Eltern und Großeltern empfinden solche Lebensmittel als manipulativ und wünscht sich strengere Regeln. Lebensmittelwerbung für Ungesundes muss zum Wohle von Kindern und Familien viel stärker reguliert werden. Die Bundesregierung muss endlich zu einer Einigung kommen. Wenn der Schutz der Kinder ernst gemeint sein soll, darf der von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgestellte Kompromissvorschlag nicht verwässert werden“, sagt Ramona Pop. „Wichtig ist, dass Regelungen für TV- oder Radiowerbung für ungesunde Lebensmittel so ausgestaltet sind, dass der Familienalltag mit Fernsehen nicht ausgeblendet wird.“

Künstliche Intelligenz, Green-Claims und Flugärger

Für knapp zwei von drei Verbraucher*nnen ist es sehr oder eher wichtig, dass Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (64 Prozent) und verlässliche Regeln für Werbung mit Klimaschutz-Versprechen (64 Prozent) gefunden werden. Die Regulierung von Green Claims interessiert insbesondere Befragte im Alter von 18 bis 35 Jahren: Für drei Viertel (75 Prozent) von ihnen ist es sehr oder eher wichtig, dass verlässliche Regeln für Werbung mit Klimaschutz-Versprechen gefunden werden. 39 Prozent der Verbraucher*innen sprechen sich zudem dafür aus, dass der Verbraucherschutz bei Flugreisen von der Politik in den Blick genommen wird, zum Beispiel bei Flugannullierung oder -verspätung.


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