Worauf Investoren beim Übergang zu sauberer Energie achten sollten

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Ein Paradigmenwechsel in der Produktion von Energie muss her, wenn das Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll. Denn rund 80 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf den Energiesektor.

Investoren werden das Tempo und die Richtung des Wechsels entscheidend prägen. Angesichts der dabei bestehenden großen Ungewissheit sollten Anleger den Übergang zu sauberer Energie mit einer Risiko-Ertrags-Mentalität angehen, empfiehlt der Morningstar Equity Research Report, Clean Energy Transition: A Risk-Reward Approach: „Der erste Schritt, um Risiken zu minimieren und Anlagerenditen zu maximieren, besteht darin, das Ausmaß und die Reichweite der Energiewende richtig zu verstehen“, so der Bericht.

Die Beseitigung von Kohlenstoffemissionen ist der Schlüssel zum Erfolg – und ein guter Ansatzpunkt für Investoren. Dekarbonisierung erfordert enorme Investitionen in die Versorgungsinfrastruktur, um erneuerbare Energien, das Aufladen von Elektrofahrzeugen und die Elektrifizierung von Gebäuden zu unterstützen.

„Wir gehen davon aus, dass der Anteil der sauberen Energien, einschließlich der Kernenergie, an der gesamten Stromerzeugung in den USA von heute 40 Prozent auf 65 Prozent im Jahr 2030 steigen wird“, heißt es in der Analyse von Morningstar. „In dem prognostizierten Mix für 2030 enthalten sind ein jährliches Wachstum der Nachfrage nach Atomstrom in Höhe von einem Prozent plus 40 Basispunkte neues Wachstum durch das Aufladen von Elektrofahrzeugen, Rechenzentren und andere Elektrifizierungen.“

Laut Prognose von Morningstar wird der Anteil batteriebetriebener E-Fahrzeuge bis 2030 weltweit 40 Prozent erreichen, 2022 waren es erst 10 Prozent. Das bedeutet, dass 2030 rund 40 Millionen Elektroautos verkauft werden, 2022 waren es nur 7,8 Millionen. „Mit dem Erreichen der Kosten- und Funktionsgleichheit gegenüber Verbrennungsmotoren werden sich E-Autos von Nischenfahrzeugen der Luxusklasse auf die breite Masse der Verbraucher ausbreiten, was ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts zu einer schnell wachsenden Akzeptanz führen wird“, so Morningstar.

Größter Nutznießer des Übergangs zu sauberer Energie wird Lithium sein. Das Leichtmetall ist die wichtigste Komponente zur Energiespeicherung in Batterien, wie sie in Elektrofahrzeugen und Energiespeichersystemen, kurz ESS verwendet werden, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu begleiten. Der steigende Absatz von Elektrofahrzeugen und die zunehmende Zahl von ESS-Batterien dürften die Nachfrage nach Lithium bis 2030 auf 2,5 Millionen Tonnen mehr als verdreifachen.

Ein besonderes Augenmerk sollten Investoren nach Ansicht von Morningstar auf Erdöl-Unternehmen legen – nicht zuletzt deshalb, weil deren Energiewende-Strategien einen gewissen Ausgleich zwischen den konkurrierenden Interessen der Beteiligten schaffen.

„Angesichts des größeren Drucks haben sich europäische Unternehmen für 2050 ehrgeizigere Netto-Null-Ziele gesetzt. Infolgedessen investieren sie größere Summen als ihre amerikanische Konkurrenten in kohlenstoffarme Projekte, insbesondere in erneuerbare Energien“, so der Morningstar-Bericht. „Im Gegensatz dazu konzentrieren US-Unternehmen wie Exxon und Chevron ihre Investitionen in erster Linie auf ihre alten Kohlenwasserstoffgeschäfte und auf kohlenstoffarme Bereiche, die ihre bestehenden Aktivitäten dekarbonisieren.“

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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