Fahrerflucht soll eine Straftat bleiben

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Fast 60 Prozent der Menschen mit Führerschein lehnen den Vorschlag ab, bei einem Unfall ohne Verletzte Fahrerflucht als Ordnungswidrigkeit einzustufen. Das zeigt eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der DEVK. Demnach hatten rund 80 Prozent der Befragten schon einmal einen Parkschaden.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will Unfallflucht nur noch dann als Straftat einstufen, wenn Menschen verletzt werden. Kracht es, ohne dass jemand zu Schaden kommt, soll es als Ordnungswidrigkeit gelten, sich vom Unfallort zu entfernen. Der Unterschied: Bei einer Straftat drohen bis zu drei Jahre Haft; für die Ordnungswidrigkeit zahlt man nur ein Bußgeld. Mit seinem Vorschlag will Buschmann den Aufwand für Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte reduzieren. Aber was halten Autofahrerinnen und Autofahrer von der Idee? 

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Studierende für Ordnungswidrigkeit

Als fünftgrößter Pkw-Versicherer in Deutschland hat die DEVK das Meinungsforschungsunternehmen Civey beauftragt, das herauszufinden. Civey hat dafür Anfang September bundesweit und repräsentativ über 2.500 Menschen mit Führerschein befragt. Demnach bewerten 58,3 Prozent den Vorschlag von Marco Buschmann negativ, über ein Viertel sind dafür. Unterstützung findet der Bundesjustizminister vor allem in der Gruppe der Studierenden: Hier befürworten 47 Prozent die Idee – nur rund 36 Prozent wollen es bei der Straftat belassen. Überdurchschnittlich deutlich gegen eine Änderung der bisherigen Regelung sind auch Beamte sowie Arbeiterinnen und Arbeiter.

Typische Bagatellschäden ohne Verletzte entstehen beim Ein- und Ausparken. Solche Parkschäden wie Dellen oder Kratzer am Auto kennen laut der Umfrage fast 80 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer aus eigener Erfahrung. Selbst bei den unter 30-Jährigen haben schon über 60 Prozent erlebt, wie es zu solchen Schrammen kommt.

70 Prozent erwarten Schadenregulierung

Dabei gibt es klare Vorstellungen davon, was eine Person tun sollte, die unbemerkt an einem fremden Auto einen Bagatellschaden verursacht. 70 Prozent der Befragten wünschen sich die Übernahme der Reparaturkosten. Fast 60 Prozent erwarten, dass die Person einen Zettel mit Kontaktdaten hinterlässt – nach aktueller Rechtslage reicht diese Reaktion allerdings nicht aus.

Notwendig wäre es, so lange am Auto zu warten, bis der Fahrer oder die Fahrerin des touchierten Wagens wieder da ist. Selbst aus Betroffenensicht wünschen sich das nur knapp 42 Prozent der Befragten. Die Polizei zu rufen oder sich persönlich zu entschuldigen, erwarten sogar weniger als ein Viertel.

Parkschäden sind ärgerlich

Einig sind sich Autofahrende in Deutschland darin, dass Parkschäden lästig sind. Mehr als 63 Prozent reagieren verärgert, wenn sie ihr Auto mit kleinen Schäden vorfinden und nicht wissen, wer daran Schuld hat. Gut ein Drittel möchte vor allem erfahren, wer den Schaden verursacht hat. Fast 29 Prozent hoffen, dass die Person erwischt wird; knapp gefolgt von den Gelassenen, die versuchen, ruhig zu bleiben.

Richtig wütend sind offenbar 16,1 Prozent der Befragten. Sie würden sich darüber freuen, wenn der Verursacher oder die Verursacherin so einen Schaden selbst erleben würde. Und fast jede und jeder Vierte wünscht sich vor allem, es wäre nichts passiert.

Kein Kratzer, keine Beule – nichts

Das gute Gefühl, wenn nichts passiert, thematisiert die DEVK auch in ihrer neuen Kfz-Kampagne. Ab heute läuft dazu im TV ein Werbespot. Schauspieler Fridolin Sandmeyer präsentiert unterhaltsam, wie gut es sich anfühlt, wenn das Auto unversehrt bleibt. Die Idee zur Kampagne stammt von der Kreativagentur Grabarz & Partner, mit der die DEVK seit über 20 Jahren zusammenarbeitet. Regie führt Arne Feldhusen, bekannt von den Serien „Stromberg“ und „Der Tatortreiniger“.

Zur Umfrage

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat vom 31.08. bis 08.09.2023 im Auftrag der DEVK 2.500 Autofahrerinnen und Autofahrer online repräsentativ befragt. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,3 Prozent.

Hier gibt es die Umfrage-Ergebnisse im Überblick.

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