So investieren die Deutschen in ihre Altersvorsorge

Businessman savings money in piggy bank goal achievement chart graph and arrows. Funds and stock Investment profits. assets, wealth, lucrative. Purchase insurance and investing for retirement concept.Businessman savings money in piggy bank goal achievement chart graph and arrows. Funds and stock Investment profits. assets, wealth, lucrative. Purchase insurance and investing for retirement concept.Kiattisak – stock.adobe.com

Wie hat sich die Altersvorsorgeplanung der Deutschen – über alle drei Schichten hinweg – in den vergangenen sechs Jahren verändert? Das aktuelle JDC-Trendbarometer zeigt auf: Während die private Vorsorge in Schicht 3 um fast 23 Prozent zulegen konnte, gehört in Schicht 2 die Riester-Rente zu den klaren Verlierern, die betriebliche Altersvorsorge wird dagegen immer beliebter.

Nach wie vor ist das Rentenniveau erschreckend niedrig und an der privaten Altersvorsorge führt schon lange kein Weg mehr vorbei, um eine drohende Rentenlücke zu schließen. Für das aktuelle Trendbarometer hat Jung, DMS & Cie. mit seiner Schwestergesellschaft MORGEN & MORGEN daher analysiert, wie sich die Deutschen für den Ruhestand finanziell aufstellen.

Fondsgebunden-vs-klassische-LV-1-2023-JDCFondsgebunden-vs-klassische-LV-1-2023-JDCJung, DMS & Cie.

Angesichts der gesunkenen Garantieverzinsung hat die Altersvorsorge mit klassischen Lebensversicherungen rapide abgenommen. Entfielen 2018 noch rund ein Drittel der Tarifberechnungen auf diese Anlageform, sind es aktuell nur noch gut 22 Prozent. Spiegelbildlich ist der Anteil der Tarifberechnungen von fondsgebundenen Lebensversicherungen mit Kapitalmarktorientierung von rund 67 Prozent 2018 auf aktuell gut 78 Prozent gestiegen.

Gewinner-Verlierer-Vorsorgereformen-2-2023-JDCGewinner-Verlierer-Vorsorgereformen-2-2023-JDCJung, DMS & Cie.

Gewinner und Verlierer der Vorsorgeformen

Die anhaltende Kritik an der Riester-Rente ist an den Verbrauchern nicht vorübergegangen. In den vergangenen knapp sechs Jahren ist der Anteil der bei MORGEN & MORGEN berechneten Riester-Verträge um fast zwei Drittel (63,2 Prozent) gesunken. Gewinner in Schicht 2 ist dagegen die betriebliche Altersvorsorge. Ihr Anteil an den Tarifberechnungen erhöhte sich seit 2018 um fast acht Prozent.

Altersvorsorge-Garantieniveau--3-2023-JDCAltersvorsorge-Garantieniveau--3-2023-JDCJung, DMS & Cie.

Deutsche verzichten vermehrt auf Garantien

Die Deutschen lieben Sicherheit – auch bei der Altersvorsorge. Doch Garantien gehen in der Regel zu Lasten der Rendite. Diese Erkenntnis hat sich auch bei den Verbrauchern herumgesprochen. Innerhalb der vergangenen knapp sechs Jahre hat sich der Anteil der berechneten Vorsorgetarife mit höchstmöglicher Garantie über alle drei Schichten hinweg merklich verringert.

Am deutlichsten wird der Verzicht auf Garantiezusagen bei der Altersvorsorge in Schicht 3 – also beim privaten Vorsorgesparen. Hier kletterte der Anteil der Tarifberechnungen ohne Garantieniveau von rund 34 Prozent 2018 auf aktuell fast 60 Prozent.

Altersvorsorge-Schicht-3-ohne-Garantieniveau-4-2023-JDCAltersvorsorge-Schicht-3-ohne-Garantieniveau-4-2023-JDCJung, DMS & Cie.

In die Altersvorsorge wird mehr investiert

Obwohl das Leben immer teurer wird, nehmen die Deutschen für die Altersvorsorge mehr Geld in die Hand. Zwar stiegen bei den berechneten Tarifen über alle Schichten hinweg die durchschnittlichen monatlichen Prämien seit 2018 von 222 Euro nur leicht auf aktuell 234 Euro. Allerdings gibt es innerhalb der einzelnen Schichten bemerkenswerte Unterschiede.

Durchschn-monatl-Praemie-5-2023-JDCDurchschn-monatl-Praemie-5-2023-JDCJung, DMS & Cie.

Den größten Anstieg bei den monatlichen Prämienzahlungen verzeichnete die Schicht 2 von 139 Euro in 2018 auf aktuell 173 Euro – ein Plus von fast 25 Prozent – wobei hier der größte Teil auf die immer beliebter werdende betriebliche Altersvorsorge entfallen dürfte.

LESEN SIE AUCH

Rentnerin-verzweifelt-335923486-AS-JenkoAtamanRentnerin-verzweifelt-335923486-AS-JenkoAtamanJenkoAtaman – stock.adobe.com
Finanzen

Was es braucht, um die Rentenlücke zu schließen

Die Differenz zwischen dem letzten monatlichen Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente wird allgemein als Rentenlücke bezeichnet. Zwar geben viele Menschen im Ruhestand weniger Geld aus – besonders wenn beispielsweise Immobilien bereits abbezahlt wurden – doch um weiterhin ein angenehmes Leben führen zu können, reicht die gesetzliche Altersvorsorge meist nicht aus.
domino effect concept with wooden tiles blocked by hourglass witdomino effect concept with wooden tiles blocked by hourglass witalexkich – stock.adobe.com
Finanzen

Rentenlücke privat schließen oder auf den Staat hoffen?

Noch immer setzen sich zu wenige Menschen mit der Planung ihrer privaten Altersvorsorge auseinander und dass, obwohl nach ihrer eigenen Einschätzung die Rentenlücke im Alter teilweise sehr hoch ausfallen wird. Gerade bei den Jungen gibt es Handlungsbedarf.

Frau-571884693-AS-peopleimages-comFrau-571884693-AS-peopleimages-compeopleimages.com – stock.adobe.com
Finanzen

Nur jede vierte Frau in Deutschland erwartet, ihre Wunschrente zu erreichen

Frauen streben durchschnittlich ein über 5.000 Euro niedrigeres jährliches Einkommen im Ruhestand an als Männer. Vor allem fehlende finanzielle Mittel verhindern, dass mehr für die Rentenzeit gespart wird. Eine statistisch höhere Lebenserwartung wird oft bei der Ruhestandsplanung vernachlässigt.

Mann-besorgt-329652045-AS-pikselstockMann-besorgt-329652045-AS-pikselstockpikselstock – stock.adobe.com
Assekuranz

Trotz Sorgen um Alters­vor­sorge: Jeder Fünfte küm­mert sich nicht

Die finanzielle Absicherung im Alter macht der Mehrheit der Deutschen Sorgen. Gleichzeitig können viele gar nicht abschätzen, ob ihre Rente reichen wird, wie eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des GDV ergab.
desperate woman banking and accounting home monthly and credit cdesperate woman banking and accounting home monthly and credit c
Finanzen

Sorge um den Lebensstandard im Alter wächst

Zwei Drittel der Menschen in Deutschland sorgen sich, ihren Lebensstandard in der Rente nicht mehr halten zu können – 9 Prozentpunkte mehr als noch vor drei Jahren. Damit einher geht bei 58 Prozent die Angst, einmal von Altersarmut betroffen zu sein.

Rentner-traurig-286233764-AS-Baan-Taksin-StudioRentner-traurig-286233764-AS-Baan-Taksin-StudioBaan Taksin Studio – stock.adobe.com
Finanzen

Ärmere Haushalte sind auf Rentenvermögen angewiesen

Rentenansprüche machen ein Drittel des Vermögens der Deutschen aus und sind damit nach dem Immobilienvermögen der wichtigste Baustein im Vermögensportfolio. Bei der ärmeren Hälfte der Bevölkerung beläuft sich der Anteil sogar auf 70 Prozent. Rentenreformen sollten dies berücksichtigen.