Jobticket, Smartphone, Weiterbildung: Was Unternehmen bieten und was nicht

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Stellenanzeige geschaltet und vielleicht sogar einen Personalberater engagiert, aber es fehlt immer noch an den richtigen Kandidatinnen und Kandidaten für die offenen Positionen – für viele Unternehmen gehört das inzwischen zum Alltag. Und deshalb versuchen sie, besonders attraktiv für Interessentinnen und Interessenten wie auch für ihre aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sein.

Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) bieten deshalb Job-Tickets oder auch Job-Fahrräder an. 61 Prozent stellen die neuesten Gerätegenerationen von Computern, Smartphones oder Tablets für ihre Beschäftigten zur Verfügung, zusätzlich gestattet die Hälfte (51 Prozent) ausdrücklich die private Nutzung der Geräte. Ebenfalls die Hälfte setzt auf Weiterbildungsmaßnahmen (53 Prozent) und bietet mobiles Arbeiten an (52 Prozent), etwa im Homeoffice. Allerdings erlauben nur 5 Prozent die Arbeit aus dem Ausland. 46 Prozent setzen auf Vertrauensarbeitszeit.

Das sind Ergebnisse einer Befragung von 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Unternehmen müssen sich richtig anstrengen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und zu halten. Dabei geht es längst nicht mehr allein um Gehalt und Arbeitszeiten, sondern um die Arbeitskultur und echte Wertschätzung“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Viele Unternehmen versuchen auf diesem Weg, sich von Wettbewerbern zu unterscheiden. Rund ein Viertel bietet Teamevents zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls (24 Prozent) sowie kostenlose oder stark subventionierte Verpflegung (22 Prozent). 17 Prozent haben Angebote für Sport und Gesundheit, wie Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Massage. Aber auch bei der täglichen Arbeit setzen viele Unternehmen auf besondere Angebote, etwa Arbeitsmethoden wie Design Thinking (30 Prozent).

Für eine bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ermöglicht ein Fünftel (21 Prozent) Job-Sharing-Modelle, 11 Prozent berufliche Auszeiten wie Sabbaticals. 12 Prozent haben Unterstützung für die Betreuung von Kindern eingeführt, das reicht von unternehmenseigener Kinderbetreuung über Eltern-Kind-Büros bis zu Zuschüssen zur Kita, 6 Prozent leisten Unterstützung für die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger. 8 Prozent haben für ihr Unternehmen eine Diversity Strategie entwickelt.

Aber auch die traditionellen Benefits haben noch nicht ausgedient. So zählen 30 Prozent auf betriebliche Zusatzleistungen zur Altersvorsorge, 15 Prozent bieten überdurchschnittliche Gehälter und 13 Prozent einmalige Bonuszahlungen beim Stellenantritt. In 11 Prozent gibt es für einen Teil der Belegschaft Dienstwagen.

WorkCulture-2024-BitkomWorkCulture-2024-BitkomBitkom e. V.

Morgen startet die Bitkom-Konferenz Work & Culture

Wie eine zeitgemäße Arbeits- und Unternehmenskultur aussieht und wie Unternehmen attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber werden, das sind auch Themen der Work & Culture, die der Bitkom morgen in Berlin veranstaltet. Die Konferenz findet erstmals im Rahmen der zweitägigen TRANSFORM in der Station Berlin statt. Unter anderem geht es um die die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt, den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz in der Personalarbeit und um Talentgewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels.

Mit dabei sind unter anderem Birgit Bohle (Vorständin Personal & Recht, Deutsche Telekom), Claudia Köpnick (Vice President HR, Service Design, Talent- und Veränderungsmanagement, Expertenteams, BMW), Prof. Dr. Isabell Welpe (Technische Universität München), Andreas Enneking (HR Executive Advisor, SAP Deutschland) sowie Dr. Josephine Hofmann (Stv. Institutsdirektorin Forschungsbereich Arbeitsgestaltung und Unternehmensentwicklung, Fraunhofer IAO).

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 604 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 1 bis KW 6 2024 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Welche der folgenden Maßnahmen ergreifen Sie, um Beschäftigte für Ihr Unternehmen zu gewinnen und diese langfristig zu binden?“

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