Studie bestätigt BVK-Kritik an Staatsfonds

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Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt das „Gutachten Kapitalbedarf Altersvorsorge und Rentenpolitik“ der teckpro AG.

Michael-H-Heinz-2022-BVKMichael-H-Heinz-2022-BVKBundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK)

„Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass die Einrichtung eines Staatsfonds keine nachhaltige Lösung ist, um die gesetzliche Rentenversicherung zu stabilisieren“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. Denn sie führt zu Billionenlasten für den Staat und kommende Generationen.“

Zu dieser Einschätzung kommen Szenario-Berechnungen der teckpro AG in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik. Die Berechnungen der beiden Institutionen zeigen, dass in einem Zeitraum von 10 bis 25 Jahren mehrere Billionen Euro aufgebracht werden müssten, um den aktuellen Status Quo – Rentenniveau und Beitragsniveau bei gleichbleibendem Renteneintrittsalter und gedeckelten Staatszuschüssen – zu sichern. Durchschnittsverdiener müssten daher in den kommenden Jahrzehnten zusätzlich geschätzt 10 Prozent des verfügbaren Einkommens zur Alterssicherung einplanen.

„Das ist ein enormer Finanzbedarf und signalisiert, dass schuldenfinanzierte Fondslösungen über die Kapitalmärkte, auch vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit, sowohl mathematisch als auch ordnungspolitisch fragwürdig sind“, betont BVK-Präsident Heinz. „Hinzu kommt noch, dass die Lebenslagen der Menschen zu individuell sind, um allen Vorsorgewünschen mit einem Staatsfonds gerecht werden zu können. Hier erfüllen die Vermittler nach ihrer Maxime „Kein Vertrieb ohne qualifizierte Beratung“ einen wichtigen sozialpolitischen Auftrag.“

Der BVK plädiert vielmehr für eine zügige Reform der Altersabsicherung in Deutschland, und zwar sowohl der gesetzlichen durch eine Anpassung beim Renteneintrittsalter, der Beitragssätze und dem Rentenniveau, als auch der privaten Altersvorsorge.

„Vor Jahren machten wir schon Vorschläge für eine Reform der Riester-Rente, die es ermöglicht hätte, dass mehr Vorsorgesparer gefördert daran partizipieren, mit mehr Rendite und weniger Bürokratie“, so BVK-Präsident Heinz. „Das hätte dem Staat nicht Billionenlasten in Zukunft aufgebürdet, sondern die Eigenverantwortung gestärkt und hätte vor allem schneller und nicht schuldenfinanziert vollzogen werden können.“

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