Aon: 350-Millionen-Dollar-Versicherungsprogramm für die Ukraine

Sonnenblumenfeld-Himmel-dunkel-4339580-PB-PeggychoucairSonnenblumenfeld-Himmel-dunkel-4339580-PB-PeggychoucairPeggychoucair – pixabay.com

Aon plc (NYSE: AON), ein führendes internationales Beratungs-und Dienstleistungsunternehmen, kündigte gemeinsam mit dem U.S. International Development Finance Corporation die Implementierung eines einzigartigen Versicherungsprogramms in Höhe von 350 Millionen Dollar an. Auf diese Weise sollen Versicherungskapazitäten aufgebaut und neue Kapitalinvestitionen sowie die wirtschaftliche Sanierung in der Ukraine beschleunigt werden.

Als einer der größten in der Ukraine tätigen Makler hat Aon eine umfassende Rückversicherungsfazilität in Höhe von 50 Mio. USD vermittelt. Um die Bereitstellung von Kriegsrisikopolicen für die in der Ukraine tätigen Unternehmen zu unterstützen, kooperiert Aon zudem eng mit der DFC und dem ukrainischen Ministerium für Wirtschafts- und Handelsentwicklung. Darüber hinaus besteht eine Zusammenarbeit mit der DFC für die Bereitstellung einer zusätzlichen Kriegsrisikoversicherung in Höhe von 300 Millionen US Dollar, die speziell für die ukrainische Gesundheits- und Agrarindustrie entwickelt wurde.

„Kapital wird nicht dorthin fließen, wo es nicht abgesichert ist – daher soll das neuartige Förderprogramm gemeinsam mit der U.S. International Development Finance Corporation Investitionen in der Ukraine zu einem Zeitpunkt freisetzen und vorantreiben, an dem der Bedarf am größten ist", sagte Eric Andersen, Präsident von Aon, auf der Ukraine Recovery Conference in Berlin.

Diese richtungsweisende Maßnahme wird die lokale Versicherungswirtschaft in die Lage versetzen, Risiken angemessen zu bewerten und dringend benötigtes, neues Kapital in die Ukraine freizusetzen. Gleichzeitig können so Kapazitäten und Fähigkeiten im Land geschaffen werden, um den Wiederaufbau zu unterstützen.

Die DFC wird als Rückversicherer für qualifizierte Versicherungsunternehmen fungieren, die in der Ukraine Policen ausstellen und die eigene Bilanz nutzen, um ein kriegsbedingtes Rückversicherungsrisiko in der Ukraine in Höhe von 50 Mio. USD zu übernehmen. Die Fazilität stützt sich auf zwei bewährte Modelle der DFC: Erstens die Weiterleitung von Krediten, welche von lokalen Banken in der Ukraine gewährt werden, um die Kreditvergabe an vorrangige Regionen und Sektoren zu erleichtern. Zweitens die Übernahme von Versicherungsrisiken, insbesondere für Kriegs- und politische Risiken.

Die zusätzliche Kapazität in Höhe von 300 Mio. USD für Kriegsrisiken im ukrainischen Gesundheits- und Landwirtschaftssektor unterstreicht die starke Nachfrage nach erschwinglichen Kriegsrisikoversicherungen seitens der in der Ukraine tätigen Privatunternehmen, die während des Wiederaufbaus noch weiter zunehmen wird.

„Die US-Regierung unternimmt Schritte, um Kapital in den Privatsektor der Ukraine zu leiten", sagte DFC-CEO Scott Nathan auf der Ukraine Recovery Conference. „Der Privatsektor ist für die wirtschaftliche Wiederherstellung der Ukraine von entscheidender Bedeutung und wir nutzen unsere Instrumente, insbesondere die Versicherung politischer Risiken, um das Vertrauen der Investoren in die Ukraine in diesem kritischen Moment zu stärken."

Die erste qualifizierte ukrainische Versicherungsgesellschaft ist ARX, eine ukrainische Tochtergesellschaft von Fairfax Financial. Aon, DFC und ARX werden somit zukünftig gemeinsam am Aufbau eines Kriegsrisikoversicherungs-Portfolios für in der Ukraine tätige Unternehmen arbeiten. Zudem wird ARX durch die Partnerschaft bei der Ausweitung seines Angebots an Kriegsrisikoversicherungen in der Ukraine unterstützt. Mit der neuen Finanzierungsmöglichkeit können ab sofort auch weitere qualifizierte Risikoträger kurzfristig und zielgerichtet Kriegsrisikoversicherungen anbieten. Langfristig kann die Fazilität die Beteiligung anderer Rückversicherer am ukrainischen Markt fördern und so eine Grundlage für private Investitionen schaffen, die für eine Wiederherstellung der Konjunktur von entscheidender Bedeutung sein werden.

Die Ankündigung folgt auf die Ernennung der ehemaligen Handelsministerin Penny Pritzker im September 2023, die als US-Sonderbeauftragte für den wirtschaftlichen Wiederaufbau der Ukraine die Aktivitäten der US-Regierung in Bezug auf den Krieg in der Ukraine leitet. In dieser Funktion hat die Pritzker den Privatsektor, multilaterale Banken und in der Ukrainetätige Unternehmen mobilisiert, um Unterstützung für die ukrainische Wirtschaft zu erhalten. Sie war maßgeblich daran beteiligt, die Arbeit von Aon und der DFC voranzutreiben, um die Versicherungswirtschaft zu einer Bereitstellung von 350 Mio. USD an privatem Kapital zur Unterstützung der ukrainischen Wirtschaft und Erholung zu bewegen.

„Auf der Suche nach Möglichkeiten, wie wir die ukrainische Wirtschaft unterstützen können, haben wir die Bedeutung eines stabilen Versicherungsmarktes für die Mobilisierung von Investitionen im Land erkannt", sagte Pritzker. „Diese Fazilität und die Zufuhr neuen privaten Kapitals in die Ukraine werden den lokalen Unternehmen dabei helfen, weiterhin in ihrem Land arbeiten zu können. Gleichzeitig wird die Ukraine auf den Wiederaufbau und weiteres Wirtschaftswachstum vorbereitet."

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