KIVI-Analyse zeigt die Marktanteilsentwicklung 2023 im deutschen Erstversicherungsmarkt

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Das Kölner Institut für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste (KIVI GmbH) hat erneut die Marktanteile im deutschen Erstversicherungsmarkt untersucht. Die Analyse umfasste sowohl einzelne Versicherungssparten als auch die aggregierten Spartenebenen der Versicherungsgruppen und -konzerne. Berücksichtigt wurden Anbieter mit einem Prämienumsatz von über 50 Millionen Euro, insgesamt 265 Gesellschaften, darunter 149 Schaden-/Unfall-, 80 Lebens- und 36 Krankenversicherer. Damit deckt die Untersuchung etwa 98 Prozent des deutschen Marktes ab.

Allianz weiterhin deutlich vorne

Die Allianz-Gruppe behauptet ihre Position als unangefochtener Marktführer mit einem Marktanteil von 17,51 Prozent bei den Gesamt-Bruttoprämien auf Konzernebene. Deutlich dahinter folgt die R+V mit 6,36 Prozent. Trotz eines Rückgangs von 0,67 Prozentpunkten im Vorjahr konnte die Allianz ihren Marktanteil in diesem Jahr um 0,38 Prozentpunkte ausbauen – die größte Zunahme im Markt. Besonders in der Schaden-/Unfallversicherung konnte die Allianz zulegen, der entsprechende Marktanteil stieg um 0,39 Prozentpunkte. Einen wesentlichen Beitrag leistete dabei die Allianz Direct, die ein Beitragsplus von rund 300 Millionen Euro verzeichnete. Da kein Geschäftsbericht vorlag, basieren diese Daten auf dem Bericht zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR). Aus diesem geht hervor, dass auch Umschichtungen von Auslandsgesellschaften zum Wachstum der Allianz Direct beigetragen haben.

Die HUK-Coburg und die Axa verzeichneten ebenfalls leichte Zugewinne von 0,16 bzw. 0,08 Prozentpunkten. Die Versicherungskammer Bayern verzeichnete unter den zehn größten Gesellschaften den größten Rückgang und verlor 0,16 Prozentpunkte Marktanteil. Auch die Debeka und die R+V mussten Verluste hinnehmen, beide gaben jeweils 0,15 Prozentpunkte ab.

„Es ist zu beachten, dass die Union Krankenversicherung und die Bayerische Beamtenkrankenkasse vollständig der Versicherungskammer Bayern zugerechnet wurden“, erklärt Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der KIVI GmbH. „Die Versicherungskammer Bayern hält jedoch nur 70,11 Prozent der Anteile, während der Rest bei anderen öffentlich-rechtlichen Versicherern liegt, deren genaue Anteile nicht bekannt sind. Zudem wird ein Großteil des Geschäfts der Union Krankenversicherung über diese Versicherer vermittelt.“

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Zusammenschluss Gothaer/Barmenia sorgt für Bewegung

Betrachtet man alle öffentlich-rechtlichen Versicherer zusammen, belegt dieses Bündnis mit einem Marktanteil von 9,70 Prozent den zweiten Platz. Im Vorjahr lag der Marktanteil noch bei 9,99 Prozent. Besonders im Bereich der Lebensversicherung gab es einen deutlichen Rückgang um 1,06 Prozentpunkte, von 9,03 Prozent auf 7,97 Prozent. „Die steigenden Zinsen wirken sich negativ auf das Einmalbeitragsgeschäft aus, das vor allem über die Sparkassen läuft, und beeinträchtigen das Wachstum der öffentlich-rechtlichen Versicherer“, erklärt Reiner Will.

Auch der Zusammenschluss von Gothaer und Barmenia bringt Bewegung ins Ranking. Gemeinsam erzielen sie ein Prämienvolumen von 7,62 Mrd. Euro und werden perspektivisch die Provinzial vom zehnten Platz verdrängen.

Sonderanalyse zur Schaden-/Unfallversicherung

„Ergänzend haben wir auch in diesem Jahr eine Sonderanalyse für den Schaden-/Unfallversicherungsmarkt durchgeführt“, so Reiner Will weiter. „Diese Analyse enthält detaillierte Informationen zu den Marktanteilen einzelner Gesellschaften sowie zu den Gruppen. Neben Prämien- und Vertragsstückzahlen bieten wir eine Vielzahl weiterer Kennzahlen und Daten zu den Versicherungszweigen der Kompositversicherung.“ Interessierte können die Erhebung, die Sonderanalyse optional als Excel-Auswertung, käuflich erwerben.

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