Hohe Reparaturkosten setzen Kfz-Versicherer unter Druck

autoglassrepair / pixabay

Die Preise für Autoersatzteile und Werkstattarbeiten steigen weiter. Eine aktuelle Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, dass die Stundensätze für Arbeiten an Mechanik, Elektrik und Karosserie 2023 im Schnitt 188 Euro betrugen, Lackierarbeiten sogar 205 Euro.

Die Kosten für Autoersatzteile und Reparaturen in Werkstätten steigen weiter an, was auch die Kfz-Versicherer zu spüren bekommen. Im vergangenen Jahr sind die Stundensätze in Kfz-Werkstätten erneut deutlich gestiegen, wie aus einer Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. „Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2023 im Schnitt 188 Euro pro Stunde, Lackierarbeiten sogar 205 Euro. Beide Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Seit 2017 beobachtet der GDV diese Entwicklung. „Die Werkstattkosten steigen schnell: Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2023 um etwa 20 Prozent gestiegen ist, haben Werkstätten und Lackierereien ihre Stundensätze im selben Zeitraum um rund 40 Prozent erhöht“, erklärt Asmussen.

Die höheren Stundensätze und die gestiegenen Ersatzteilpreise führen zu höheren Reparaturkosten nach Unfällen. „Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 4.000 Euro, das waren 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr“, berichtet Asmussen. 2017 lag dieser Wert noch bei rund 2.700 Euro.

Im Jahr 2023 mussten die deutschen Kfz-Versicherer aufgrund der gestiegenen Reparaturkosten einen Verlust von über drei Milliarden Euro hinnehmen. Für das laufende Jahr wird ein weiterer Verlust von rund zwei Milliarden Euro erwartet.

Die Auswertungen des GDV basieren auf Daten der Sachverständigenorganisation DEKRA. Für die aktuelle Studie liegen Daten ab 2017 vor.

LESEN SIE AUCH

Power supply for electric car charging. Electric car charging stPower supply for electric car charging. Electric car charging stmmphoto – stock.adobe.com
Assekuranz

GDV kritisiert zu hohe Reparaturkosten bei E-Autos

Nach einer aktuellen GDV-Studie sind Schäden bei E-Autos im Schnitt bis zu 25 Prozent höher als bei vergleichbaren Verbrennern. Die Versicherer befürchten aufgrund der Kostensituation negative Folgen für die Mobilitätswende.

mature profile control with moneymature profile control with moneyiloyd – stock.adobe.com
Assekuranz

Kfz-Versicherern drohen Milliardenverluste

Im zweiten Jahr in Folge dürften die Kfz-Versicherer deutlich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. Grund sind die seit Jahren steigenden Preise für Ersatzteile und hohe Stundensätze der Kfz-Werkstätten.

GDV
Assekuranz

Optimismus in der Versicherungsbranche trotz Unsicherheiten

Die Versicherungsbranche zeigt sich für die kommenden Jahre zuversichtlich. Die Mehrheit der deutschen Versicherer erwartet eine Verbesserung ihrer Ertragssituation. Aber wie sieht es in den verschiedenen Versicherungssparten aus?

Barni1 / pixabay
Wirtschaft

Autohersteller treiben Ersatzteilpreise in die Höhe

Die Preise für Kfz-Ersatzteile wie Scheinwerfer und Rückleuchten sind erneut gestiegen. Laut einer Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhten die Autohersteller die Preise zwischen August 2023 und August 2024 im Durchschnitt um 6,2 Prozent.

BernhardFalkinger / pixabay
Assekuranz

Autounfälle mit Wildtieren nehmen zu: Versicherer warnen vor hohen Risiken

Die Gefahr von Wildunfällen ist besonders im Frühjahr und Herbst hoch. Deutsche Autoversicherer registrierten 2023 über 280.000 Wildunfälle. Wildunfälle kosteten die Versicherer erstmals mehr als eine Milliarde Euro.

Aerial view container ship or cargo ship in import export and buAerial view container ship or cargo ship in import export and buKalyakan – stock.adobe.com
Assekuranz

Internationale Seeschifffahrt: Versicherer fordern besseren Brandschutz auf Schiffen

Viele Brandkatastrophen auf hoher See könnten verhindert werden - wenn die Schiffe mit modernen Feuerlöschsystemen ausgestattet werden, anstatt mit einer längst überholten Technik aus den 50er-Jahren.