Exchange Traded Funds, kurz ETFs, erfreuen sich seit vielen Jahren größter Beliebtheit unter Anlegern in aller Welt. Kein Wunder, stellen die börsennotierten Indexfonds doch die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit dar, in verschiedenste Wertpapiermärkte weltweit zu investieren.
Börsenexperte Jens Rabe weiß aus jahrelanger Erfahrung an den Finanzmärkten, wo die Risiken von ETFs liegen und gibt Anlegern fünf Tipps, wie sie sich trotzdem reich sparen können.
ETFs eignen vor allem als Geldanlage für Menschen, die nur geringe Ahnung, geringes Wissen vom Börsengeschehen besitzen beziehungsweise keine Zeit und Lust haben, sich damit im Detail auseinanderzusetzen. Doch so einfach die Geldanlage über ETFs scheint, so komplex erweist sich der Umgang mit ETFs in der Praxis.
Doch ETF ist nicht gleich ETF. Was auf den ersten Blick nach einer vernünftigen Geldanlage aussieht, entlarvt sich bei genauerem Hinsehen als unterdurchschnittliches Investment. Jens Rabe gibt folgende fünf Tipps:
1. Passivität und Geduld
Obwohl ETFs in fast allen Anlageklassen langfristig positive Renditen erwirtschaften, verlieren viele Menschen mit ihrer Geldanlage in ETFs dauerhaft Geld, weiß Jens Rabe aus eigener jahrelangen Börsenerfahrung zu berichten. Dieser Verlust liegt jedoch nicht am Anlageinstrument ETF selbst, erklärt er, sondern an der Psychologie der Menschen.
Viele Anleger lassen sich durch Emotionen und Medienberichte vorschnell zu Anlageentscheidungen verleiten und handeln vor allem viel zu häufig. Dass es jedoch illusorisch ist, an der Börse den richtigen Zeitpunkt zum Kauf und Verkauf von Geldanlagen zu erwischen, weiß Rabe nur zu genau.
Dementsprechend handeln viele Anleger auch bei ETFs in den falschen Situationen und kaufen Fonds diese Instrumente zu einem (zu) hohen Kurs oder verkaufen ihre Anteile zu einem (zu) niedrigen Wert. Vor diesem Hintergrund empfiehlt Jens Rabe allen ETF-Anlegern, sich in Passivität und Geduld zu üben. Ein ETF ist ein passives Anlageinstrument, das am besten in Kombination mit einem passiven Anleger funktioniert.
Ein wichtiger Tipp, sich mit ETFs reich zu sparen, ist somit, sein Geld anzulegen, abzuwarten und Tee zu trinken. Die erfolgreichsten ETF-Sparer warten durchaus Jahrzehnte.
2. Das richtige Mindset
Eine von Jens Rabes wichtigsten Erfahrungen in Bezug auf die Geldanlage an der Börse ist es, sich das richtige “Mindset” zurechtzulegen. Viele Anlegen machen den Fehler, unkontrolliert Geld in Märkte und Anlageformen zu investieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie sie selbst ticken.
So haben nur diejenigen Anleger langfristig Erfolg an der Börse, die ihre Geldanlage in Übereinstimmung mit ihrem Mindset bringen. Jeder Anleger sollte sich bewusst sein, was er für eine Persönlichkeit hat und von welchen Emotionen er sich am stärksten leiten lässt.
Auf dieser Grundlage sollte der Anleger, so Rabe, die zu ihm passenden Anlageinstrumente auswählen und darin handeln. Anleger, die nicht stillsitzen können und sich gerne intensiv mit dem Börsengeschehen auseinandersetzen, sind laut Rabe mit Anlageinstrumenten wie Aktien oder Optionen besser bedient als mit einem ETF. Wer hingegen keine Lust hast, sich mit den Finanzmärkten zu beschäftigen, und sein Geld lieber passiv anlegt, ist mit ETFs deutlich besser aufgehoben.
3. Rohstoff-ETFs nur in bestimmter Form
Bei einer Geldanlage in Rohstoff-ETFs ist laut Jens Rabe besondere Vorsicht geboten. Grund ist, dass es ETFs auf Rohstoffe in physischer und synthetischer Form gibt.
Nur bei physischen Rohstoff-ETFs wird der zugrundeliegende Rohstoff bei einem Investment tatsächlich in physischer Form gekauft. Bei einem synthetischen Rohstoff-ETF wird die Wertentwicklung des Rohstoffs über Derivate an Terminmärkten abgebildet.
Laut Börsenprofi Rabe führt dies aufgrund der besonderen Situation der Terminmärkte zu Verlusten. Anleger, die ihr Geld in Rohstoff-ETFs investieren wollen, sollten demnach immer darauf achten, dass es sich dabei um physische Fonds handelt. Dies sind fast ausschließlich ETFs die in Edelmetallen investieren. Rabe rät Anlegern von synthetischen Fonds generell die Finger zu lassen.
4. Finger weg von Dividenden-ETFs
Eine weitere Klasse von ETFs sind sogenannte Dividenden-ETFs. Sie konzentrieren sich auf die Geldanlage in Aktien dividendenstarker Unternehmen. Was auf den ersten Blick nach einer vernünftigen Anlagestrategie aussieht, so Jens Rabe, hat auf den zweiten Blick eine entscheidende Schwachstelle.
Die Manager von Dividenden-ETFs fokussieren sich im Wesentlichen auf diejenigen Unternehmen mit den in der Vergangenheit höchsten Dividendenzahlungen. Jens Rabe warnt jedoch davor, dass diese Unternehmen oftmals von ihrer Substanz leben und dementsprechend keine gute Performance ihres Aktienkurses in Zukunft zu erwarten ist.
Laut Rabe spricht alleine schon die unterdurchschnittliche Gesamtperformance der meisten Dividenden-ETFs gegen eine Geldanlage in diese ETF-Form.
5. Stock Picking als Alternative für Profis
ETFs haben für ungeübte Privatanleger den unschätzbaren Vorteil, dass sie darüber ohne Vorkenntnisse sehr schnell, einfach und kostengünstig in weltweite Märkte und Anlageformen investieren können. Ob Rohstoffe, Aktien oder Anleihen – mit einem ETF müssen sich Anleger nicht mit einzelnen Wertpapieren auseinandersetzen und können ihr Geld auf einen Schlag in Dutzende Wertpapiere gleichzeitig investieren.
Wer sich jedoch nicht mit der Durchschnittsrendite des Marktes oder der Anlageklasse, die ein ETF abbildet, zufriedengeben möchte, ist auf Stock Picking angewiesen, so Rabe.
Unter Stock Picking wird die bewusste Auswahl einzelner Wertpapiere verstanden, von denen man sich eine überdurchschnittliche Rendite erwartet. Aus eigener Erfahrung weiß Rabe, dass sich mit Stock Picking deutlich höhere Renditen als mit ETFs erwirtschaften lassen.
Voraussetzung dafür ist jedoch die intensive Beschäftigung mit den internationalen Finanzmärkten. Nur wer Tag für Tag auf der Höhe der Zeit ist und sich im Detail mit Einzeltiteln auseinandersetzt, weiß Rabe, wird auf Dauer auf die richtigen Pferde setzen. Die Gefahr, beim Stock Picking Fehler zu machen und damit Geld zu verlieren, ist deutlich größer als bei einer Geldanlage in ETFs.
Wer jedoch den Handel an der Börse zu seiner Haupteinnahmequelle machen will, verrät Rabe, wird um Stock Picking nicht herumkommen.
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