Im anhaltenden Zinstief wird es für Sparer immer schwerer, noch Erträge zu erzielen. Nach einer aktuellen Verivox-Analyse zahlen inzwischen 573 Banken und Sparkassen überhaupt keine Zinsen mehr aufs Tagesgeld.
Das ist die höchste Zahl, die Verivox bei seinen regelmäßigen Marktauswertungen je erhoben hat. Doch Nullzinsen sind kein Naturgesetz. Bei Top-Banken gibt es noch immer 0,45 Prozent Tagesgeldzinsen.
Für seine Analyse hat Verivox die Preisverzeichnisse von 721 Banken und Sparkassen ausgewertet. Davon bieten 573 Institute einen Tagesgeldzinssatz von 0,00 Prozent – das entspricht einem Anteil von 79 Prozent. Vor gut einem Jahr – im Januar 2020 – lag der Anteil der Nullzins-Banken noch bei 63 Prozent.
Ausgewertet wurden die angebotenen Tagesgeldzinsen bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro. Die Zinssätze wurden auf die zweite Nachkommastelle gerundet.
Unter den Nullzins-Angeboten finden sich deshalb auch Tagesgelder mit einem Zinssatz von 0,001 Prozent. Bei dieser Verzinsung würde es zehn Jahre dauern, bis eine Tagesgeldanlage von 10.000 Euro einen Euro Zinsen abwirft.
Weitere Banken mit homöopathischen Zinsen
Darüber hinaus zahlen 81 Banken und Sparkassen 0,01 Prozent aufs Tagesgeld und bieten damit ebenfalls nur eine symbolische Verzinsung. Auch der durchschnittliche Tagesgeldzins liegt mit 0,02 Prozent nur knapp über der Nulllinie.
Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, sagt:
„Im historischen Nullzins-Zeitalter haben es Verbraucher immer schwerer, mit ihren Ersparnissen noch Zinserträge zu erzielen. Anders als Negativzinsen, die zunächst nur für Neukunden gelten, treffen Null- und Niedrigst-Zinsen alle Sparer.“
Nullzinsen sind kein Naturgesetz
Doch Verbraucher haben Alternativen. Auch im aktuellen Marktumfeld sind Nullzinsen kein Naturgesetz. Top-Banken mit Sitz im europäischen Ausland zahlen 0,45 Prozent auf Tagesgeld.
Bei deutschen Anbietern können Sparer bis zu 0,21 Prozent einstreichen. Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, erhält bei Banken im europäischen Ausland in der Spitze 1,25 Prozent und bei deutschen Instituten bis zu 0,8 Prozent Zinsen.
Langfristig orientierte Anleger sollten aber auch Alternativen am Aktienmarkt ins Auge fassen.
Oliver Maier rät:
„Wer in einen breit gestreuten Index wie den MSCI World investiert und seine Anteile mindestens 15 Jahre lang gehalten hat, war noch nie im Minus und konnte sich im Schnitt über mehr als 7 Prozent Rendite im Jahr freuen.“
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