Das anhaltend niedrige Zinsniveau hat für das kommende Jahr deutliche Auswirkungen im Versicherungsvertrieb rund um die Altersvorsorge. Der Höchstrechnungszins von klassischen Lebens-/Rentenversicherungen wird auf 0,25 Prozent gesenkt und gilt für Neuverträge ab Januar 2022.
Dies macht die beliebte Altersvorsorge in eine klassische Lebens- oder Rentenversicherung endgültig unrentabel. Dennoch ist der Bedarf zur privaten Altersvorsorge ungebrochen.
Bankberater, Makler und Vermittler sind gefragt, ihren Kunden die Unsicherheit zu nehmen und aufzuzeigen, dass sich Versicherungslösungen in der Altersvorsorge lohnen.
Dabei hilft nicht nur Erfahrung als Berater zu Versicherungsthemen, sondern auch eine durchdachte Software, um die komplexen Sachverhalte in der Altersvorsorge übersichtlich darzustellen.
Seit längerem ist klar: Bei Anlage in Fonds profitiert man von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und streut das Anlagerisiko auf verschiedene Titel.
ETFs als Direktanlage oder fondsgebundene Rentenversicherung?
Der OASE.neo Anlagevergleich von iS2 zeigt, dass häufig schon wegen der steuerlichen Vorteile die Fonds-Rentenversicherung die bessere Alternative ist, obwohl ihr der Ruf nachhängt, wegen hoher Verwaltungs-/Abschlusskosten nicht so attraktiv zu sein.
Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass in der Versicherungslösung keine Abgeltungssteuer anfällt. Insbesondere bei Wahl einer Rentenauszahlung wirkt sich das oft stark aus.
Ein konkretes Rechenbeispiel
In diesem Beispiel spart eine heute 30-jährige Angestellte (3.500 Euro Bruttoeinkommen, ledig) einen Betrag von 200 Euro monatlich bis zum Rentenbeginn - jeweils als Direktanlage in ETFs und in eine fondgebundene Rentenversicherung.
Das Ergebnis (nach Steuern/Abgaben) fällt folgendermaßen aus:
- Rente aus Entnahmeplan (30 Jahre Laufzeit): circa 825 Euro
- Rente aus der fondsgebundenen Rentenversicherung (lebenslang): circa 1.125 Euro
- Auch bei einer Kapitalauszahlung schneidet die Fondsrente besser ab. Nach Steuern/Abgaben liegt der Unterschied im Beispiel bei über 30.000 Euro.
Die jährliche Abgeltungssteuer kostet in der ETF-Direktanlage viel Geld, so dass am Ende der Sparphase in der fondsgebundenen Rentenversicherung deutlich mehr Kapital zur Verrentung verfügbar ist.
Damit ist die Rente höher und die garantiert lebenslange Rentenzahlung gibt wichtige Sicherheit im Vergleich zu einem Entnahmeplan.
Vergleich der Kapitalentwicklung: Fonds-/ETF-Direktanlage in einem Bankdepot (links) vs. Private Fondsrentenversicherung der dritten Schicht (Mitte und rechts) mit Anlage in Fonds und ETFs. Jeweils: Rendite der Fonds/ETFs in der Ansparphase von 6 Prozent jährlich unterstellt, Depotkosten: 1% jährlich, kein Ausgabeaufschlag.
Vergleich der erzielten Renten: Fonds-/ETF-Direktanlage in einem Bankdepot (links) vs. Private Fondsrentenversicherung der dritten Schicht (rechts) mit Anlage in Fonds und ETFs
Unberücksichtigt bleibt eine sicher sinnvolle Umschichtung in risikoärmere Anlageformen einige Jahre vor Renteneintritt, die zusätzliche Gebühren und gegebenenfalls Steuern in der Direktanlage kosten würden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
MV setzt neue Maßstäbe in der Rentenversicherung
Pünktlich zum Jahresanfang präsentiert die Münchener Verein Versicherungsgruppe frische Produktfeatures für die fondsgebundene Altersvorsorge. Mitunter sorgen eine CashOption sowie ein attraktives Steuersparmodell für mehr Flexibilität und Auswahl bei gleichzeitig niedrigeren Kosten.
Geheimtipp Basis-Rente: Zum Jahresende massiv sparen
Der Jahresendspurt hält eine echte Last-Minute-Chance für die Altersvorsorge bereit: Wer jetzt noch eine Basis-Rente neu abschließt oder in einen bestehenden Vertrag zusätzlich einzahlt, sichert sich beträchtliche (Steuer-)Ersparnisse.
DUV und DIVA sehen Politik auf dem richtigen Weg
Mit ihren Vorschlägen für das Riester-Sparen trage die Fokusgruppe dem Niedrigzinsumfeld Rechnung und ermögliche es Sparern, nach eigenen Präferenzen auf Sicherheit oder die Chancen des Kapitalmarktes zu setzen. Das deckt sich mit den Vorstellungen der Bevölkerung.
Rentenlücke privat schließen oder auf den Staat hoffen?
Noch immer setzen sich zu wenige Menschen mit der Planung ihrer privaten Altersvorsorge auseinander und dass, obwohl nach ihrer eigenen Einschätzung die Rentenlücke im Alter teilweise sehr hoch ausfallen wird. Gerade bei den Jungen gibt es Handlungsbedarf.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Zurich erweitert Fondspolicen-Angebot mit gemanagten Depotmodellen
Die Zurich Gruppe Deutschland bietet im Rahmen ihrer Fondspolice zwölf gemanagte Depotmodelle an, die eine flexible Altersvorsorge ermöglichen sollen. Kunden können zwischen sicherheits- und chancenorientierten Modellen mit Aktienquoten zwischen 30 und 100 Prozent wählen.
Interlloyd überarbeitet Wohngebäudeversicherung
Die Interlloyd Versicherungs-AG, der Maklerversicherer im ARAG-Konzern, hat ihre Wohngebäudeversicherung umfassend modernisiert. Kunden sollen von einem innovativen Schadenfreiheitsrabatt-System, erweiterten Leistungsbausteinen und Nachhaltigkeitsboni profitieren.
Fonds Finanz erweitert Angebot um Uelzener Tierversicherungen
Der Münchner Maklerpool Fonds Finanz erweitert sein Portfolio: Ab sofort sind die Produkte der Uelzener Versicherungen über die Plattform vermittelbar. Mit der Kooperation erhalten Makler Zugang zu einem breiten Angebot an Tierkranken-, OP- und Sachversicherungen.
Audi BKK setzt auf gezielte Kundenbindung
Ob Hochzeit, Geburt oder neuer Job – Lebensereignisse sind oft Anlass für einen Krankenkassenwechsel. Die Audi BKK begegnet dieser Herausforderung mit einem strategischen Kundenbindungspaket von SPS, das gezielt auf entscheidende Momente im Leben der Versicherten eingeht.