Die Initiative #1bild2geschichten ist ein wohltätiges Projekt zugunsten herzkranker Kinder und deren Familien. Die Initiatoren haben die gemeinnützige Aktion im Corona-Sommer 2021 ins Leben gerufen.
Etwa 7.500 Kinder kommen jährlich mit angeborenen Herzfehlern auf die Welt, schreibt die kinderherzen Stiftung München auf ihrer Homepage. Tapfer und mutig müssen die Kleinen mit ihren Eltern gegen die Krankheit oder den Geburtsfehler ankämpfen. Damit den kleinen Kämpfern geholfen werden kann, arbeiten Kliniken, Forschungsprojekte und eigene Kompetenzzentren immer weiter an innovativen
Behandlungsmethoden. Dieses Engagement wollen wir wesentlich stärker ins Bewusstsein rücken und unterstützen, waren sich die Initiatoren aus Linz und München einig.
„1 Bild – 2 Geschichten“ ist eine wahrlich außergewöhnliche Idee. Wie ist sie entstanden?
ES: Während eines Zoobesuchs mit meiner Tochter machte ich einen Schnappschuss von der Sonne zwischen zwei Stacheldrahtreihen. Sofort hatte ich eine Geschichte dazu im Kopf. Und gleichzeitig fragte ich mich, was mein Schreibpartner Tom wohl dazu schreiben würde. Das war der Anfang, so wurde die Idee „1 Bild – 2 Geschichten“ geboren.
Wie ging es dann weiter? Wie hat die Idee laufen gelernt?
ES: Ganz zu Beginn war die Idee, wie so oft, im Kern noch klein und keinesfalls bis ins letzte Detail ausgeklügelt. Aber ich war zu 100 Prozent davon überzeugt, dass sie Potenzial hat und Kraft in ihr steckt. Dieser Funke muss übergesprungen sein, denn ich schaffte es sofort, Tom dafür zu begeistern. Voller Elan arbeiteten wir dann gemeinsam an der Strategie. Und so entwickelte sich daraus unser Projekt.
Und dieses ist für einen wohltätigen Zweck angelegt?
TUB: Richtig! Der Reinerlös aus dem Verkauf des Buchs kommt zwei renommierten Organisationen zugute, die sich für herzkranke Kinder starkmachen: dem Verein Herzkinder Österreich mit Sitz in Linz, wo meine Schreibpartnerin Ella zu Hause ist, und der kinderherzen Stiftung München, die quasi bei mir vor der Tür ist.
Wie kamen Sie auf dieses außergewöhnliche Thema? Warum diese beiden Organisationen?
ES: Bei der Wahl der Spendenadressaten war es für uns wichtig, ein Thema aufzugreifen, das immer tagesaktuell ist – immerhin kommt jedes 100. Baby mit einem Herzfehler zur Welt –, aber nicht unbedingt die nötige Aufmerksamkeit erfährt. Es sei denn, es dreht sich mal um neue oder herausragende Behandlungsmethoden. Ein weiterer Punkt – wir wollen darauf aber aus persönlichen Gründen nicht näher eingehen – ist die jeweilige Erfahrung im näheren Familien- und Freundeskreis. Deshalb wissen wir, was in den Kliniken und Organisationen geleistet wird.
Gibt es noch weitere Beweggründe für das Projekt?
TUB: In der Tat. Wir verfolgen #1bild2geschichten sehr ernsthaft, weil wir damit den teilnehmenden Autor*innen eine Veröffentlichung ermöglichen können. Und Ella und ich sind begeistert von der großen Bereitschaft aller, sich einzubringen, etwas Gutes zu tun. Der in der Community gern auch mal alibimäßig verwendete Hashtag #miteinanderstattgegeneinander wird hier zu 100 Prozent mit Leben erfüllt. Der Geist, der Zusammenhalt und die Gemeinschaft in der Gruppe sind enorm. Autorinnen, Designerin, Webdesigner, Korrektoren, Medienpartner – alle geben ihr Bestes.
Sie sind damit auf Instagram sehr aktiv. Warum nicht auch auf Facebook?
ES: Wir verfügen beide auf Instagram über ein großes Autor*innen-Netzwerk. Das hatte den Vorteil, dass wir über Instagram somit relativ schnell einen Zugang zu vielen großartigen Autorinnen hatten, die sich unserer Aktion für den guten Zweck sofort angeschlossen haben.
Woher kommen eigentlich die 100 Bilder? Haben Sie auf Stock-Material zurückgegriffen?
TUB: Nein, wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, kein Stock-Material und auch keine von den Autor*innen vorgeschlagenen Bilder einzusetzen. Die Motive stammen alle aus den privaten Fotobeständen des Projektteams und vereinzelt wurden Werke einer Mixed-Media-Künstlerin verwendet. An dieser Stelle auch ein HERZliches Dankeschön an @sadie1209.art.
Warum haben Sie eigentlich nicht den Schulterschluss mit einem namhaften Verlag gesucht?
ES: Dafür gibt es mehrere Gründe. Wir hatten uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Wir wollten – mit Blick auf das Weihnachtsfest –, dass das Buch rechtzeitig verfügbar ist. Die Zeit, einen namhaften Verlag zu akquirieren, war schlichtweg nicht mehr vorhanden. Zudem arbeiten alle ehrenamtlich und wir nutzen das gesamte Netzwerk, um die Bücher so günstig wie möglich und trotzdem in hochwertiger Qualität zu produzieren. Auch im Vertrieb nutzen wir jede freie Minute und alle unsere Kontakte. Dabei stehen wir auch für bestimmte Werte, die in den letzten Wochen und Monaten gewachsen und uns wichtig sind.
TUB: Das bedeutet aber keinesfalls, dass wir für die Zukunft eine Zusammenarbeit mit einem Verlag ausschließen. Wichtig dabei ist, immer dieselben Ziele zu verfolgen.
Wie sieht Ihr Blick in den Rückspiegel nach den berühmten 100 Tagen aus?
ES: Unser Projekt ist sehr rasant gewachsen und wurde viel größer als von mir erwartet. Dank Toms strategischem Know-how und seiner Erfahrung in der Abwicklung derartiger Großprojekte konnte sich die kleine Idee zu dieser professionellen Initiative entwickeln, aus der wir jetzt alles herausholen konnten.
TUB: Besonders glücklich und auch stolz sind wir darüber, Chantal Bausch für unsere Initiative gewonnen zu haben. Wir danken ihr auch herzlich dafür, dass sie ein so großartiges und persönliches Vorwort für unser Buch verfasst hat. Chantal Bausch hat mit zwölf Jahren ein Spenderherz bekommen und sich in ein normales Leben zurückgekämpft. Sie ist heute aktive Mannschaftssportlerin, spielt Hockey in einer Bundesligamannschaft und schreibt an ihrer Dissertation. Sie weiß sehr gut, was es für ein Kinderherz
bedeutet, auf Hilfe angewiesen zu sein.
Gibt es auch schon weitere Pläne für die Zukunft?
ES: Unser größtes Ziel ist es, das Projekt erfolgreich umzusetzen, kontinuierlich Erlöse für die Spendenadressaten zu sammeln, das Thema „Herzkranke Kinder“ sichtbarer zu machen. Und nicht zu vergessen, einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.
TUB: Bevor wir an die Zukunft denken, wollen wir jetzt erst mal so viel Bücher als möglich verkaufen. Bestellungen können übrigens unter www.1bild2geschichten.de/bestellung/ schon platziert werden. Und dann? Tja, dann schau’n mer mal.