Als Abschluss der Triade der ASCORE Unternehmensscorings 2021 hat ASCORE Analyse den neuen Ratingjahrgang in der Sparte Komposit veröffentlicht. Die Ratingergebnisse stehen ab sofort den Kunden im ASCORE Navigator zur Verfügung. Im Vergleich zum Jahrgang 2020 gibt es keine Anpassungen am Ratingverfahren.
Die Punktevergabe erfolgt nach dem relativen Scoring-Verfahren, bei dem die einzelnen Kennzahlen im Vergleich zum Markt bewertet werden. Für jedes erfüllte Kriterium wird dem Versicherer bei der Auswertung des jeweiligen Kriteriums ein ganzer oder ein halber Punkt zugewiesen. Die so erreichte Gesamtpunktzahl wird dann auf sechs Kompasse umgelegt und in Kompassen dargestellt.
Versicherer mit Höchstbewertung
Neun Versicherer erhielten sechs Kompasse und damit die Höchstwertung im ASCORE Unternehmensscoring 2021 (alphabetische Reihenfolge):
- ARAG SE
- Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G.
- Debeka Allgemeine Versicherung AG
- HanseMerkur Allgemeine Versicherung AG
- InterRisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group (p.i.)
- LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. (p.i.)
- MEDIEN-VERSICHERUNG a.G.
- Oberösterreichische Versicherung AG
- VHV Allgemeine Versicherung AG
Sicherheit
Bei den Sicherheitskennzahlen ist die Situation – analog zum Vorjahr – branchenweit relativ stabil. Im Geschäftsjahr 2020 konnten die Gesellschaften ihr bilanzielles Eigenkapital insgesamt von 16,15 Mrd. Euro auf 16,85 Mrd. Euro steigern. Unter Berücksichtigung von nachrangigen Verbindlichkeiten, Sonderposten mit Rücklageanteil und Genussrechtskapital sowie abzüglich der angekündigten Dividendenausschüttungen ist der Branchenwert für die Eigenkapitalquote leicht von 38,8 Prozent in 2019 auf 39,0 Prozent in 2020 gestiegen.
Bei den Solvencyquoten ist branchenweit eine leichte Verschlechterung, auf einem weiterhin stabilen Niveau, zu beobachten. Die durchschnittliche SCR-Netto-Quote lag mit 250,9 Prozent im Geschäftsjahr 2020 leicht unter dem Vorjahreswert von 254,0 Prozent. Die Mindestgröße von 100 Prozent wurde wie im Vorjahr von allen Kompositunternehmen überschritten. Die SCR-Quote inklusive der sogenannten Volatilitätsanpassungen betrug durchschnittlich 252,9 Prozent im Geschäftsjahr 2020 nach 255,6 Prozent im Geschäftsjahr 2019. Übergangsmaßnahmen mussten auch im Geschäftsjahr 2020 von keiner Gesellschaft angewendet werden.
Erfolg
Im Bereich „Erfolg“ lässt sich bei den meisten Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr eine positive Veränderung beobachten. Die versicherungstechnische Ergebnisquote (vor Schwankungsrückstellungen) ist von 5,0 Prozent im Vorjahr auf 6,7 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Die Brutto-Schadenquote lag im Geschäftsjahr 2020 mit 65,0 Prozent um 1-Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Auch die Bruttokostenquote ist leicht gesunken und betrug im Jahr 2020 27,0 Prozent nach 27,2 Prozent im Vorjahr. Insgesamt ist auch die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (netto) leicht gesunken: diese betrug im Jahr 2020 91,7 Prozent, während im Vorjahr die Kennzahl noch bei 93,8 Prozent lag.
Im Unterschied zu den oben aufgeführten Kennzahlen hat die Kapitalanlageergebnis-Quote im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen. Nach noch 8,9 Prozent im Geschäftsjahr 2019 lag das Ergebnis aus Kapitalanlagen im Verhältnis zu den verdienten Prämien (feR) im Geschäftsjahr 2020 nur noch bei 6,0 Prozent.
Bestand
Bei den Bestandskennzahlen konnten die verdienten Bruttobeiträge im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Auch bei der Anzahl der mindestens einjährigen Verträge ist eine positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten.
Der jeweils aktuelle Jahrgang des ASCORE Komposit-Unternehmensscorings wird jährlich innerhalb des vierten Quartals veröffentlicht. Die aktuellen Ergebnisse können stets auf www.ascore.de sowie https://www.softfair.de/produkte/ratings/rating-details/ eingesehen und von den Nutzern der ASCORE Software genutzt werden.
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