Renaissance der GDV-Datensätze?

Die meisten Versicherungsgesellschaften haben sich der Initiative des BiPRO e.V. angeschlossen und sind dabei, verschiedene Normen zum Datenaustausch mit Versicherungsvermittlern umzusetzen. Doch der seit 2006 stattfindende Prozess verläuft sehr zäh. Das bereits mehrfach für tot erklärte Datenaustauschformat des GDV könnte deshalb vor einer Renaissance stehen.

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Will der Versicherungsmakler detaillierte Informationen zu den Versicherungsverträgen im eigenen Bestand erhalten, dann kommt er um das Format des Gesamtverbands der DeutschenVersicherungswirtschaft (GDV), das bereits in den 80er Jahren verabschiedet wurde, nicht herum. Damals wurden große Datenbestände per Band eingespielt. Entsprechend altbacken wirkt das Format auf Informatiker, die mit Techniken aus der Neuzeit vertraut sind, und für technische Beschränkungen aus dem letzten Jahrhundert kein Verständnis mehr mitbringen. Da ist das neue BiPRO-Format deutlich hipper, da es sich an aktuellen Standards des Internets orientiert. Umso tragischer ist es, dass das GDV-Format weiterhin für aktuelle IT-Projekte relevant ist.

Datenanalyse von Inveda

Die auf die Verarbeitung von BiPRO und GDV-Daten spezialisierte Inveda.net aus Leipzig hat die Daten verschiedener Versicherungsgesellschaften analysiert und große Defizite bei der Umsetzung der aktuellen BiPRO-Normen festgestellt. Insbesondere bei einer der ältesten umgesetzten Norm, der Norm 430 zur Bereitstellung der Maklerpost, nutzen die meisten Gesellschaften nicht die vom Standard vorgesehenen Möglichkeiten.

Die Idee des BiPRO e.V. besteht darin, nicht nur Daten zu liefern, sondern auch die Grundlage zu schaffen, digitale Prozesse zwischen verschiedenen Systemen zu unterstützen. Am Beispiel der Maklerpost sollen neben den PDF-Dokumenten auch die zugehörigen Datensätze zu Verträgen und versicherten Personen und Objekten ausgetauscht werden. Zusätzlich sollen die Dokumente festen Kategorien zugeordnet werden, damit empfangende Systeme möglichst viele der Prozesse automatisch erledigen können.

Die Lieferung detaillierter Daten bei der 430-Norm ist jedoch noch Mangelware. Die meisten Versicherungsgesellschaften liefern zwar eine Versicherungsscheinnummer, doch bei Detail-Informationen, wie zum Beispiel der aktuelle Zahlbetrag, wird nur von ca. der Hälfte der Gesellschaften geliefert. Daten zu versicherten Personen sind erst recht Mangelware. Dabei geht die BiPRO-Spezifikation viel weiter und sieht sogar die Lieferung von Informationen zu versicherten Leistungen vor. Ob und wann die einzelnen Versicherungsgesellschaften hier mehr Daten liefern werden, bleibt ungewiss und es gibt nur in den seltensten Fällen verbindliche Aussagen.

Renaissance des "alten" GDV-Formats?

Was im BiPRO-Format nur dürftig umgesetzt ist, findet sich bei den meisten Versicherungsgesellschaften in der Datenlieferung per GDV. Eine Lücke im BiPRO-Format, die die möglichen Datenformate, die per BiPRO gesendet werden, nicht einschränkt, wurde von vielen Gesellschaften genutzt, um den Maklern über die Norm 430 auch regelmässig die Bestandsdaten per GDV zur Verfügung zu stellen. Anlog den PDF-Dokumenten werden diese als Maklerpost in der BiPRO Norm 430 zur Verfügung gestellt. So liegt es nahe, die fehlenden Daten in den BiPRO-Daten einfach mit den GDV-Daten anzureichern. So können die meisten Defizite in den Datenlieferungen ausgeglichen werden. Will man Versicherungsmaklern einen qualitativ guten BiPRO-Service zur Verfügung stellen, kommt man um die Verarbeitung der GDV-Daten nicht herum.

Die Inveda.ne GmbH bietet mit der BiPRO-Lösung INEX einen Service für Versicherungsmakler und Pools an, um über eine einheitliche Schnittstelle auf die Daten der Versicherungsgesellschaften zuzugreifen. Der INEX bildet dabei nicht nur die verschiedenen Anmeldeverfahren und unterschiedlichen BiPRO-Versionen der Gesellschaften ab, er reichert auch die Daten auf Basis von GDV-Daten an und sorgt so für eine deutlich höhere Qualität bei der Datenlieferung. Der INEX Service kann sowohl in Maklerverwaltungsprogrammen von Dritten als auch in den hauseigenen Softwareprodukten IMA und IBePro genutzt werden.


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