Lebens­er­war­tung: Deut­sche ste­cken mit Schät­zun­gen noch in den 1970ern

Die Deutschen leben zwar immer länger. Das Bewusstsein der Menschen dafür hinkt der Realität aber noch deutlich hinterher, wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ zeigt.

(PDF)
happy family grandson child congratulates grandmother on holiday and gives cardhappy family grandson child congratulates grandmother on holiday and gives cardJenkoAtaman – stock.adobe.com

Die Einschätzung der Deutschen zur Lebenserwartung hinkt der Realität um Jahrzehnte hinterher. Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ schätzen sie die mittlere Lebensdauer von heute geborenen Mädchen auf 85 Jahre und von Jungen auf rund 81 Jahre – ein Niveau, das bereits Anfang der 1970er-Jahre erreicht war. Tatsächlich können Neugeborene mit 93 (Mädchen) beziehungsweise gut 90 Jahren (Jungen) rechnen.

Die Fortschritte in der Lebenserwartung sind im Bewusstsein vieler Menschen noch nicht angekommen,

sagt Peter Schwark, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Versicherungsverbandes GDV, der die Initiative „7 Jahre länger“ trägt. Ein Grund dafür seien falsche Bezugsgrößen. So würden viele die Lebenserwartung anhand der Biografien ihrer Eltern oder Großeltern abschätzen. Solche Vergleiche führten jedoch in die Irre.

Jede Generation lebt im Schnitt etwa fünf Jahre länger als die vorherige.

Zugewinn an Lebenszeit seit 1950 wird massiv unterschätzt 

So fällt es den Deutschen auch schwer, den Zugewinn an Lebenszeit seit 1950 richtig abzuschätzen. Dieser liegt bezogen auf beide Geschlechter bei rund 16 Jahren. Doch nur neun Prozent der Befragten wählten auf einer sechsteiligen Skala die richtige Spanne von „mehr als 15 Jahren“. Mit je einem Viertel der Antworten bezifferten die meisten Umfrageteilnehmer den Zugewinn auf eine Spanne von sieben bis neun oder zehn bis zwölf Jahre.

Auch die Chancen von Neugeborenen auf einen 100. Geburtstag stufen die meisten Deutschen falsch ein: Von den Mädchen erreichen ihn nach Ansicht der Befragten 13 Prozent, tatsächlich kann fast jede Vierte (24 Prozent) darauf hoffen. Bei den Jungen sind es immerhin 17 Prozent, die Befragten trauen dies aber nur neun Prozent des Jahrgangs zu.

Für ein hohes Alter: Deutsche halten Lebensstil wichtiger als Gene

Richtig liegen dagegen die meisten Deutschen mit ihrer Einschätzung, dass ein hohes Alter vor allem von einem selbst abhängt. 62 Prozent der Befragten sehen den Lebensstil als stärksten Einflussfaktor für die Lebenserwartung, nur 36 Prozent halten die genetischen Voraussetzungen für entscheidender.

Ebenso richtig sind die Beurteilungen zu den Folgen von Corona auf die allgemeine Lebenserwartung. Acht von zehn Befragten sind der Ansicht, dass Corona keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die Sterblichkeit hat, lediglich 15 Prozent glauben an einen erheblichen Einfluss der Pandemie. Den vollständigen Bericht zur Forsa-Umfrage finden Sie hier.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGENThorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & RatingMORGEN & MORGEN
Assekuranz

Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite

Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.

uniVersa-Haus-2024-uniVersauniVersa-Haus-2024-uniVersauniVersauniVersa-Haus-2024-uniVersauniVersa
Produkte

uniVersa gibt Umstellungsgarantie und Umtauschrecht

Durch den gesetzlich festgelegten Höchstrechnungszins für Lebensversicherungen von 1,0 Prozent erhalten Versicherte für Neuabschlüsse ab 01. Januar 2025 höhere garantierte Leistungen. Für die private Altersvorsorge mit Fondsprodukten ohne Garantien hat die uniVersa eine Umstellungsgarantie für Abschlüsse ab dem 16. September eingeführt.

Binoculars.Binoculars.BillionPhotos.com – stock.adobe.comBinoculars.BillionPhotos.com – stock.adobe.com
Assekuranz

Versicherer müssen sich durch unruhiges Fahrwasser manövrieren

Auf die Assekuranz wartet unruhiges Fahrwasser. Versicherer müssen sich für alle Herausforderungen und disruptive Technologien wappnen und die Chancen der Omnichannel-Kommunikation entlang der Customer Journey bestmöglich nutzen.

Workman adjusting window frames at homeWorkman adjusting window frames at homerh2010 – stock.adobe.comWorkman adjusting window frames at homerh2010 – stock.adobe.com
Assekuranz

Betriebsrenten für untere Einkommensgruppen wieder attraktiver

Der GDV begrüßt den Gesetzesentwurf für eine Novelle des Betriebsrentenstärkungsgesetzes, sieht aber auch Nachbesserungsbedarf. Vertan wurde aus GDV-Sicht die Chance, freiwillige Opt-Out-Regelungen auf Betriebsebene in ausreichendem Umfang zu ermöglichen, um die Verbreitung der Betriebsrenten effektiv voranzubringen.

Unsere Themen im Überblick

Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe aus zentralen Bereichen der Branche.

Themenwelt

Praxisnahe Beiträge zu zentralen Themen rund um Vorsorge, Sicherheit und Alltag.

Wirtschaft

Analysen, Meldungen und Hintergründe zu nationalen und internationalen Wirtschaftsthemen.

Management

Strategien, Tools und Trends für erfolgreiche Unternehmensführung.

Recht

Wichtige Urteile, Gesetzesänderungen und rechtliche Hintergründe im Überblick.

Finanzen

Neuigkeiten zu Märkten, Unternehmen und Produkten aus der Finanzwelt.

Assekuranz

Aktuelle Entwicklungen, Produkte und Unternehmensnews aus der Versicherungsbranche.