Junge Erwachsene: ist die Altersvorsorge sinnlos?

Corona, Krieg, Geldentwertung und mehr: Knapp die Hälfte der jüngeren US-Generationen hält es in der aktuellen Situation nicht für sinnvoll, für die Altersvorsorge zu sparen. Auch in Deutschland ist das Stimmungsbild in puncto Altersvorsorge auf einem Tiefpunkt, wie aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervorgeht.

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Über alle Altersgruppen hinweg ist jeder vierte US-Amerikaner weniger zuversichtlich, was die Absicherung im Ruhestand anbelangt, als noch vor zwei Jahren. 71 Prozent der Amerikaner geben darüber hinaus an, sehr besorgt über die Auswirkungen der Inflation auf ihre Pensionsvorbereitungen zu sein. Dies zeigt eine neue Studie von Fidelity.

In Deutschland scheint die Stimmung unterdessen nicht besser zu sein. Der „Deutsche Altersvorsorge-Index“ notiert im Frühjahr 2022 bei Minus 3,2. Vor einem Jahr lag dieser noch bei 1,6. Der Index misst das Stimmungsbild der Menschen in Deutschland zum Thema Altersvorsorge. Aktuell befindet sich dieser auf dem Tiefpunkt, maßgeblich hierfür Faktoren wie längerfristige Inflationssorgen. Frappierend: in allen Altersgruppen kommt es zu einem zunehmenden Pessimismus. Besonders groß die Sorgen in den neuen Bundesländern des Ostens.

Stimmung ist auf Talfahrt

60,8 Prozent der Deutschen gehen von einer Verschlechterung der gesetzlichen Rente aus. Im Herbst des vergangenen Jahres lag der Anteil noch bei 58,5 Prozent. Die Entwicklungen im Angesicht des Ukraine-Krieges, man denke an Verteuerungen, oder aber auch der harte Lockdown in China, der die Lieferketten-Problematik massiv verstärken könnte, dürften nicht rasch für mehr Optimismus sorgen, im Gegenteil.

Fest steht: immer mehr verlieren das Vertrauen in die Sicherheit der Rente – und halten es für wenig sinnvoll, vorzusorgen. Auch Ökonom Hans-Werner Sinn teilt diese Skepsis:

Sorgt selber für euch. Glaubt nicht daran, dass der Staat das schafft.

Diversifikation sollte hierbei allerdings das Gebot der Stunde sein. Während immer weniger Bürger der klassischen Altersvorsorge und dem Sparen zu frönen scheinen, steigt die Risikobereitschaft bei Investments stark an. Wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht, wollen sogar 75 Prozent der US-Millennials Kryptowährungen zur Finanzierung ihres Ruhestands verwenden.

Der noch junge Markt ist allerdings derart unstet, dass derlei Vorhaben äußerst kritisch zu sehen sind. Digitalwährungen mögen ein renditestarkes Asset sowie eine optimale Portfolio-Ergänzung sein, doch ob die jetzigen Platzhirsche des Marktes in Jahrzehnten noch einen Wert haben, das steht in den Sternen. Die zunehmende Risikobereitschaft lässt sich auch in Deutschland beobachten.

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