Renditegrab Einzelaktien

Die Auswahl von einzelnen Aktien benötigt Zeit und erfordert im besten Fall Expertise – wer glaubt, dass die Mühen mit höheren Gewinnen belohnt werden, der irrt. Vielmehr zeigen aktuelle Daten, dass Depots mit einem hohen Anteil von Einzeltiteln unterdurchschnittlich performen, wie eine neue Infografik von Block-Builders.de zeigt.

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Depots mit einem Einzelaktien-Anteil zwischen 75 und 100 Prozent weisen gegenüber Benchmark-Depots mit ETFs eine Minder-Rendite von 5,4 Prozent auf. Bei einem Anteil einzelner Aktien zwischen 0 und 25 Prozent vom Gesamtportfolio steht bei besagtem Performance-Vergleich immer noch ein Minus von 2,8 Prozent. Der Wunsch, den Gesamtmarkt mit einer vermeintlich klugen Auswahl von Einzeltiteln zu schlagen, bleibt in der Regel vor allem eines: ein Wunsch.

Dabei zeigt anderes Datenmaterial, dass die Minder-Rendite nicht nur ein Resultat von mangelnder Fachkenntnis der Anleger ist. Auch Profi-Fondsmanager gelingt es mehrheitlich nicht, besser als der Marktdurchschnitt abzuschneiden. Konkret haben es zwischen 2016 und 2020 75,27 Prozent der Fondsmanager nicht geschafft, den S&P 500 zu schlagen.

Ob sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzt, ist allerdings umstritten. Im Angesicht der massiven Verwerfungen, man denke an den Ukraine-Krieg und die aktuelle Inflation, sind zunehmend Marktbeobachter der Auffassung, dass es nun doch wieder Gebot der Stunde werden könnte, selektives Stock-Picking zu betreiben, ergo eine individuelle Aktienauswahl zu treffen.

Das Gros der Anleger in Deutschland setzt unterdessen ausschließlich auf aktienbasierte Fonds, jene scheinen hiermit ein glückliches Händchen zu beweisen. 6,9 Millionen Anleger in Deutschland setzen auf diese Strategie. 3,1 Millionen investieren hingegen lediglich in Einzelaktien, wohingegen sich 2 Millionen für eine Kombination aus Einzelaktien und Fonds entschieden haben.

Insgesamt jedoch ist die Geldanlage auf dem Börsenparkett lukrativ, und das nicht zu knapp. Im Vorjahr erzielten die Bundesbürger Finanzerträge in Höhe von 308 Milliarden Euro – ein absolutes Rekordergebnis.

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