Bundesbürger wollen ihrer Krankenkasse treu bleiben

Der durchschnittliche Beitrag zur Krankenversicherung wird ab Januar auf 16,2 Prozent steigen. Doch für fast drei Viertel der Bundesbürger kommt ein Kassenwechsel nicht infrage. Denn für die meisten gesetzlich Versicherten gibt es keinen Grund, ihrer Kasse den Rücken zu kehren: 87 Prozent zeigen sich mit ihr zufrieden. Das zeigt eine Umfrage, für die 1.001 Bundesbürger zwischen 18 und 69 Jahren befragt wurden.

(PDF)
Krankenkarte-Geld-11197631-AS-YKKrankenkarte-Geld-11197631-AS-YKYK – stock.adobe.com

In den vergangenen zwei Jahren sind die Beitragssätze weitgehend stabil geblieben. Zum Jahresbeginn wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag hingegen um 0,3 Prozentpunkte steigen. Denn die Kassen erwarten für 2023 ein Defizit in Höhe von rund 17 Milliarden Euro, das über verschiedene Maßnahmen aufgefangen werden soll. Den Großteil werden die Versicherten schultern. Allein die Beitragserhöhung soll fünf Milliarden Euro einbringen.

Aus Sicht der Versicherten ist vor allem eine gute Grundversorgung mit medizinischen Leistungen wichtig. Dafür sind sie auch bereit, steigende Kosten in Kauf zu nehmen. So halten 73 Prozent eine gute Versorgung für wichtiger als einen möglichst niedrigen Krankenversicherungsbeitrag.

Gesunder Lebensstil soll honoriert werden

„Obwohl jeder von uns den Gürtel enger schnallen und sparen muss, sind die Menschen bereit, für Gesundheit mehr Geld auszugeben“, sagt Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der vivida bkk. „Denn sie wissen den Wert von Gesundheit sowie unser Gesundheitssystem zu schätzen.“

Die Befragten zeigen jedoch gleichzeitig Wege auf, wie sich der Kassenbeitrag reduzieren ließe. So erwarten 78 Prozent, dass ihre Versicherung sie für einen gesunden Lebensstil finanziell belohnt. Interessant: 69 Prozent würden auf Zusatzangebote ihrer Kasse verzichten, wenn dafür die Beitragssätze stabil blieben.

Großen Wert legen die Versicherten zudem auf eine moderne Kommunikation mit ihrer Kasse. Rund sieben von zehn erwarten ein umfangreiches digitales Angebot mit App, Online-Geschäftsstelle und Video-Chat.

„Wir Krankenkassen sind gefordert, verantwortungsvoll mit dem Geld der Versicherten umzugehen und gleichzeitig den veränderten Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen“, so Siegfried Gänsler. „Denn wir wollen auch in schwierigen Zeiten der verlässliche Gesundheitspartner an der Seite der Menschen sein.“

Die gesamten Ergebnisse der Umfrage „Krankenkassenbeiträge 2023“ finden Sie als PDF hier.

Neben dem gesetzlich festgelegten allgemeinen Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 14,6 Prozent erheben die Krankenkassen zusätzlich einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag, um die Kosten der zu decken. Ebenso wie der allgemeine Beitragssatz wird auch der Zusatzbeitrag hälftig vom Mitglied und vom Arbeitgeber getragen (paritätische Finanzierung).

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Frau-Brief-551540969-AS-pikselstockFrau-Brief-551540969-AS-pikselstockpikselstock – stock.adobe.comFrau-Brief-551540969-AS-pikselstockpikselstock – stock.adobe.com
Assekuranz

Rentner zahlen bis zu 150 Euro mehr für die GKV

Für viele Rentner*innen stieg im März der Zusatzbeitrag zur GKV. Innerhalb eines Jahres kommen so bis zu 150 Euro mehr auf die Ruheständler zu. Durch einen Wechsel der Krankenkasse können Ruheständler*innen einem Kostenanstieg entgehen und bis zu 88 Euro sparen.

Conceptual image of business partnershipConceptual image of business partnershipGajus – stock.adobe.comConceptual image of business partnershipGajus – stock.adobe.com
Assekuranz

Entlasten statt Belasten

Die Hauptlast bei der Schließung der GKV-Finanzierungslücke von 17 Mrd. Euro soll erneut den Beitragszahlenden aufgebürdet werden. Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes lehnt die vorgesehenen Maßnahmen ab und erwartet deutliche Nachbesserungen an dem Gesetz.

Woman smiling during dental checkupWoman smiling during dental checkupJacob Lund – stock.adobe.comWoman smiling during dental checkupJacob Lund – stock.adobe.com
Assekuranz

Diese Zusatzversicherungen sind für die Gesundheit essentiell

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet zwar eine grundlegende Absicherung, oft bleiben aber Lücken in der Versorgung. Diese lassen sich nur durch essenzielle Zusatzversicherungen zuverlässig schließen. Welche Produkte jeder GKV-Versicherte in Betracht ziehen sollte.

Presentable man in costume and watchPresentable man in costume and watchmegaflopp – stock.adobe.comPresentable man in costume and watchmegaflopp – stock.adobe.com
Assekuranz

Krankenkassenbeiträge erneut zu erhöhen ist plan- und ideenlos

GKV-Versicherten drohen erneute Beitragserhöhungen. Karl Lauterbach verdeutlichte, dass bei weiter steigenden Ausgaben der Krankenkassen auch die Beiträge angehoben werden müssen, um Leistungskürzungen auszuschließen und erfuhr unmittelbar dafür deutliche Kritik von den Verbänden.

stethoscope for doctor and medical nursing people in hospital, hstethoscope for doctor and medical nursing people in hospital, hPhimchanok – stock.adobe.comstethoscope for doctor and medical nursing people in hospital, hPhimchanok – stock.adobe.com
Assekuranz

DFSI: Die besten Privaten Krankenversicherer 2022

DFSI Ratings untersuchte mehr als 30 Private Krankenversicherer. Dabei standen die finanzielle Substanzkraft, die Produkt- sowie die Servicequalität im Fokus. Die Allianz erreichte den ersten Platz nur knapp vor von HanseMerkur, Barmenia und SIGNAL IDUNA.

healfcare/medical and insurance concept of medicine service goalhealfcare/medical and insurance concept of medicine service goaltomertu – stock.adobe.comhealfcare/medical and insurance concept of medicine service goaltomertu – stock.adobe.com
Assekuranz

Innungskrankenkassen mit Konzept für nachhaltige GKV-Finanzierung

Um eine nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung mit einer fairen Lastenverteilung sicherzustellen und damit eine außerordentliche Belastung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler zu verhindern, sehen die Innungskrankenkassen die Verbreiterung der Einnahmenbasis als entscheidenden Faktor an.

Mehr zum Thema

Technisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz - das soll sich ändern, fordern die Versicherer (Symbolbild).Couleur / pixabayTechnisch sind automatisierte Binnenschiffe längst realisierbar, doch rechtliche Hürden bremsen ihren Einsatz - das soll sich ändern, fordern die Versicherer (Symbolbild).Couleur / pixabay
Assekuranz

Versicherer fordern Rechtsrahmen für automatisierte Binnenschifffahrt

Automatisierte Binnenschiffe könnten schon heute einsatzbereit sein – doch es fehlt an klaren gesetzlichen Vorgaben. Der GDV fordert die Bundesregierung und internationale Flusskommissionen auf, Standards zu schaffen, um die Technologie voranzutreiben.

OleksandrPidvalnyi / pixabayOleksandrPidvalnyi / pixabay
Assekuranz

Berufsunfähigkeitsversicherung 2025: Neue Rahmenbedingungen stärken Stabilität

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt auch 2025 ein stabiler Schutz. Franke und Bornberg analysieren die Entwicklungen des Vorjahres und beleuchten die veränderten Rahmenbedingungen, darunter die Erhöhung des Höchstrechnungszinses und neue Produktanpassungen.

Dr. Olaf Schmitz, Vorstandsmitglied für die LebensversicherungFoto: VPVDr. Olaf Schmitz, Vorstandsmitglied für die LebensversicherungFoto: VPV
Assekuranz

VPV Versicherungen: Neuerungen zum Jahreswechsel durch Höchstrechnungszinsanhebung

Mit dem Jahreswechsel bringt die VPV Versicherungen (VPV) umfassende Anpassungen und Neuerungen in mehreren Produktbereichen.

Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) verzeichnen Krankenhäuser jedes Jahr etwa 800 bis 1.000 Verletzte, die durch Feuerwerkskörper zu Schaden kommen.Foto: GrokLaut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) verzeichnen Krankenhäuser jedes Jahr etwa 800 bis 1.000 Verletzte, die durch Feuerwerkskörper zu Schaden kommen.Foto: Grok
Assekuranz

Die Risiken der Silvesternacht und der richtige Versicherungsschutz

Die Silvesternacht ist für viele Menschen ein festlicher Höhepunkt, an dem das alte Jahr verabschiedet und das neue mit Feuerwerk und Feierlaune begrüßt wird. Doch der Übergang ins neue Jahr birgt auch Gefahren, die häufig unterschätzt werden.

neelam279 / pixabayneelam279 / pixabay
Assekuranz

Kfz-Versicherung: Preise steigen um 43 Prozent in zwei Jahren

Die Kosten für Kfz-Versicherungen sind in den letzten zwei Jahren massiv gestiegen. Laut Verivox-Kfz-Versicherungsindex zahlen Autofahrer heute 43 Prozent mehr als 2022.

Megan_Rexazin_Conde / pixabayMegan_Rexazin_Conde / pixabay
Assekuranz

BU-Regulierung: Längere Bearbeitungszeiten durch steigende Anträge

Das BU-Leistungspraxisrating 2024 von Franke und Bornberg liefert detaillierte Einblicke in die Regulierungspraxis von zehn Versicherern. Trotz steigender Antragszahlen und längerer Bearbeitungszeiten gibt es Fortschritte.